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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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98 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Stefan Petzner<br />

13.10<br />

Abgeordneter Stefan Petzner (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte<br />

Frau Innenministerin! Hohes Haus! Wenn wir heute über das Bleiberecht beziehungsweise<br />

Aufenthaltsrecht diskutieren, dann sage ich Ihnen ganz ehrlich, Frau Minister,<br />

dass ich klar dagegen bin und es für einen Skandal halte, dass es in Ihrem Ressort<br />

Mitarbeiter, Beamte, ja leitende Beamte gibt, die sich vom Herrn Grafen Mensdorff-<br />

Pouilly nach Schottland oder nach Luising zum Jagen einladen lassen. Ich bin<br />

dagegen, dass ein ÖVP-Netzwerk existiert zwischen Innenministerium, Raiffeisenbank<br />

Niederösterreich, ÖVP-nahen Unternehmen bis hineinreichend in die Justiz und dass<br />

Sie das Innenministerium und Ihre Machtfunktion dafür missbrauchen, private<br />

beziehungsweise Parteiinteressen durchzusetzen.<br />

Dagegen bin ich, Frau Minister. Da haben Sie ganz dringenden Handlungsbedarf, da<br />

wird es auch eine entsprechende Anfrage meiner Person an Sie geben. Ich habe die<br />

ganzen Schriftstücke und Dokumente mit, die das alles belegen, und ich kann Ihnen<br />

sagen, welche Personen hier dabei sind. Da gibt es wunderbare Fotos, wie zum<br />

Beispiel von Herrn Ita (der Redner hält nacheinander einige Fotos in die Höhe), der im<br />

Untersuchungsausschuss sagte, er könne sich an nichts mehr erinnern. (Bundesministerin<br />

Dr. Fekter: Zur Sache!) Ich bin dagegen, dass der Herr Ita im ÖVP-nahen<br />

Bereich bleibt. Der Herr Ita bei der Jagd in Luising, Christoph Ulmer ...<br />

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Herr Kollege Petzner, darf ich Sie ... (Abg. Petzner<br />

spricht ohne Mikrofon weiter.) Herr Kollege Petzner, ich habe das Mikrophon jetzt<br />

ausgeschaltet. Ich möchte Ihren Redefluss nicht unterbrechen, aber darf ich Sie bitten,<br />

einen Bezug zur Sache herzustellen – und bitte auch bei der Sache, am Rande<br />

zumindest, zu bleiben.<br />

Abgeordneter Stefan Petzner (fortsetzend): Die Sache lautet, dass ich gesagt habe,<br />

dass ich dagegen bin, dass solche Personen, wie etwa auch die amtierende Beamtin<br />

Dr. Doris Ita, ein Bleiberecht im Innenministerium haben (Heiterkeit beim BZÖ), ich<br />

meine, dass sie sofort suspendiert gehört. In diesem Bezug habe ich dieses<br />

Bleiberecht angesprochen und bin daher meiner Meinung nach auch in der Causa und<br />

in diesem Bereich aktiv. (Ruf bei der ÖVP: Sie disqualifizieren sich selber!) – Sie<br />

haben sich mit Ihren Verbindungen zu Herrn Mensdorff disqualifiziert, meine sehr<br />

geehrten Damen und Herren von der ÖVP! (Beifall beim BZÖ.)<br />

Ich weiß, dass Sie schon nervös sind, denn es gibt ja weitere Unterlagen, die noch viel<br />

dramatischer sind. Nur keine Sorge, die werden noch kommen.<br />

Zum Bleiberecht insgesamt gesagt: Sie wissen, Frau Minister, wir haben hier sehr,<br />

sehr strenge Gesetze eingeführt. Mit Ihren Regelungen, die Sie jetzt hier beschließen,<br />

ist es Tatsache, dass Sie diese strengen Gesetze, dieses Recht, das wir gemeinsam<br />

geschaffen haben, um Asylzuzug zu verhindern, aushöhlen, dass Sie die Tür<br />

aufmachen für Straftäter, für Illegale. Das wollen wir nicht, das lehnen wir ganz, ganz<br />

klar ab – im Interesse der Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher.<br />

Im Interesse der Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher, nämlich der<br />

Sicherheit vor Ihren Beamten im Innenministerium, fordere ich Sie noch einmal auf, die<br />

Frau Dr. Doris Ita sofort von ihrem Amt zu suspendieren. Ebenso auch die Richterin<br />

Karina Leitner, eine amtierende Richterin, die sich trotz laufender Ermittlungen vom<br />

Herrn Mensdorff-Pouilly zum Jagen einladen lässt, wie viele andere Beamte im ÖVP-<br />

Nahbereich auch.<br />

Das ist der Skandal des heutigen Tages. Das haben Sie zu verantworten. Da haben<br />

Sie Handlungsbedarf. (Beifall beim BZÖ.)<br />

13.14

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