Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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160 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber<br />
werden, unter industriellen Bedingungen, die eigentlich für die österreichische Landwirtschaft<br />
wettbewerbsverzerrend sind.<br />
Das kann es nicht sein, und daher ersuche ich Sie, Herr Bundesminister, in dieser<br />
Sache zügig und rasch die entsprechenden Vorlagen ins Haus zu bringen, damit wir<br />
das umsetzen, was die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten und auch<br />
die Bäuerinnen und Bauern eigentlich wollen. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)<br />
16.39<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Höllerer zu<br />
Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.<br />
16.40<br />
Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werter Herr<br />
Bundesminister! Von der Ampel-Kennzeichnung jetzt wieder zurück zu den bald rot,<br />
weiß, gelb, grün gefärbten Eiern, weil Ostern schon so nahe ist.<br />
Das Informationsbedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten bezüglich der<br />
Lebensmittel hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Die Konsumenten<br />
wollen nicht nur über das Produkt Bescheid wissen, sie wollen auch wissen, welche<br />
Rohstoffe verarbeitet wurden. Sie wollen über die Produktverfahren informiert werden<br />
und auch über Erzeugungsbedingungen und Herstellungsorte Bescheid wissen.<br />
Beim Kauf von Eiern entscheiden die Konsumenten sehr bewusst über die Haltung der<br />
Legehennen, die dahinter steht. Es hat auch der Handel darauf reagiert. Beim Rohei<br />
werden ja mittlerweile Bodenhaltungseier und Freilandeier angeboten.<br />
Man erkennt hier sehr wohl den Willen des Konsumenten, der dahinter steht. Wir<br />
wissen, dass in Österreich im Durchschnitt pro Kopf zirka 230 Eier im Jahr verbraucht<br />
werden. Ein Drittel davon wird als Frischei gekauft, zwei Drittel werden in verarbeiteten<br />
Speisen verkonsumiert. Diese werden von der Gastronomie, von der Hotellerie, von<br />
Großküchen, von der Verarbeitungsindustrie verwendet. Diese Käufergruppen, wissen<br />
wir aber auch, sind besonders preissensibel und haben bisher auch Käfigeier gekauft.<br />
Seit 1. Jänner 2009 ist die Käfighaltung in Österreich verboten, in den anderen<br />
Ländern aber erlaubt. Herr Abgeordneter Pirklhuber, natürlich – da haben Sie recht! –<br />
befürchten die Bäuerinnen und Bauern dadurch einen Wettbewerbsnachteil. Wir<br />
wissen aber auch, dass wir mit den Eiern, die bei uns in Österreich produziert werden,<br />
nur zu zirka 70 bis 75 Prozent Selbstversorger sind<br />
Es ist auch ein Ziel, die Herkunftsbezeichnung auf allen Produkten, in denen Eier<br />
verarbeitet werden, anzubringen. Wir wissen auch, dass das ein Prozess ist, weil ja<br />
natürlich auch von Ländern, die diese Produktkennzeichnung nicht haben, wenn die<br />
Österreicher das jetzt einführen würden, Produkte nach Österreich kommen, die dann<br />
nicht gekennzeichnet werden. Es könnte eine Verwirrung bei den Konsumenten<br />
entstehen, und das wollen wir natürlich nicht.<br />
Wir wollen auf jeden Fall, dass diese verpflichtende Kennzeichnung bei den verarbeiteten<br />
Eiern auch auf EU-Ebene eingeführt wird. Und wir wollen in diesem Sinne<br />
diesen gemeinsamen Entschließungsantrag mittragen. Ich denke, dass auch die<br />
Grünen die Möglichkeit hätten, hier mitzustimmen. Es steht nämlich die Hoffnung<br />
dahinter, dass mittel- oder langfristig die Konsumentinnen und Konsumenten ausreichend<br />
über die Herkunft der verarbeiteten Eier informiert werden, so dass dann<br />
tatsächlich keine „faulen“ Eier auf die Teller der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
rutschen können. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)<br />
16.42