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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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92 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Hannes Fazekas<br />

Wenn Sie nicht wissen, was ein Verbrechen ist, gehen Sie bei Ihrem Abgeordnetenkollegen<br />

Stadler, der so gerne belehrt, in den Unterricht! Er wird Ihnen das erklären.<br />

(Abg. Krainer: Ich glaube, der Westenthaler kann das auch erklären!)<br />

Nun zur Freiheitlichen Partei: Herr Dritter Präsident Graf, Sie haben gestern im Zuge<br />

Ihrer Auslieferungsdebatte selbst ein Plädoyer gehalten; heute haben Sie sich durch<br />

eine Videokamera verfolgt gefühlt. – Wenn gerade Ihre Partei bei jeder Gelegenheit<br />

fordert, dass jeder Platz und generell überall videoüberwacht werden muss, dann passt<br />

das nicht ganz zusammen. Ich denke, Sie fürchten sich schon bald vor Ihrem eigenen<br />

Schatten! (Zwischenrufe bei der FPÖ.)<br />

Wenn es Abgeordnete gibt, die auch Nachtsichtgeräte spenden, mit denen man bis in<br />

die Schlafzimmer schauen kann, dann passt das ganz einfach nicht! – Ich denke, hier<br />

ist irgendetwas nicht in Ordnung, und daran sollten Sie ein wenig arbeiten. (Beifall bei<br />

der SPÖ. – Abg. Mag. Stefan: Der Wind kann sich auch einmal drehen und dann<br />

haben Sie auch ...! – Zwischenruf des Abg. Dr. Haimbuchner.)<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, nun zum Kollegen Scheibner und zu dieser<br />

heutigen Kundgebung hier. Ich bin seit vielen Jahren Polizist und habe mich mit dem<br />

Terrorismus auseinandergesetzt, daher kann ich eines gleich vorweg feststellen: Das<br />

Entrollen eines Transparentes, auch wenn es hier im Hohen Haus ungebührlich und<br />

wider die Hausordnung ist – das gestehe ich durchaus ein –, ist nicht als Terrorismus<br />

im Sinne der einschlägigen Bestimmungen zu werten. Da tragen Sie wirklich ein wenig<br />

zu dick auf!<br />

Gerade die Partei des Herrn Abgeordneten Stadler – er ist jetzt nicht da – hat gleich<br />

eine strafrechtliche Behandlung wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gefordert,<br />

am besten gleich Untersuchungshaft und vieles andere mehr. – Stadler war vorher<br />

Volksanwalt; ich hoffe, bei seinen radikalen Ideen hat er seine Tätigkeit als Volksanwalt<br />

mit mehr Objektivität und Sachlichkeit ausgeübt, als er das heute und auch gestern mit<br />

seinen Worten hier im Hohen Haus zum Ausdruck gebracht hat. (Beifall bei der SPÖ<br />

sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich denke, dass schon allein diese Diskussion<br />

zeigt, welch großen Spannungsbogen wir hier abzudecken haben – man sieht die<br />

unterschiedlichsten Stellungnahmen! (Abg. Strache: ... am Wort ist!) Man vergleicht<br />

die Anträge der Oppositionsparteien, und dabei wird einem relativ rasch klar, dass es<br />

nicht wirklich möglich sein wird, allen Intentionen gerecht werden zu können, und das<br />

möchte man auch gar nicht. – Die Gründe dafür, warum man das nicht möchte, sind<br />

seitens der SPÖ und auch der ÖVP ganz klar zum Ausdruck gebracht worden.<br />

Der Spannungsbogen reicht von jenen, die glauben, dass die Bewohner unseres<br />

Landes in Zukunft auch ohne Migration ihren Lebensstandard halten werden können,<br />

bis zu jenen, die die Meinung vertreten, dass es einen uneingeschränkten Aufenthalt<br />

ohne Wenn und Aber geben muss.<br />

Übrigens, Herr Abgeordneter Strache, weil Sie gesagt haben, man darf Zuwanderung<br />

nicht mit Migration verwechseln (Abg. Strache: Mit Asyl nicht!): Ich erinnere nur an die<br />

Jahre der Bosnien-Krise: Sehr viele, die damals zu uns gekommen sind, sind heute<br />

hier bei uns bestens integriert. Und das sind Menschen, die aus einem Schutzbedürfnis<br />

heraus zu uns ins Land gekommen sind! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Strache: Ich<br />

habe gesagt, man soll das nicht mit Zuwanderung verwechseln!)<br />

Ich meine, mit diesem Gesetz ist sehr viel getan worden, vor allem ist auch rasch<br />

gehandelt und versucht worden, eine menschliche Komponente hineinzubringen, nicht<br />

zu polemisieren und es nicht dazu zu benützen, Volksgruppen gegeneinander auszuspielen.<br />

Ich glaube, man hat es sich da nicht leicht gemacht!

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