Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 85<br />
Abgeordnete Mag. Daniela Musiol<br />
menschenverachtende, rassistische, menschenrechtsverletzende Diskussionen zu.<br />
(Heftiger Widerspruch bei FPÖ und BZÖ.) Ich mute Ihnen jetzt eine differenzierte<br />
Diskussion zu. (Abg. Strache: Ihre Diffamierungssuada kennen wir schon zur<br />
Genüge!)<br />
Herr Kollege Strache! Sie können auch wieder aufstehen, wie Sie das hier schon getan<br />
haben. Kollegin Tamandl hat Ihnen vor einigen Wochen menschenverachtende Politik<br />
vorgeworfen, und Sie hatten nichts Besseres zu tun, als sich dieser Debatte nicht zu<br />
stellen und den Saal zu verlassen.<br />
Nun ein paar konkrete Fälle, denn es geht um konkrete Geschichten, es geht um<br />
konkrete Menschen, Männer, Frauen, Kinder, Paare, Eltern, Familien. – Zwei offenbar<br />
gut integrierte Familien, die seit Jahren im Salzburger Pinzgau leben, sollen in den<br />
Kosovo abgeschoben werden. Und der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde – Sie<br />
werden ihn kennen, aber darauf komme ich noch zu sprechen – meinte, er werde die<br />
Verantwortlichen anrufen, diese Blödheiten abzustellen. Die Betroffenen hätten sich<br />
nachweislich voll integriert. Deshalb sollte ihnen ein humanitäres Bleiberecht gewährt<br />
werden.<br />
Und wörtlich: Wenn aber Asylverfahren so lange dauern wie in diesen beiden Fällen,<br />
und die Familien dem Land wohl gedient haben, Steuern zahlen und ihr soziales<br />
Verhalten voll in Ordnung ist, dann ist es inhuman, sie da herauszureißen. Wenn ein<br />
Verfahren so lange dauert, spottet das jeglicher Rechtstaatlichkeit. – Zitatende.<br />
Das lässt hoffen! Und es lässt nicht nur hoffen, weil sich hier ein Amtsträger zu Wort<br />
gemeldet hat und Ihnen so wie Kollegin Korun zuvor schon zahlreiche Beispiele aus<br />
verschiedenen Gemeinden gebracht hat, weil Menschen Zivilcourage gezeigt und<br />
gesagt haben, dass es so nicht weitergehen kann, sondern es lässt auch hoffen, weil<br />
es sich in diesem Fall um einen ehemaligen FPÖ-Bürgermeister, ein ehemaliges FPÖ-<br />
Mitglied handelt. (Abg. Dr. Rosenkranz: Ehemalig? – Abg. Dr. Graf: Was ist in<br />
Kurdistan?)<br />
Ehemalig, sicherlich, aber jemand, der früher Ihre menschenverachtende Politik mitgetragen<br />
hat. Ich habe keine Hoffnung, dass Sie, die Sie hier in diesem Haus sitzen,<br />
einen anderen Kurs einschlagen werden. Es zeigt sich aber, dass Menschen, die an<br />
der Basis sind, die an den Problemen dran sind, auch ihre Meinung ändern werden.<br />
Wir werden als Grüne weiterhin alle Initiativen, alle NGOs, alle Menschen dabei<br />
unterstützen, ein echtes, richtiges Bleiberecht in Österreich zu erringen. (Beifall bei den<br />
Grünen.)<br />
12.36<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Auch für die letzten fünf Rednerinnen und Redner in der<br />
Fernsehzeit gilt eine Redezeit von 4 Minuten.<br />
Ich wollte der Frau Kollegin Musiol mitteilen, dass ich mir einen Ausdruck ihrer Rede<br />
besorgen werde. Rassismusvorwürfe bedingen eigentlich einen Ordnungsruf. Ich weiß<br />
aber nicht, ob Sie den Vorwurf so getätigt haben. Ich werde das überprüfen. (Beifall bei<br />
FPÖ und BZÖ.)<br />
Zu Wort gelangt nun Kollege Dr. Kurzmann. – Bitte.<br />
12.36<br />
Abgeordneter Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister!<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich begrüße ganz besonders eine Gruppe aus<br />
meinem Heimatland, eine Gruppe aus Weiz. Herzlich willkommen! (Beifall bei der<br />
FPÖ.)