Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
46 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek<br />
Ich glaube, auch das ist ein Novum, dass wir schauen können, dass Frauen, wenn sie<br />
sich für Stellen bewerben, in den nächsten Jahren auch an die Stellen kommen,<br />
sodass mehr Frauen im Bundesdienst im Allgemeinen sind, aber vor allem mehr<br />
Frauen in Führungspositionen – mit diesen Zielen, die wir festgeschrieben haben.<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Dr. Winter,<br />
bitte.<br />
Abgeordnete Dr. Susanne Winter (FPÖ): Frau Präsident! Frau Minister! Zuerst<br />
möchte ich mich unbedingt für den steirischen Nationalratsabgeordneten Gerald Grosz<br />
entschuldigen, für seine unhöfliche und polemische Art, wie er mit dieser Fragestunde<br />
und mit Frauenfragen umgeht. So sind steirische Männer nicht! (Beifall bei FPÖ, SPÖ<br />
und ÖVP.)<br />
Frau Minister, Ihr Frauenbild ist geprägt – auch entsprechend Ihrer Positionierung in<br />
der Partei – von Quotenregelung, Sanktionierung und Gender-Maßnahmen. (Abg.<br />
Mag. Stadler: Sind wir froh, dass wir andere steirische Frauen haben, die haben<br />
keine ...!) Unser Parteibild, das Parteibild der FPÖ ist geprägt von Gleichstellung,<br />
Gleichberechtigung im Alltag, in der Gesellschaft, in der Familie. Gleicher Lohn für<br />
gleiche Arbeit und Leistung ist gefragt.<br />
Meine Frage: Wie wollen Sie der österreichischen Bevölkerung glaubwürdig erklären,<br />
dass Quoten ein brauchbares Instrumentarium darstellen, den Frauenanteil in Führungspositionen<br />
zu heben, wenn Sie es nicht einmal in Ihrer eigenen Partei im<br />
Nationalrat schaffen, gleich viele Frauen wie Männer als Abgeordnete zu stellen?<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.<br />
Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek:<br />
Zu meinem Frauenbild zu Beginn: Ich habe wenig Redezeit, aber ich möchte schon<br />
erwähnen, dass ich keiner Frau in diesem Land vorschreiben möchte, wie sie zu leben<br />
hat.<br />
Sie haben diese drei Schwerpunkte erwähnt, das sind drei Schwerpunkte von vielen,<br />
die ich habe – alle anderen, die Sie angesprochen haben, Gleichberechtigung,<br />
Gleichstellung, gleiche Chancen im Arbeitsleben, sind mir genauso wichtig.<br />
Ich denke, es ist erwähnenswert, dass der Anteil der Frauen hier im Hohen Haus mit<br />
der Zahl der Rechtsparteien, die sich hier befinden, leider insgesamt gesunken ist.<br />
(Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.)<br />
Ja, ich bin nicht glücklich, dass wir keine 40 Prozent haben – wir haben 37 Prozent –,<br />
aber ich frage Sie: Wie viel haben Sie? Wie viel haben die anderen Parteien? (Abg.<br />
Mag. Stadler: Frau Doktor, wie viele Kinder haben Sie?) Ich glaube, dass wir alle<br />
danach trachten sollten – Quoten sind nie elegant, aber immer wirksam gewesen; ich<br />
sollte das in meiner Partei und ihr solltet das in eurer Partei versuchen –, das Potenzial<br />
der Frauen zu heben, indem wir den Anteil von Frauen hier erhöhen, weil wir darauf<br />
nicht verzichten sollten.<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Frau Abgeordnete Ablinger,<br />
bitte.<br />
Abgeordnete Sonja Ablinger (SPÖ): Frau Ministerin! Man kann insgesamt aber<br />
sagen, dass es im öffentlichen Dienst bessere Kennzahlen für Frauen gibt, was den<br />
Einkommensunterschied betrifft – der ist, glaube ich, 18 Prozent zu 33 Prozent –, und<br />
es gibt mehr Frauen in Führungspositionen. Das heißt, man kann die Erkenntnis<br />
ableiten: Wenn man Gleichstellung als gemeinsames Ziel begreift, dann kann man<br />
auch etwas verändern und kann die Benachteiligung von Frauen reduzieren.