Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 181<br />
Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager<br />
Dieses neue Abkommen beinhaltet insbesondere die Intensivierung und Vertiefung der<br />
Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten auf den Gebieten der Kultur, der Bildung,<br />
der Wissenschaft, der Jugend und des Sports.<br />
Es regelt demnach die bilaterale Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Einrichtungen,<br />
vor allem aber aufgrund der gemeinsamen Tradition auch die Zusammenarbeit im<br />
Bereich der Allgemeinbildung und der Berufsbildung. Beide Länder haben hier traditionell<br />
eine gemeinsame Geschichte und zukunftsorientierte Kooperation in der<br />
Tradition sowohl der dualen Ausbildung als auch der berufsbildenden mittleren und<br />
höheren Schulen.<br />
Für Österreich ist dieses Abkommen ein weiterer Beitrag auch zur Umsetzung unseres<br />
Regierungsübereinkommens, denn wir haben uns den konsequenten Ausbau des<br />
bilingualen Schulangebotes zum Ziel gesetzt, vor allem in den grenznahen Regionen<br />
Österreichs, und wir wollen die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler<br />
stärker noch als bisher forcieren und ausbauen, aber auch bestehende Initiativen<br />
zukünftig entsprechend weiterhin fördern.<br />
Zweisprachigkeit erhöht die Flexibilität und Mobilität unserer Schülerinnen und Schüler,<br />
sie schafft aber auch einen Wettbewerbsvorsprung in der Wirtschaft und ermöglicht<br />
ihnen, einen neuen kulturellen Raum intensiv kennenzulernen.<br />
Mich freut es, dass zwei Schulen auf österreichischer Seite exemplarisch für die vielen<br />
Schulpartnerschaften stehen, die hier vom Kindergarten bis zur Reifeprüfung bereits<br />
aufzeigen, wie wichtig das ist. Es sei hier die Komensky-Schule in Wien genannt, die<br />
vom Kindergarten bis zur Reifeprüfung den gesamten Bildungsweg tschechisch und<br />
österreichisch anbietet, aber auch die Handelsakademie Retz, die beispielhaft bereits<br />
im Jahr 1991 einen Schüleraustausch zwischen Retz und Znaim gefördert hat, zu<br />
einem Zeitpunkt, wo das noch ein echter Weitblick war.<br />
Diese Schulprojekte sollen mit diesem Dach auch, so hoffe ich, entsprechend gefördert<br />
werden. Budgetknappheit hin oder her – wir haben gestern gemeinsam viele Kontroversen<br />
ausgetragen –,ich glaube, hier sollten wir einen ganz klaren Schwerpunkt in der<br />
Bilingualität setzen und in den gemeinsamen Donauraum, in den gemeinsamen<br />
Mitteleuropagedanken investieren und hier die entsprechenden Campus-Modelle ermöglichen.<br />
Ich hoffe, dass das Campus-Modell Retz hier auch die entsprechende<br />
Unterstützung findet.<br />
Genauso wie der Ausbau der Auslandschulen. Gerade Prag hat, neben Istanbul, eine<br />
Herzeigschule, und diese Auslandsschulen Österreichs sind wichtige Wegbereiter für<br />
die künftigen kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern auf bilateraler Ebene,<br />
aber auch auf europäischer Ebene, auf weltweiter Ebene.<br />
Die Schüler sind unsere Botschafterinnen und Botschafter der Zukunft. Daher bedanke<br />
mich herzlich auch bei Kollegin Plassnik, die ja zu diesem Zustandekommen des<br />
Abkommens wesentlich mit beigetragen hat. Ich freue mich, dass Herr Bundesminister<br />
Spindelegger diesen Raum in seinen politischen Schwerpunkt aufgenommen hat und<br />
hier künftig auch besondere Akzente setzen möchte.<br />
Ich empfehle daher uns allen die Zustimmung zu diesem Abkommen. (Beifall bei der<br />
ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)<br />
17.49<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. –<br />
Bitte.