Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 129<br />
Abgeordneter Oswald Klikovits<br />
15.02<br />
Abgeordneter Oswald Klikovits (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Eine<br />
Schlagzeile im heutigen „Kurier“ heißt: „Bittere Bilanz im Kampf gegen die Drogen“.<br />
Wenn man diesen Artikel liest, erfährt man erschreckende Details, wie zum Beispiel,<br />
dass 208 Millionen Menschen in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal<br />
Drogen genommen haben (Zwischenruf bei der ÖVP) – auf der ganzen Welt – und<br />
dass in Europa zwar der Drogenkonsum stagniert, aber dennoch noch immer beunruhigend<br />
hoch ist. Besonders dramatisch an den Zahlen ist die Tatsache, dass sich<br />
laut UNO mit Drogen 300 Milliarden Dollar – 300 Milliarden Dollar! – verdienen lassen.<br />
Da ist es, denke ich, nur recht und billig, dass wir hier in Österreich mit dem heutigen<br />
Beschluss auch SPICE als gefährliche Droge für unsere Jugendlichen qualifizieren und<br />
daher diesen gemeinsamen Beschluss fassen, zumal wir wissen, dass gerade Jugendliche<br />
– 30 bis 40 Prozent haben ja laut einer Studie bereits mit Drogen Kontakt<br />
gehabt – gefährdet sind. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt wieder den Vorsitz.)<br />
Es sind natürlich noch viele andere Maßnahmen notwendig, gerade im Bereich der<br />
Suchtprävention. Ich glaube, dass es in diesem Zusammenhang viele gute Beispiele in<br />
allen Bundesländern gibt. Im Burgenland haben wir im vergangenen Jahr eine Studie<br />
gemacht, an der 40 Schulen teilgenommen haben. Das erfreuliche Ergebnis zumindest<br />
in unserem Bundesland ist – ich darf das hier berichten –, dass der Drogenkonsum –<br />
es wurde für diese Studie dieselbe Zahl an Schülern herangezogen wie bei der<br />
Vergleichsstudie – gegenüber der Untersuchung im Jahr 2001 nun zurückgegangen<br />
ist. Daran zeigt sich, dass Präventionsmaßnahmen, wenn sie richtig gesetzt werden,<br />
auch tatsächlich helfen können.<br />
Ich freue mich, dass dieser Beschluss heute gefasst werden kann. Er wird zu mehr<br />
Gesundheit in Österreich beitragen. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Johann<br />
Maier.)<br />
15.04<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Windbüchler-<br />
Souschill zu Wort. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.<br />
15.04<br />
Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin!<br />
Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Besuchergalerie!<br />
Hohes Haus! Im Gesundheitsministerium wird ja ständig daran gearbeitet,<br />
Verordnungen zu schaffen, zu erlassen, um das Arzneimittelgesetz zu verändern<br />
und anzupassen, gerade weil Jugendliche – und davor können wir die Augen<br />
nicht verschließen – oft neue Substanzen suchen, die möglicherweise high machen,<br />
die möglicherweise „zu“ machen. Deshalb muss das Arzneimittelgesetz immer wieder<br />
angepasst werden.<br />
An die Ausführungen meines Vorredners Dr. Kurt Grünewald anschließend: Es ist so,<br />
dass gerade im Bereich SPICE ein möglicher Betrug stattgefunden hat – ich sage das<br />
einmal ganz vorsichtig –, weil etwas verkauft wurde, was eigentlich nicht drinnen war.<br />
Die Aufgabe des Nationalrates muss es sein – deshalb ist dieser Antrag sehr wichtig –,<br />
Kinder und Jugendliche vor oft tödlichem Drogenmissbrauch, vor Drogenmissbrauch<br />
mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu schützen. Ich nenne hier nur die<br />
Substitutionstherapie, da die Medikamente der Substitutionstherapie auf dem Schwarzmarkt<br />
erhältlich sind und oft Todesfolgen haben.<br />
Was sich in diesem Antrag leider nicht findet, sind die finanziellen Mittel, die vielleicht<br />
bereitgestellt werden könnten. Prävention ist das Mittel, nicht Bestrafung von Jugend-