Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 145<br />
Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS<br />
Fall nicht zum Zweck der Identifizierung, sondern zum Zweck der Verwendung als<br />
Bürgerkarte.<br />
So haben wir uns diesmal nicht einstimmig, aber doch entschlossen, im Ausschuss zu<br />
sagen, dass wir den Minister auffordern, zu überprüfen, wie es ausschaut mit der<br />
Frage: Rentiert es sich, ein Foto oder ein anderes Identitätsmerkmal auf der e-card<br />
aufzubringen? – Studien in Deutschland haben gezeigt, es bringt nichts. Berechnungen<br />
in Österreich besagen, es würde allein die Foto-Logistik 18 Millionen € kosten. Wenn<br />
wir uns die beschränkten Gesundheitsbudgets anschauen, sollten wir uns diese Frage,<br />
glaube ich, sehr gut überlegen. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
15.53<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Spadiut mit<br />
einer gewünschten Redezeit von 2 Minuten zu Wort. – Bitte.<br />
15.53<br />
Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut (BZÖ): Frau Präsidentin! Herr Gesundheitsminister!<br />
Hohes Haus! 0,1 Prozent der Österreicher – das sind 7 800 Personen – sind<br />
ganz blind, 3 087 000 Menschen haben eine Sehbehinderung. Für viele Menschen ist<br />
also die e-card ohne Brailleschrift von anderen Karten nicht zu unterscheiden.<br />
Deswegen unterstützen wir den Antrag, die e-card mit der Brailleschrift zu versehen.<br />
Zur Ausstattung der e-card mit einem Foto: Meine Damen und Herren! Der Missbrauch<br />
der e-card ist sehr groß. Die Anzahl von 30 Fällen, die von der grünen Fraktion beim<br />
Gesundheitsausschuss kolportiert wurde (Abg. Öllinger: Nicht von uns! Vom<br />
Hauptverband!), mag stimmen, nur: Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher<br />
sein. Das zeigt das Beispiel Deutschland: Da wird gerechnet, dass ungefähr 2 Millionen<br />
vagabundierender e-cards unterwegs sind, und das macht einen Schaden von<br />
1 Milliarde € aus.<br />
Auch die Senioren fordern schon lange eine e-card mit Foto, um diese gleichzeitig als<br />
Bürgerkarte verwenden zu können. Da die e-card im Jahr 2010 neu gestaltet werden<br />
soll, fordern wir überhaupt eine Aufwertung der e-card – genug Platz ist ja auf der ecard,<br />
um Daten zu speichern.<br />
Deswegen bringen wir folgenden Antrag ein:<br />
Entschließungsantrag<br />
der Abgeordneten Dr. Spadiut, Ursula Haubner, Dolinschek<br />
„Der Bundesminister für Gesundheit wird ersucht, beim vorgesehenen umfassenden<br />
Austausch der e-cards im Jahr 2010 nachstehende zusätzliche Funktionen auf Wunsch<br />
der Versicherten möglich zu machen und dem Nationalrat ehestmöglich die entsprechenden<br />
Gesetzesvorschläge zu übermitteln:<br />
Nutzung als Personalausweis mit verpflichtendem Foto<br />
Eintragung der Blutgruppe<br />
Eintragung von Informationen über Medikamentenunverträglichkeiten<br />
Nutzung zur Realisierung des Arzneimittelsicherheitsgurtes<br />
Eintragung von Schutzimpfungen<br />
Eintragung des Bestandes und Hinterlegungsorts von Patientenverfügungen<br />
Eintragung von Notfalldaten