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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 51<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer<br />

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.<br />

Wir gehen in die Debatte ein.<br />

Als Erster zu Wort gelangt Herr Klubobmann Strache mit einer 10-minütigen Redezeit.<br />

– Bitte.<br />

10.31<br />

Abgeordneter Heinz-Christian Strache (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr<br />

geehrte Frau Innenminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn wir heute<br />

zum sogenannten humanitären Bleiberecht eine Debatte abhalten, dann ist es<br />

notwendig, zu Beginn klarzustellen, dass es, wenn man Asyl und Schutz gewährt, zum<br />

einen bedeutet, dass Asyl Schutz vor Verfolgung für verfolgte Menschen darstellt, die<br />

selbstverständlich auch dieses Recht genießen, dass Asyl aber auch Schutz auf Zeit<br />

bedeutet, solange es eben diesen Verfolgungsgrund gibt.<br />

Zweitens: Asyl darf nicht mit Zuwanderung vermischt werden, wie das leider Gottes<br />

gerade in diesem Bereich der Fall ist.<br />

Genau diese beiden Grundsätze werden aber heute bei diesem Themenbereich und<br />

beim humanitären Bleiberecht vermischt. Wir müssen in dieser Situation festhalten,<br />

dass gerade in diesem Bereich der Eindruck entsteht, dass man mit dem humanitären<br />

Bleiberecht eine Art Zuwanderungsgesetz ermöglicht. Diese Bleiberechtsregelung, die<br />

Sie heute beschließen wollen, stellt in unseren Augen auch eine skandalöse Beihilfe<br />

zum Asylmissbrauch in diesem Land dar. Diese Regelung stellt geradezu eine<br />

Aufforderung dar, sie zu missbrauchen. (Beifall bei der FPÖ.)<br />

Sie ist eine Einladung an Wirtschaftsflüchtlinge, hierher zu kommen, sich unter falschen<br />

Angaben jahrelang mit Neuerungsanträgen durchzuschwindeln und am Ende<br />

dann quasi als Dank für diesen Betrug noch das Bleiberecht zu erhalten. Frau Innenministerin,<br />

damit machen Sie Österreich endgültig zum Zentrum eines internationalen<br />

Asylbetrugs, denn Sie haben ja dieses Gesetz vorbereitet. Es geht ganz nach dem<br />

Motto: Wer lang genug betrügt, wird am Ende belohnt! – Das ist das Ergebnis dieses<br />

humanitären Bleiberechts.<br />

Da sollten Sie hier nicht mit lustigen Worten auffallen (Abg. Öllinger: Aber Sie auch<br />

nicht!), sondern das sehr, sehr ernst nehmen, denn das ist genau eine Entwicklung, die<br />

die österreichische Bevölkerung nicht haben will. (Beifall bei der FPÖ.)<br />

Wenn Asylwerber ihr Verfahren lange genug verschleppen können, dann werden sie<br />

am Ende belohnt. Das kann es doch, bitte, nicht sein. Das ist ja völlig absurd: Der<br />

Antrag eines Asylwerbers, der alle Angaben ehrlich macht und bei dem man am Ende<br />

feststellt, dass es keinen Asylgrund gibt, wird abgelehnt; ein Asylwerber hingegen, der<br />

unehrlich ist, sich jahrelang sozusagen durchschummelt, bei dem man am Ende nach<br />

fünf Jahren feststellt, dass er uns fünf Jahre lang angeschwindelt hat, wird schließlich<br />

mit einem humanitären Bleiberecht belohnt. Das kann es nicht sein! Das ist eine<br />

absurde Entwicklung! Da könnten Sie genauso an österreichischen Botschaften, an<br />

Flughäfen oder an der Landesgrenze Plakate aufhängen mit der Aufschrift: Kommt<br />

nach Österreich, schwindeln zahlt sich aus! – Nein, das darf sich nicht auszahlen!<br />

Wissen Sie, was in Zukunft die Konsequenzen aus dieser Maßnahme sein werden? –<br />

Durch dieses humanitäre Bleiberecht werden in Zukunft Tausende Zogajs den Österreichern<br />

auf der Nase herumtanzen, eine Art Arigona-Vervielfältigungsapparat. Denn:<br />

Bei der Familie Zogaj wurde nachweislich rechtskräftig Asylmissbrauch festgestellt. Im<br />

Jahr 2002 kam die Familie illegal nach Österreich, machte falsche Angaben. 2005 gab<br />

es den rechtskräftigen Bescheid des Gerichtes, dass es sich in diesem Fall um<br />

Asylmissbrauch handelt – und Sie haben nicht abgeschoben!

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