Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 153<br />
Abgeordneter Werner Neubauer<br />
reich mit gefälschten e-cards anbieten, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann<br />
haben auch bei Ihnen als Regierungsparteien endlich die Alarmglocken zu läuten!<br />
(Beifall bei der FPÖ.)<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich, dass Kollegin Aubauer unseren<br />
Antrag vom Ausschuss angenommen hat. Ich gehe deshalb davon aus, dass Sie<br />
unseren Antrag auch mittragen können, der darauf abzielt, dass man für die Pensionisten,<br />
nach 15 Jahren eines gemeinsamen Antrags im Hauptverband und im<br />
Seniorenrat, die e-card so ausstattet, um damit in Österreich, in dieser Republik<br />
endlich auch für die Pensionisten einen offiziellen Pensionistenausweis zu bekommen.<br />
Dann können wir alle glücklich sein. Ich freue mich auf die Unterstützung von Kollegin<br />
Aubauer. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
16.15<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Abgeordneter, ich stelle nur fest, Sie<br />
haben keinen Antrag eingebracht. (Abg. Neubauer: Ja, das war nur eine Zwischenbemerkung!)<br />
– Okay. Es war mir nämlich ein Antrag angekündigt. (Ruf: Tatsächliche<br />
Berichtigung: Abgeordneter Maier!)<br />
Nun ist Herr Abgeordneter Ing. Lugar mit einer zweiminütigen Redezeit zu Wort<br />
gemeldet; die tatsächliche Berichtigung wird danach aufgerufen. – Bitte.<br />
16.16<br />
Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Ja, es gibt<br />
Probleme mit der e-card, ja, es gibt Betrug mit der e-card. Jede Maßnahme, die hier<br />
Verbesserungen schafft, ist auf jeden Fall zu begrüßen. Ob jetzt ein Foto oder<br />
zusätzliche persönliche Daten – all das kann eine Verbesserung bringen, aber in einem<br />
zweiten Schritt müssen wir (Abg. Öllinger: Eine Speichelprobe machen!) auch die<br />
Ärzte in die Pflicht nehmen. Wir müssen die Ärzte in die Pflicht nehmen, hinzuschauen<br />
und nicht wegzuschauen.<br />
In der Vergangenheit war es so, dass die Ärzte überhaupt kein Interesse daran hatten,<br />
einen Missbrauch aufzudecken, weil das, wie wir schon gehört haben, nicht ihre Pflicht<br />
war und sie das auch nicht als ihre Pflicht angesehen haben. Das heißt, wir müssen<br />
die Ärzte in die Pflicht nehmen. Da höre ich aber schon wieder den Aufschrei von der<br />
Gewerkschaft, dass das unzumutbar ist, dass es unzumutbar ist, den Ärzten eine<br />
gewisse Sorgfaltspflicht aufzubürden.<br />
Das zeigt das Problem in unserem gesamten System: Immer dann, wenn es darum<br />
geht, irgendetwas zu verändern, wird geblockt, wird gemauert. Wenn es das Gesundheitssystem<br />
betrifft, wo Veränderungen angesagt sind, heißt es sofort: Streikdrohung.<br />
Ob bei den Lehrern, ob im öffentlichen Dienst, ganz egal, es steht immer gleich das<br />
Wort „Streikdrohung“ im Raum. Deswegen fordere ich hier die Solidarität des öffentlichen,<br />
des geschützten Bereichs mit der Privatwirtschaft ein. Es hat keiner in der<br />
Privatwirtschaft Interesse beziehungsweise Verständnis dafür, dass die, die im geschützten<br />
Bereich arbeiten, mit Arbeitsverweigerung reagieren, wenn die anderen ihren<br />
Job durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit verlieren. (Beifall beim BZÖ.)<br />
Gerade bei der Gewerkschaft öffentlicher Dienst habe ich den Eindruck, dass man dort<br />
noch nichts von Perestroika gehört hat. Wenn es um Veränderungen geht, höre ich<br />
aus dieser Richtung immer ein Njet. Sie sollten wirklich einmal zuhören und auf die<br />
Bedürfnisse der Menschen hören. Es hat keiner Verständnis dafür, dass sofort<br />
gestreikt wird, wenn Veränderungen, sinnvolle Veränderungen im Raum stehen.<br />
Deshalb fordere ich an dieser Stelle – hören Sie gut zu! – ein Streikverbot, ein zeitlich<br />
befristetes Streikverbot (Abg. Dr. Oberhauser: Bei e-card-Missbrauch?), und zwar für<br />
alle systemrelevanten Bereiche. Für alle systemrelevanten Bereiche brauchen wir ein