Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 163<br />
Abgeordneter Mag. Johann Maier<br />
möglich umsetzen wird, verbunden natürlich mit den entsprechenden Kontrollmaßnahmen,<br />
dass nämlich der Grenzwert oder Schwellenwert auch tatsächlich eingehalten<br />
wird. (Beifall des Abg. Krainer.)<br />
Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Transfettsäuren stellen ein<br />
enormes gesundheitliches Risiko dar. Sie werden für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für<br />
Diabetes und verschiedene Krebserkrankungen verantwortlich gemacht.<br />
Wir werden in Zukunft über eine Regelung verfügen, die europarechtskonform ist, eine<br />
Regelung, die in Europa nach Dänemark die zweite ist, und wir können nur hoffen,<br />
Herr Bundesminister, dass – und das ist unser zweites Anliegen – auf europäischer<br />
Ebene die Mitgliedstaaten zu einer ähnlichen Haltung finden. Die Unterstützung durch<br />
uns Parlamentarier haben Sie, und wir dürfen Sie ersuchen, genau dieses Thema auf<br />
europäischer Ebene weiter zu betreiben.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle aber auch bei der Arbeiterkammer recht herzlich<br />
bedanken. Die ersten Studien kamen von der Arbeiterkammer Wien, aber auch von der<br />
AGES, die die aktuellen Ergebnisse erst vor Kurzem publiziert hat. 2008 kam es zu<br />
einer großen Untersuchung, aus der ich kurz zitieren möchte:<br />
Auffallend sind die hohen Gehalte an künstlichen Transfettsäuren mit durchschnittlich<br />
14,2 des Fettes in den Krapfen. Bei einem durchschnittlichen Fettgehalt aller<br />
30 Proben von 16,1 Prozent beträgt der Gehalt an künstlichen Transfettsäuren<br />
2,36 Gramm pro 100 Gramm Krapfen. Bei einem Krapfen mit 75 Gramm liegt die TFA-<br />
Aufnahme bei 1,76 Gramm pro Krapfen. Damit wird die maximal empfohlene Aufnahmemenge<br />
von 2 Gramm Transfettsäure pro Tag mit einem einzigen Krapfen bereits<br />
zu 88 Prozent ausgeschöpft. – Zitatende.<br />
Hohes Haus! Ich empfehle Ihnen, diese Untersuchung zu lesen, denn sie zeigt die<br />
Problematik auf. Ich freue mich, dass wir das heute gemeinsam beschließen. (Beifall<br />
bei der SPÖ.)<br />
16.51<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Frau Abgeordnete Höllerer zu<br />
Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.<br />
16.51<br />
Abgeordnete Anna Höllerer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter<br />
Herr Bundesminister! Zum Frühstück eine frische Topfengolatsche, mittags ein knuspriges<br />
Schnitzerl, am Abend Pommes mit Burger und dann noch Chips vor dem<br />
Fernseher – das ist ein Tagesmenü, das für manche Menschen gar nicht ungewöhnlich<br />
ist, das auch als schmackhaft empfunden wird, aber dem menschlichen Körper<br />
„schmeckt“ es auf Dauer nicht, denn bei dieser Speisenfolge könnten 8 bis 10 Gramm<br />
Transfettsäuren an einem Tag verzehrt werden. Genau kann man es nicht einmal<br />
sagen, weil es ja keine Obergrenzen gibt. Aber das wird sich aufgrund der heute in<br />
Diskussion stehenden Verordnung bald ändern.<br />
Schon der regelmäßige Verzehr von 5 Gramm Transfettsäuren am Tag erhöht das<br />
Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, um 25 Prozent. Transfettsäuren<br />
sind industriell gehärtete Öle und Fette. Auch Fette, die wiederholt zum Frittieren<br />
gebraucht werden, wie es in privaten Haushalten häufig der Fall ist, enthalten einen<br />
sehr hohen Anteil an Transfettsäuren. Bei diesen Vorgängen wird die ungesättigte<br />
Fettsäure zur gefährlichen Transfettsäure, die unsere Gesundheit sehr beeinträchtigen<br />
kann.<br />
Solche Fette findet man in Frittiertem, in Backwaren und Fertigprodukten und vor allem<br />
auch bei den Fastfood-Produkten, die unsere Kinder so gerne essen. Man muss aber<br />
auch wissen, dass die Toleranzgrenze für Kinder aufgrund des geringen Kalorien-