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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 59<br />

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler<br />

Aber auch die Frage der Kriminalität, die uns in den nächsten Wochen beschäftigen<br />

wird und auch in den vergangenen Wochen beschäftigt hat, ist eine wichtige. Sie<br />

erinnern sich ja an den Beschluss der Landeshauptleutekonferenz vom 22. Jänner –<br />

das ist auch interessant –, in dem Folgendes festgestellt wurde: Man soll Maßnahmen<br />

ergreifen, um auch gegen legal in Österreich lebende Fremde, die in dringendem<br />

Verdacht stehen, eine gravierende Straftat begangen zu haben, aufenthaltsbeendigende<br />

Maßnahmen zu setzen. (Abg. Mag. Korun: „Anzeigen und weg!“) Das ist ein<br />

Beschluss, ein einstimmiger Beschluss der Landeshauptleutekonferenz!<br />

Uns haben Sie diesbezüglich bisher immer kritisiert – Stichwort Kärntner Beispiel – und<br />

gesagt: Das darf man nicht! Wenn jemand in Verdacht steht, dann ist das noch keine<br />

kriminelle Handlung! – Jetzt aber verlangen alle Landeshauptleute von der Innenministerin,<br />

dass auch Menschen – Asylanten, aber auch Zuwanderer –, die unter schwerem<br />

Verdacht stehen, selbstverständlich mit aufenthaltsbeendigenden Maßnahmen bedacht<br />

werden können. Und ich halte das auch für richtig. Ich halte das für richtig, was die<br />

Landeshauptleute da beschlossen haben! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten<br />

der FPÖ.)<br />

Frau Ministerin, gestehen Sie das Scheitern dieses Gesetzes ein (Bundesministerin<br />

Dr. Fekter schüttelt verneinend den Kopf – Abg. Kößl: Das ist ein gutes Gesetz!),<br />

sonst werden Sie in wenigen Wochen und Monaten wieder hier sitzen (Abg. Kößl: Das<br />

ist ein sehr, sehr gutes Gesetz!), wenn nämlich dieses Gesetz verfassungsrechtlich,<br />

wie Ihnen das die Verfassungsrechtler auch vorhersagen, wieder nicht halten wird! Und<br />

dann werden Sie wieder hier sitzen, und wir werden wieder diskutieren. Dieses Gesetz<br />

ist beendet, gescheitert. Zurück an den Start!, lautet die Devise. (Beifall beim BZÖ.)<br />

11.02<br />

Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter<br />

Pendl. (Abg. Strache – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg.<br />

Pendl –: „Danke!“ – Abg. Öllinger: „Wir beginnen mit einem Dank!“ – Abg. Ing. Westenthaler:<br />

„An die Justizwachebeamten!“ – Und vergessen nicht den Handshake am<br />

Ende!)<br />

11.02<br />

Abgeordneter Otto Pendl (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine<br />

geschätzten Damen und Herren! Hohes Haus! Lassen Sie mich eingangs einmal<br />

Folgendes feststellen, damit sich auch die Zuhörerinnen und Zuhörer auskennen:<br />

Meine beiden Vorredner von der FPÖ und vom BZÖ haben jetzt – wahrscheinlich ganz<br />

bewusst – alle Gesetzesmaterien im Fremdenrecht vermischt.<br />

Wir haben hier, meine geschätzten Damen und Herren, ausschließlich über jenen<br />

Bereich zu befinden, hinsichtlich dessen uns der Verfassungsgerichtshof einen Auftrag<br />

gegeben hat, nämlich jenen, dass wir bis 31. März dieses Jahres den humanitären<br />

Aufenthalt neu regeln müssen, weil kein Antragsrecht vorgesehen war. (Abg. Strache:<br />

Aber doch nicht in diese falsche Richtung!) Das, meine geschätzten Damen und<br />

Herren, wissen alle, die in dieser Materie verhaftet sind. (Abg. Strache: Aber doch<br />

nicht in diese falsche Richtung! Der Verfassungsgerichtshof hat nicht vorgegeben, ein<br />

Einwanderungsgesetz daraus zu machen!)<br />

Ausschließlich zu prüfen ist im Hinblick auf Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention.<br />

Also vermischen Sie hier nicht alle Gesetzesmaterien mit jenen, um<br />

die es heute geht beziehungsweise in den letzten Tagen gegangen ist, als wir hier<br />

gemeinsam versucht haben, dem Auftrag des Verfassungsgerichtshofes nachkommend<br />

(Abg. Strache: Das ist ein Unsinn!), eine menschliche, eine rechtsstaatliche<br />

rechtliche Lösung im Interesse der Republik, der Österreicherinnen und Österreicher,

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