29.10.2013 Aufrufe

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

128 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Dr. Wolfgang Spadiut<br />

nach dem Suchtmittelgesetz, demzufolge dann nach dem Strafrecht zu bestrafen wäre.<br />

(Neuerlicher Beifall beim BZÖ.)<br />

Wenn man weiß, dass in Deutschland bereits Hamsterkäufe von SPICE stattgefunden<br />

haben, so muss man sagen: Es gibt da eigentlich gar keine andere Lösung!<br />

Die Ansicht der roten Fraktion, der SPÖ, kann ich nicht teilen, dass man damit die<br />

Jugend kriminalisieren würde. Es kommt aufgrund der zu geringen Strafen viel eher<br />

dazu, dass die Jugend einmal SPICE probieren möchte und sich dadurch in ein<br />

Abhängigkeitsverhältnis von Drogen begibt.<br />

Wie gesagt, wir fordern eine Verschiebung der arzneimittelrechtlichen Behandlung von<br />

SPICE in die suchtmittelrechtliche Behandlung. – Danke. (Beifall beim BZÖ.)<br />

14.59<br />

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter<br />

Dr. Grünewald. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. Ich erteile ihm das Wort.<br />

14.59<br />

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter<br />

Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die Droge SPICE ist wirklich ein Kriminalfall,<br />

denn es geht hier um eine massive Täuschung der Kunden, wenn man das so krass<br />

ausdrücken will, und auch um einen Verstoß gegen geistige und körperliche Unversehrtheit.<br />

Ich kann Ihnen auch erklären, warum.<br />

Interessant ist aber, dass in Deutschland das Bundeskriminalamt etwas flotter war als<br />

unser Innenministerium. Es hat diese Droge auch wissenschaftlich analysieren lassen<br />

und ist draufgekommen, dass das eben kein Kräutersackerl ist, mit dem man Tee<br />

macht oder das man statt eines Räucherstäbchens an das Fenster hängt, damit das<br />

Zimmer besser riecht, sondern dass da ganz gezielt und bewusst suchterzeugende<br />

synthetische Substanzen beigemengt wurden. Und das ist ein Kriminalfall!<br />

Ich glaube, es ist wesentlich zielführender – das sagt auch die Mehrheit der deutschen<br />

Polizeipräsidenten in Großstädten mit über 500 000 Einwohnern –, statt mit Hundertschaften<br />

von Personal kleine Süchtige zu verfolgen und da die Millionen zu verpulvern,<br />

den Drahtziehern und Urhebern einmal auf die Schliche zu kommen und diese ins<br />

Visier zu nehmen, anstatt eben Jugendliche mit dem Gefängnis oder dem Strafrecht in<br />

Kontakt zu bringen.<br />

Man sollte bei biogenen Drogen überhaupt vorsichtig sein. Es gibt sehr Naturbewusste<br />

im Parlament – auch unter uns, gebe ich zu – und außerhalb des Parlaments, die<br />

meinen, jedes Kraut und jeder Kräutertee sei gesund. Ich sage Ihnen: Auch da macht<br />

die Menge das Gift aus! Es macht einen Unterschied, wo diese Kräuter oder Blumen<br />

wachsen, auf Ton, auf Lehm, auf Sandböden, auf Sonnenhängen oder eben nicht auf<br />

Sonnenhängen – da schwanken die Inhaltsstoffe um den Faktor 10. Und drei Liter<br />

Johannisbeerkraut-Tee zu trinken lässt einen wahrscheinlich auch auf der Intensivstation<br />

erwachen.<br />

Also da ist noch viel zu tun. Aber ich bitte, die Kirche im Dorf zu lassen. Ziel dieser<br />

Verfahren sind nicht die Jugendlichen – die sollen geschützt werden. Bestraft werden<br />

müssen die Drahtzieher. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Mag. Johann<br />

Maier.)<br />

15.01<br />

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter<br />

Klikovits. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. Ich erteile ihm das Wort.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!