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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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136 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Maximilian Linder<br />

bedeutet. Und deshalb sage ich: Die Schwierigkeit ist, dass man mit sehr vielen<br />

Ausnahmeregelungen Möglichkeiten geschaffen hat, das Gesetz zu umgehen. Das<br />

sind die Dinge, die uns Sorgen bereiten.<br />

Wir verlangen deshalb, dass das Gesetz aufgehoben und den Wirten wirklich die<br />

Wahlmöglichkeit gegeben wird, sich selbst zu entscheiden – und das ab sofort –, ob<br />

sie ein Raucherlokal sind, ob sie ein Nichtraucherlokal sind oder ob sie die gemischte<br />

Form machen. Dann hat der Gast wirklich von sich aus die Chance zu entscheiden, in<br />

welches Lokal er geht und wo er sich wirklich wohlfühlt. Das sollte unsere Aufgabe<br />

sein. (Beifall beim BZÖ.)<br />

Aber es kann nicht sein, dass man über Gesetze Hintertüren schafft. Ich hoffe, dass<br />

Sie aus diesem Grund unserem Antrag nähertreten werden. (Beifall beim BZÖ.)<br />

15.27<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter<br />

Dr. Rasinger. 2 Minuten Redezeit. – Bitte.<br />

15.27<br />

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsident! Sehr<br />

geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Etwas derartig Skurriles, wie ich es von euch,<br />

liebe Kollegen vom BZÖ, jetzt gehört habe, habe ich schon lange nicht mehr gehört.<br />

Das ist ja eine Logik kreuz und quer: Entweder man ist für Nichtraucherschutz, oder<br />

man ist für die Wahlfreiheit oder – ich weiß nicht – für den mündigen Gast.<br />

Aber machen wir uns nichts vor: Wenn man nichts tut oder das Gesetz aufhebt, dann<br />

gibt es einen Zustand, wo 70 Prozent Nichtraucher und 30 Prozent Raucher sind. Von<br />

den Rauchern wollen etwa 60 Prozent auch eine rauchfreie Luft, denn sie wollen ja<br />

nicht dort rauchen, wo schlechte Luft ist. Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz.<br />

Das ist eine Augenauswischerei. Das ist eine Bankrotterklärung für die Gesundheitspolitik.<br />

(Beifall bei der ÖVP.)<br />

Dann sagen wir ehrlich, wir schaffen alles ab! Ich als Arzt lebe ja davon.<br />

(Abg. Petzner: Herr Kollege! Lesen Sie unseren Antrag! Wir sind für die Wahlfreiheit!)<br />

Ich habe sehr viele Patienten, die zu mir sagen: Warum hat mir niemand gesagt, dass<br />

das so gefährlich ist, Herr Doktor? Jetzt habe ich ein Karzinom, jetzt habe ich einen<br />

Herzinfarkt. Warum? – Ich meine, wir sind das Hohe Haus und nicht das „niedrige<br />

Haus“. Ich glaube, man kann sich schon einmal bemühen, auch ein bisschen Mut zu<br />

haben. Schauen wir doch ins Ausland! Dort sind viel weiter gehende Regelungen<br />

geschaffen worden.<br />

Und falls es in der Übergangszeit und auch in den Bestimmungen Schwierigkeiten<br />

gibt – das Gesetz ist zum Teil schwierig zu lesen –, dann muss ich sagen, ich glaube,<br />

niemand wird sich dagegen verwahren, dass man den Vollzug besser regelt –<br />

irgendwann einmal. Aber jetzt reflexartig einzuknicken und diese kleinen Fortschritte<br />

wieder ad absurdum zu führen, das halte ich nicht für korrekt. Ich halte das nicht für<br />

gut, denn das Ziel muss sein, den österreichischen Nichtraucher und überhaupt den<br />

österreichischen Patienten davor zu schützen, dass er krank wird. Auch die Mitarbeiter<br />

in derartigen Lokalen haben ein Recht auf saubere Luft. Ich glaube, das sollten wir<br />

auch nicht vergessen.<br />

Das dann hinter Anträgen zu verbergen, die Wahlfreiheit oder Mündigkeit fordern –<br />

oder der ganz skurrile Antrag – lieber Kollege Hofer, das ist ja eine Beleidigung für<br />

deine Intelligenz –, man möge das kennzeichnen, da muss ich sagen: Jeder, der<br />

Augen und nicht 20 Dioptrien hat, weiß, was Rot und Grün bedeuten. Der Kollege<br />

Schmuckenschlager hat es ja gezeigt. Also: Gekennzeichnet haben wir genug, mehr<br />

Taferln brauchen wir gar nicht.

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