Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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144 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer<br />
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden<br />
Entschließungsantrag<br />
Der Nationalrat wolle beschließen:<br />
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag<br />
vorzulegen, der vorsieht, dass Straßenverkehrszeichen auf Gehwegen, Gehsteigen,<br />
Radwegen, Geh- und Radwegen und Schutzinseln nur ab einer Mindesthöhe, die<br />
geeignet ist, die Verletzungsgefahr für blinde und stark sehbehinderte Personen durch<br />
Straßenverkehrszeichen wesentlich zu reduzieren, angebracht werden dürfen.“<br />
*****<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete<br />
Dr. Oberhauser zu Wort. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.<br />
15.50<br />
Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister!<br />
Frau Präsidentin, danke schön für die Auslegung. Ich glaube, dass der Antrag<br />
es absolut wert ist, darüber zu reden. Wir sollten mit der Verkehrsministerin und im<br />
Verkehrsausschuss über diese Fragen wirklich reden, denn angesichts der Schilderungen<br />
der Situation einerseits in der U-Bahn, in der Bahn, andererseits aber auch,<br />
was die Verkehrszeichen betrifft, ist das, soweit mir unsere Behindertensprecherin das<br />
gesagt hat, auch ein Anliegen von uns.<br />
Ich glaube also, dass wir uns bei diesem Antrag, genauso wie bei Ihrer Initiative<br />
hinsichtlich der Frage der Brailleschrift auf den e-cards, durchaus finden könnten und<br />
wieder versuchen könnten, eine Fünf-Parteien-Einigung in diesen Fragen zu erzielen,<br />
denn ich glaube, dahin sollte es im Sinne der behinderten Menschen führen.<br />
(Demonstrativer Beifall bei der FPÖ.)<br />
Ich habe schon gesagt, der Gesundheitsausschuss hat sich zu einem Allparteienantrag<br />
gefunden, wonach darauf hingewirkt werden soll, dass auf den neuen e-cards – 2010<br />
sollen 4,6 Millionen e-cards ausgetauscht werden – für die sehbehinderten Menschen<br />
in Österreich eine Kennzeichnung in Brailleschrift erfolgt. Es gibt Zahlen, wonach jeder<br />
dritte Mensch in Österreich sehbehindert ist. Das sind vor allem ältere Menschen, aber<br />
durchaus auch Menschen mit angeborener Blindheit, und es sind sehr viele Frühgeborene,<br />
die im späteren Leben auch unter starken Sehbehinderungen leiden.<br />
Für diese Menschen ist es extrem schwierig, in der Kartenflut, die wir haben – und wir<br />
alle kennen das –, herauszufinden, welche die e-card ist. Mit der Entschließung, in der<br />
wir uns dafür ausgesprochen haben, dass der Gesundheitsminister im Rahmen seiner<br />
Aufsichtspflicht darauf drängen soll, dass diese Karten mit dem Zeichen „SV“ in<br />
Brailleschrift ausgestattet werden, ist es uns, glaube ich, wirklich gelungen, über alle<br />
politischen Grenzen hinweg für die sehbehinderten Menschen in Österreich etwas zu<br />
erreichen.<br />
Zum zweiten Antrag, zur Frage des Fotos auf der e-card, gibt es unterschiedliche<br />
Erfahrungen und unterschiedliche Zugänge. Nun weiß ich, dass vom freiheitlichen<br />
Lager die Frage des Fotos auf der e-card immer ganz gerne mit der Frage des<br />
Missbrauchs und mit der Frage eines Missbrauchs durch Asylanten, Migranten<br />
verknüpft wird – diese Diskussion haben wir schon gehabt –, ich weiß aber auch, dass<br />
Seniorenverbände immer wieder ein Foto auf der e-card gefordert haben, in diesem