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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 221<br />

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler<br />

Ich habe mir gedacht, das passt irgendwie. Das kommt der Sache schon sehr viel<br />

näher. Mit dem Genetiv stehen Sie auf anderen Plakaten auch auf Kriegsfuß.<br />

(Abg. Strache: Der Herr Sektierer!)<br />

Daher war ich bemüht, wirklich ein Elaborat, einen geistigen Erguss zu finden, wo<br />

wirklich einmal deutsch drinnen ist, wo auch „deutsch“ draufsteht.<br />

Siehe da, ich habe einen Artikel des Kollegen Vilimsky – das ist der mit diesem urdeutschen,<br />

urgermanischen Namen Vilimsky – zur Lage der Deutschen in Chile entdeckt.<br />

(Zwischenruf des Abg. Vilimsky.) Der endet mit einem glorreichen Satz. Also wirklich,<br />

das ist ein Meilenstein in der Weltliteratur!<br />

Ich zitiere – ich bin ganz ergriffen davon (der Redner deklamiert in lautem Tonfall) –:<br />

„Erheben wir die Häupter, um die Sonne des Deutschtums in altem hellen Licht wieder<br />

erstrahlen zu lassen.“ – Harald Vilimsky. (Heiterkeit.) Das ist jener, der seinen Stammbau<br />

auf Roger von der Wotanseiche zurückführt, meine Damen und Herren. (Beifall<br />

beim BZÖ.)<br />

Niemals hätte ich mir gedacht, dass ich einmal einen Antrag ad hoc in erster Lesung<br />

dermaßen zur Behandlung anempfehlen muss, dass die Antragsteller mir den Beweis<br />

dafür geliefert haben, wie dringlich die Behandlung dieses Antrages ist. (Zwischenruf<br />

des Abg. Mag. Stefan.)<br />

Herr Präsident, vielleicht ist es möglich, da es sich um deine eigene Fraktion handelt,<br />

dass wir diesen Antrag in einer öffentlichen Ausschusssitzung behandeln können. – Ich<br />

danke. (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)<br />

20.09<br />

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter<br />

Dr. Zinggl. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.<br />

20.10<br />

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Was sollen wir mit<br />

diesem Antrag jetzt tun? Ernst nehmen können wir ihn ja wirklich nicht! Ich glaube,<br />

Herr Kollege Stadler, Sie nehmen das viel zu ernst. In Wirklichkeit ist das ein ganz<br />

listiger Trick der FPÖ – und wenn Sie denen auf den Leim gehen, dann sind Sie selber<br />

schuld! Ich gehe denen nicht auf den Leim. Die hätten jetzt ganz gern, dass wir da<br />

irgendwie die Kiste auspacken: Deutschtümelei, Kulturhygiene, Gleichschritt, Uniformierung<br />

und so weiter. Das machen wir sicherlich nicht. Das ist einfach zu blöd!<br />

(Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.)<br />

In Wirklichkeit ist das eine sehr lächerliche Sache, und das ist das Problem: Sie<br />

machen nämlich mit einem solchen Antrag das Parlament lächerlich. Das ist Ihre<br />

eigentliche Absicht, und das stört uns. Ich kann Ihnen auch sagen, warum. Kollege<br />

Stadler hat es schon angedeutet: In diesem Antrag sind allein gezählte 21 Fremdwörter.<br />

Das bedeutet, dass ihr euch ja selbst nicht ernst nehmt; Beziehungsweise wollt<br />

ihr von uns, dass wir euch ernst nehmen, aber ihr seid die Spaßfraktion in der ganzen<br />

Geschichte.<br />

Zweitens: Wenn jeder Abgeordnete, der heute und gestern oder in der letzten Sitzung<br />

für jedes Fremdwort, das er in seiner Rede verwendet hat, einen Euro eingezahlt hätte,<br />

dann wäre wahrscheinlich schon das ganze Bildungsbudget saniert oder „wiederhergestellt“,<br />

wie es natürlich bei euch heißen würde.<br />

Drittens, Herr Kollege Strache, haben Sie wahrscheinlich den Antrag nicht gelesen.<br />

Das kann nicht sein, denn sonst könnten Sie mit Ihrem Strache-Rap schon aufhören.<br />

„Rap“ ist nämlich eindeutig ein Wort, das Sie nicht brauchen können – und im Wiener<br />

Wahlkampf können Sie auch nicht in die „coole Disco“ gehen, sondern bestenfalls in

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