Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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190 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Präsident Fritz Neugebauer<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Wir gelangen damit zu den Punkten 22 und 23 der<br />
Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.<br />
Eine mündliche Berichterstattung findet nicht statt.<br />
Die erste Wortmeldung kommt von Frau Abgeordneter Mag. Lapp. – Bitte.<br />
18.20<br />
Abgeordnete Mag. Christine Lapp (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes!<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rechnungshofes! Hohes Haus! Es<br />
freut mich, dass die Arbeit des Rechnungshofausschusses jetzt wieder in Gang kommt.<br />
Wir haben vor allem bei den vorliegenden Berichten und bei den Wiedervorlagen 3 Kilo<br />
Papier und 1 478 Seiten aufzuarbeiten. Es kommen auch ständig neue Berichte dazu.<br />
Das heißt, der Rechnungshofausschuss hat sein Arbeitsprogramm für das kommende<br />
Frühjahr bereits festgelegt.<br />
Ich möchte mich auch bei den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fraktionen dafür<br />
bedanken, dass wir uns ein sehr großes Arbeitspensum vornehmen, damit wir mit<br />
unserer Arbeit auf gleich kommen. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
Ich möchte mich dem Jahrestätigkeitsbericht zuwenden. Er bietet einen sehr großen<br />
Querschnitt der Arbeit, die in den vergangenen Jahren geleistet wurde, und reicht von<br />
Peer Revue, wo der Rechnungshof jetzt auch in Zukunft selbst von internationalen<br />
Organisationen geprüft wird, die eben auch im Kontrollbereich tätig sind, bis zur<br />
Buchhaltungsagentur des Bundes, bis zum Röntgenscanner für Eisenbahnfahrzeuge<br />
und bis zu Klimaschutzprogrammen.<br />
Das heißt, der Jahrestätigkeitsbericht ist nun modernisiert, nicht nur vom Layout, sondern<br />
auch von der Darstellung der Forderungen, die bereits erfüllt sind, und der<br />
Forderungen, die nach wie vor noch aufrecht und damit im Rahmen des Rechnungshofes<br />
noch nicht erfüllt sind. Das heißt, auch hier haben wir eine sehr gute Grundlage<br />
für die politische Arbeit, wo in der Verwaltung noch Dinge nachzuholen sind, aufzubessern<br />
sind, die vom Rechnungshof präsentiert wurden, analysiert wurden und vorgeschlagen<br />
wurden.<br />
Das ist sehr wichtig. Der Rechnungshof hat die Aufgabe, die ziffernmäßige Richtigkeit,<br />
die Rechtmäßigkeit, die Sparsamkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Zweckmäßigkeit<br />
von Maßnahmen in der Verwaltung zu prüfen. Und der Rechnungshof des Bundes ist<br />
eine unabhängige Kontrollinstanz. Dieses ist hier festgeschrieben.<br />
Was uns auch in den kommenden Monaten intensiv begleiten wird und wo es darum<br />
geht, dass es Weiterentwicklungen im Kontrollbereich gibt, ist die Frage: Wie werden<br />
Gemeinden mit unter 20 000 Einwohnern geprüft, wie zum Beispiel – Sie alle kennen<br />
die Beispiele – Strem, Hartberg, Trieben? Es geht darum, dass unabhängige Kontrollinstanzen<br />
überprüfen müssen und dass unabhängige Kontrollinstanzen auch den<br />
Gemeinden zur Seite stehen. Es kann nicht so verstanden werden, dass Kontrolle<br />
sozusagen draußen vor der Tür bleibt, sondern wir müssen uns im 21. Jahrhundert<br />
auch für kleinste Einheiten in unserem Staat überlegen, welche Kontrollmechanismen<br />
es einzurichten gilt.<br />
Es geht darum: In Zeiten der wirtschaftlichen Krise ist die effiziente Verwendung von<br />
Steuergeldern ein immens wichtiger Auftrag, damit der Staat seinen Aufgaben nachkommen<br />
kann und damit auch Leerläufe, Spekulationen und Schludrigkeiten vermieden<br />
werden können.<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die SPÖ ist für Kontrolle im Sinne der<br />
Zweckmäßigkeit. Die SPÖ ist auch dafür, dass unabhängige Instanzen in unserem<br />
Staat überprüfen – auch die Gemeinden. Es muss aber so sein, dass es nicht zusätz-