Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 89<br />
Präsident Fritz Neugebauer<br />
einer zusätzlichen Erstaufnahmestelle die betroffenen Gemeinden und Länder sowie<br />
den Menschenrechtsbeirat in die Entscheidungsfindung einzubinden.“<br />
*****<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Kollege Grosz. –<br />
Bitte.<br />
12.45<br />
Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin!<br />
Hohes Haus! Zu Ihnen, Frau Bundesministerin, und zur ÖVP: Da können<br />
Sie noch so schreien und noch so sehr Namen verächtlich machen (Zwischenruf des<br />
Abg. Hörl), um Ihre harte Seite herauszukehren oder um dieses Asylgesetz gutzubeten,<br />
Faktum ist, Sie sind gegenüber der SPÖ umgefallen, Faktum ist, das Gesetz,<br />
das Sie dem Parlament vorlegen, ist sozial-, sicherheits- und gesellschaftspolitisch ein<br />
einziges Verbrechen an Österreich. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der<br />
FPÖ.)<br />
Sie öffnen damit – das haben auch alle Experten im Ausschuss bestätigt – dem Asylmissbrauch<br />
Tür und Tor und prolongieren Ihr eigenes bisheriges Scheitern im Asyl-<br />
und im Sicherheitswesen. Und was besonders verwerflich ist: Sie legen hier ein Gesetz<br />
vor, das dem Missbrauch Tür und Tor öffnet, und das in einer Zeit, über die ein ÖVP-<br />
Abgeordneter heute gesagt hat, dass wir bis Ende des Jahres 500 000 Arbeitslose in<br />
Österreich haben werden – die traurige Summe von 500 000 Arbeitslosen! Und Ihre<br />
Bundesregierung erhöht auch noch die Niederlassungsquote, um diesen Verdrängungswettbewerb<br />
für unsere Österreicherinnen und Österreicher noch schwieriger zu<br />
gestalten.<br />
Ich bringe Ihnen auch ein Beispiel: Es gibt in Graz einen Erlass des Bürgermeisteramtes,<br />
einen Präsidialerlass des Herrn Nagl von der ÖVP, dass Asylwerber um 4,50 €<br />
in der Stunde anzustellen sind. – Abgesehen davon, dass 4,50 € menschenverachtend<br />
sind, ist dieser gesamte Erlass und dieser Umgang mit Asylwerbern menschenverachtend,<br />
wenn wir wissen, dass wir 33 000 Menschen in Graz haben, Grazerinnen und<br />
Grazer, die unter oder an der Armutsgrenze leben müssen. (Beifall beim BZÖ.)<br />
Daher sagen wir: Wachen Sie auf, Frau Bundesministerin! Erwachen Sie aus Ihrer<br />
Arigona-Agonie und nehmen Sie auch die Daten Ihres eigenen Ministeriums, des<br />
Innenministeriums, zur Kenntnis! Abgeordneter Westenthaler hat es heute schon gesagt:<br />
Das Innenministerium ist Ihr eigenes Ministerium und es ist Ihre Anfrage. –<br />
17 000 Asylwerber in Grundversorgung, 81 Millionen € Kosten (Abg. Strache: 200 Millionen<br />
€! 200 Millionen!), die der Steuerzahler im Jahr 2008 zu tragen hatte, und von<br />
diesen Asylwerbern wurden 11 000 Straftaten begangen!<br />
Wir wollen ein Gesetz, durch das straffällige Asylwerber umgehend abgeschoben<br />
werden können, und jenen, die sich anständig verhalten und integrieren, bei denen<br />
auch tatsächlich ein Asylgrund vorliegt, denen wir helfen müssen, erlaubt, dass sie hier<br />
bleiben dürfen.<br />
Ich bringe Ihnen ein Beispiel für das Hierbleiben aus Leoben: Fall Sharifi. Ich bringe<br />
Ihnen aber auch ein Beispiel für die sofortige Abschiebung: Fall Torosian. – In Richtung<br />
der Schutzmantelmadonnen dieses kriminellen Asylwerbers unter den Grünen, die ihn<br />
verteidigt haben, sei gesagt: Dieser Herr Torosian wurde straffällig! Ich bringe Ihnen<br />
das Beispiel Arigona: Hier gehört abgeschoben!