Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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200 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Präsident Fritz Neugebauer<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Kollege Prähauser. – Bitte.<br />
18.56<br />
Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Herr Präsident! Herr Rechnungshofpräsident!<br />
Hohes Haus! Ich nehme mir die Freiheit, da ich hier nur 2 Minuten zur Verfügung<br />
habe, einen Punkt herauszugreifen, der mich auch in der Vergangenheit immer wieder<br />
veranlasst hat, das Wort zu ergreifen, und zwar den Lärmschutz an den Autobahnen.<br />
Aus meiner Sicht war dieses Mal die ASFINAG das erste Mal in der Ausschusssitzung<br />
in der Lage, mir schlüssig und plausibel zu erklären, warum verschiedene Maßnahmen<br />
eben gesetzt werden. Ich habe gefragt, warum sich Lärmschutzwände vom Westen<br />
nach Osten in der Größe verändern, warum plötzlich auch in der Mitte Lärmschutzwände<br />
gebaut werden.<br />
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass auch aufgrund der Kontrolle des Rechnungshofes<br />
bewusster an die Bauten herangegangen wurde, wobei die Gemeinden, die ja<br />
bei Genehmigungen, bei Widmungen auch von sich aus immer wieder auf verstärkten<br />
Lärmschutz gedrängt haben, natürlich auch oft über das Ziel hinaus verhandelt haben.<br />
Ich glaube, wenn die ASFINAG unterstützt durch den Rechnungshof im Bewusstsein<br />
der Gemeinden in Zukunft zuwege bringt, das zu tun, was notwendig ist, sind wir in der<br />
Lage, entsprechende Mittel zu sparen und noch besser, effizienter für Lärmschutz an<br />
Autobahnen, Straßen zu sorgen.<br />
Der Ansatz ist ein guter. Die Hoffnung, dass das sehr „kostensparend“ – unter Anführungszeichen<br />
– gemacht wird, wird dadurch genährt, dass der Rechnungshof mit Kritik<br />
nicht spart, aber letztlich auch die Arbeit anerkennt. Und das ist eine gute Voraussetzung<br />
für zukünftiges Arbeiten in diesem Bereich. Der Rechnungshof war, man<br />
möchte fast sagen, noch nie so wertvoll wie heute. Das ist zwar nur eine Phrase, aber<br />
in Wahrheit wäre das gar nicht mehr anders vorstellbar. Man muss natürlich auch<br />
entsprechend für Kontrollen sorgen, wenn man einen sorgsamen Umgang mit Steuergeldern<br />
haben möchte. Und das wollen wir alle. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
18.58<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Es spricht nun Kollege Ing. Kaipel. – Bitte.<br />
18.58<br />
Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes!<br />
Meine Damen und Herren! Der Rechnungshof hat sich im vorliegenden<br />
Bericht auch mit der zentralen Bundesbeschaffung beschäftigt. Dazu einige Gedanken<br />
von mir. Diese zentrale Bundesbeschaffung beschafft für alle Bundesdienststellen<br />
österreichweit alle Beschaffungsgüter. Auch Nichtbundesdienststellen haben die Möglichkeit,<br />
sich einzuklinken.<br />
Das Ziel war ursprünglich die Einsparung von 10 Prozent. Das Ergebnis ist leider ein<br />
ganz anderes. Das Ergebnis ist, dass regionale Unternehmen sehr stark unter Druck<br />
kommen, dass regionale Jobs durch diese zentrale Beschaffung vernichtet werden,<br />
dass der ländliche Raum insgesamt geschädigt wird.<br />
Das ist nicht nur meine Kritik. Da gibt es mittlerweile auch eine sehr umfassende<br />
Untersuchung der KMU Forschung Austria, die all diese Kritikpunkte sehr umfangreich<br />
untermauert.<br />
Der Rechnungshof selbst führt zu seiner Prüfung aus, dass diese 10 Prozent Einsparungen<br />
nicht feststellbar sind, dass die Dienstleistungen dieser Beschaffungsstelle<br />
zu teuer sind. Gab es ursprünglich 20 Mitarbeiter – das sind die Ergebnisse bis 2006,<br />
so weit reicht der Untersuchungszeitraum –, so ist deren Zahl auf 61 Dienstnehmer<br />
angestiegen. Die aktuelle Zahl ist noch einmal um 15 höher, sie liegt jetzt bei 76.