Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 95<br />
Abgeordneter Hermann Gahr<br />
Österreich hat bereits in der Vergangenheit mit Verantwortung, wie ich meine, Menschen<br />
eine Bleibe gewährt. Wir sollten einmal ehrlich ein Telefonbuch von Wien durchblättern:<br />
Da, glaube ich, müssten wir feststellen, dass wir alle Wurzeln haben. Österreich<br />
hat hier seinen Auftrag erfüllt, einerseits durch die Osterweiterung, andererseits<br />
durch die Zerschlagung von Jugoslawien. Wir waren da in einer schwierigen Situation,<br />
aber man hat das meistern können. Man konnte vielen Menschen Arbeit bieten, und<br />
viele Menschen haben sich integriert und fühlen sich wohl. (Präsident Dr. Graf übernimmt<br />
den Vorsitz.)<br />
Worum geht es aber in Zukunft? – Es geht in Zukunft einfach darum, dass wir Lücken,<br />
Mängel und Ungerechtigkeiten, die wir haben, abstellen. Es geht darum, klare Verhältnisse<br />
zu schaffen. Das Hearing hat ja bewiesen, dass es eigentlich Einigkeit gibt<br />
und dass dem Einwand des Verfassungsgerichtshofes stattgegeben wurde. Es gibt ein<br />
Antragsrecht, Altfälle werden gelöst, Patenschaften sind möglich, und auch die NGOs<br />
sind zukünftig eingebunden.<br />
Ich habe nur eine Bitte, denn es gibt natürlich auch spezifische Probleme. Als Tiroler<br />
Abgeordneter kann ich Ihnen sagen, dass wir mit einer kleinen Minderheit von Marokkanern<br />
in Innsbruck riesige Probleme haben. Diese kriminalisieren eigentlich eine<br />
ganze Stadt. Hier brauchen wir Möglichkeiten und Wege, um das abzustellen. Wieso<br />
brauchen wir das? – Weil ich glaube, dass eine kleine Gruppe insgesamt alle Ausländer<br />
dort in ein schiefes Licht rückt, und das kann einfach nicht sein. Das, glaube ich,<br />
sollten wir jedem zugestehen, dass wir hier für die Exekutive und auch für die Justiz<br />
Möglichkeiten haben und schaffen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)<br />
In diesem Sinne, glaube ich, sollten wir alle mit Vernunft mit dieser Gesetzesmaterie<br />
umgehen. Die Praxis wird beweisen, dass Bundesministerin Fekter hier die Zeichen<br />
der Zeit erkannt hat. Und dass dieses Modell praxistauglich ist, das wird uns, glaube<br />
ich, die nächste Zeit zeigen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten<br />
der SPÖ.)<br />
13.01<br />
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr<br />
Abgeordneter Dr. Kurzmann zu Wort gemeldet. Ich erinnere an die einschlägigen<br />
Bestimmungen der Geschäftsordnung. Maximale Redezeit: 2 Minuten.<br />
13.02<br />
Abgeordneter Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ): Herr Präsident! Der Abgeordnete<br />
Grosz hat tatsachenwidrig behauptet, ich trete für ein Schubhaftzentrum, vielleicht nicht<br />
in Leoben, aber in einer anderen obersteirischen Stadt ein.<br />
Ich berichtige: Ich und die Freiheitliche Partei in der Steiermark sind grundsätzlich<br />
gegen jedes Schubhaftzentrum in der Steiermark, aber auch grundsätzlich gegen ein<br />
„Traiskirchen 2“ in der Steiermark. (Abg. Grosz: Sie haben vorher gesagt, dass Sie<br />
grundsätzlich dafür sind!)<br />
Das ist aber, wenn man sich den Entschließungsantrag des BZÖ, der eingebracht<br />
worden ist, offensichtlich für die BZÖ-Fraktion nicht so klar, denn da steht: von den<br />
Plänen für ein Schubhaftzentrum in der obersteirischen Bezirksstadt umgehend<br />
Abstand zu nehmen, besser geeignete Alternativen zu prüfen und diese nur im<br />
Einvernehmen mit der regional betroffenen Bevölkerung umzusetzen. – Das schließt<br />
ein Schubhaftzentrum in der Obersteiermark oder in der Steiermark nicht aus. (Beifall<br />
bei der FPÖ.)<br />
13.03