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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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108 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Mag. Harald Stefan<br />

Ich kann also nur sagen: Lassen Sie die österreichische Bevölkerung über den Lissabonner<br />

Vertrag abstimmen, und dann ersparen wir uns auch diese Diskussion hier!<br />

(Beifall bei der FPÖ.)<br />

13.53<br />

Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter<br />

Dr. Wittmann. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.<br />

13.53<br />

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte<br />

Frau Bundesminister! Hohes Haus! Ich glaube, dass diese Regelung, die wir heute hier<br />

zu beschließen haben, dringend notwendig ist, um einen geordneten Übergang von<br />

jenen Vertragswerken, die derzeit vorliegen, und dem Wahlergebnis, das im Juni<br />

vorliegen wird, zu gewährleisten.<br />

Erstens: Wir haben derzeit 18 Mandate. Bei der Wahl 2009 werden die Regelungen<br />

des Vertrags von Nizza angewandt, was bedeuten würde, dass es zu einer Verringerung<br />

der Mandatsanzahl auf 17 Mandate kommen würde. Und sollte dann der<br />

Vertrag von Lissabon in Kraft treten, würde es wieder eine Erhöhung von 17 auf<br />

19 Mandate geben.<br />

Um diese 19 Mandate dann auch korrekt vergeben zu können, ist es notwendig, dass<br />

wir die Bundeswahlbehörde beauftragen, eine Neuermittlung der Mandate aufgrund<br />

des Ergebnisses der Wahl 2009 vorzunehmen und letztendlich dann eine Zuweisung<br />

der beiden restlichen Mandate vorzunehmen. Das ist eine rechtlich saubere und<br />

korrekte Lösung.<br />

Zu den Ausführungen meines Vorredners noch zwei Worte: Beide Maßnahmen, die Sie<br />

als Neuerung im Vertrag von Lissabon vorgestellt haben, gibt es schon seit Jahrzehnten<br />

in den Verträgen der Europäischen Union. Sowohl die Mehrheitsentscheidung<br />

als auch die unmittelbaren Rechtsetzungsakte durch die Kommission sind Teil unseres<br />

Lebens, seit wir der EU beigetreten sind. Das ist keine Neuerung. Sie sollten sich das<br />

Ganze ein bisschen genauer anschauen und nicht irgendetwas nachplappern, was<br />

Ihnen da am Zettel vorgeschrieben wurde, denn das war nicht sehr sinnvoll, was da<br />

gesagt wurde.<br />

Das Zweite ist: Wir stimmen bei dieser Abstimmung nicht über irgendeinen Vertrag ab,<br />

sondern letztendlich über eine Verteilung von Mandaten (Abg. Strache: Die aber nur<br />

dann in Kraft treten kann, wenn der Lissabonner Vertrag in Kraft tritt!), bei der es<br />

darum geht, dass wir eine Regelung haben, wenn dieser Vertrag in Kraft tritt, damit wir<br />

unsere Vertragstreue auch nachweisen können. Eine Besserstellung für Österreich<br />

werden wir wohl nicht verhindern, wenn die Anzahl der Mandate von 18 und dann von<br />

17 auf 19 aufgestockt wird. Dann wird man wohl nicht dagegen sein können.<br />

Aber nochmals: Alle hier angeführten Akte hat es schon in den früheren Verträgen<br />

gegeben. Wir sind auch jetzt nicht vertragslos in dieser Wahl 2009, sondern es gilt der<br />

Vertrag von Nizza. Und dieser Vertrag von Nizza ist eindeutig schlechter als der<br />

Vertrag von Lissabon; trotzdem ist er derzeit gültig, und wir haben uns nach diesem<br />

Vertrag zu richten.<br />

Das heißt, Sie sind gegen Verbesserungen, die für Österreich dort erreichbar sind<br />

(Abg. Strache: Wir haben jetzt noch die Souveränität und wir behalten die Souveränität!),<br />

nämlich nach der Wahl von 2009 von 17 auf 19 Mandate zu kommen. Sie<br />

sind zwar für jede Verschlechterung, aber nicht für eine Verbesserung, wenn<br />

Österreich mehr Rechte dort bekommt. (Abg. Strache: Sie machen einen Ausverkauf<br />

österreichischer Interessen!) Das ist auch eine wirklich bemerkenswerte Haltung, wenn

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