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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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78 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordnete Angela Lueger<br />

Ich bin davon überzeugt, dass diese Reparatur – es ist kein neuer Entwurf für ein<br />

neues Gesetz –, der Auftrag des Verfassungsgerichteshofes, in Bezug auf die Antragstellung,<br />

im Sinne eines guten Mittelweges der Humanität und des Rechtsstaates<br />

erfolgt ist. Es konnten auch zusätzlich Verbesserungsvorschläge eingearbeitet werden,<br />

und es ist nicht so, wie Sie es versuchen hier zu vermitteln: Es war kein Auftrag, hier<br />

und jetzt ein neues Fremdenrecht zu gestalten, es war eine Reparatur. Und wenn wir<br />

ein neues Fremdenrecht gestalten wollen, dann lade ich Sie dazu ein, denn es liegt<br />

an uns, es weiterzuentwickeln. (Beifall bei der SPÖ.)<br />

12.09<br />

Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Steinhauser.<br />

– Bitte.<br />

12.09<br />

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser (Grüne): Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Werter Kollege Scheibner, hören Sie mit Ihren Übertreibungen auf! (Abg. Strache:<br />

Gewalttätigkeit gegen Ordner war da oben der Fall!)<br />

Sie verhöhnen die Opfer des Terrorismus, wenn Sie ein paar Zwischenrufe ernstlich<br />

mit Terrorismus gleichsetzen. Fahren Sie nach New York, reden Sie mit 9/11-Opfern!<br />

Dann werden Sie dort erfahren, was Terrorismus heißt und was es heißt, Opfer von<br />

Terrorismus zu sein! (Beifall bei den Grünen.)<br />

Und das geht auch an die Kollegen von der FPÖ: Hören Sie auf, das Menschenrecht<br />

Asyl im öffentlichen Ansehen zu vergiften! (Ruf bei der FPÖ: Ungeheuerlich!) Seien<br />

Sie froh, dass Sie das Privileg genießen, in einem freien Land Oppositionspolitik<br />

machen zu dürfen. Sie sind sich in Ihren warmen Polstersesseln offensichtlich gar nicht<br />

bewusst, was es heißt, nicht verfolgt zu werden! (Beifall bei den Grünen. – Abg.<br />

Strache: Im Unterschied zu Ihnen tun wir für die eigenen Bürger etwas!)<br />

Anders ist nicht zu erklären, dass Sie sukzessive versuchen, das Asylrecht in der<br />

öffentlichen Meinung zu zerstören, zu diskreditieren und damit letztendlich faktisch<br />

abzuschaffen.<br />

Kollege Pendl – er ist nicht mehr da; offensichtlich interessiert ihn die Diskussion nicht<br />

mehr – hat vor einer Stunde gesagt: „Wir hatten kein Bleiberecht, wir haben kein<br />

Bleiberecht, und wir bekommen kein Bleiberecht.“ – Ich muss ihm leider recht geben.<br />

Das ist ein Bleiberechts-Verhinderungsgesetz!<br />

Das ist deswegen bedauerlich, Frau Bundesminister ... (Bundesministerin Dr. Fekter<br />

spricht mit einem Mitarbeiter.) Frau Bundesminister, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit<br />

bitten? – Das ist deswegen bedauerlich, weil die große Anzahl an Bleiberechtsfällen<br />

hausgemacht ist. Als 1997 der Unabhängige Bundesasylsenat geschaffen wurde,<br />

wurde er für 10 000 Fälle pro Jahr konzipiert. Es waren dann viel mehr, und so ist es<br />

zu den großen Rückständen gekommen.<br />

Was haben die Betroffenen gemacht? – An sich das, was alle von ihnen erwarten: Sie<br />

haben sich integriert. Die Kinder gehen in die Schule, die Erwachsenen haben sich<br />

Arbeit gesucht, sie haben sich in den Gemeinden integriert. Und was ist die Antwort,<br />

was ist der Lohn? – Ein Bleiberecht, das Restriktionen vorsieht und das diese Leute,<br />

die sich integriert haben, zurückschickt!<br />

Offensichtlich haben Sie ein Problem mit dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs. Sie<br />

haben handeln müssen und haben sich überlegt: Was kann man tun? – Verfassungskonform<br />

soll es sein, aber bauen wir neue Hürden auf!<br />

Erstes Beispiel: Bei den Altfällen aus der Zeit vor dem 1. Mai 2004 entscheidet das<br />

Innenministerium. Es gibt keine Berufungsmöglichkeit. Das würde sich kein Häusel-

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