Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 201<br />
Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel<br />
Die Geschäftsführer haben Bezüge, die über dem Bezug des Finanzministers liegen.<br />
Die KMU Forschung Austria weist auch aus, dass 90 Prozent aller Unternehmen in<br />
Österreich Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern sind, und diese 90 Prozent<br />
der Unternehmen sind mit nicht einmal 15 Prozent an diesen Beschaffungsvorgängen<br />
der zentralen Beschaffungsstelle beteiligt. (Präsident Dr. Graf übernimmt<br />
den Vorsitz.)<br />
Nachdem der jetzige Wirtschaftsminister vor einiger Zeit gemeint hat, dass wir intelligente<br />
Wege bei der öffentlichen Beschaffung suchen müssen, mit der Begründung,<br />
dass die KMUs nicht ausreichend in diese Prozesse eingebunden sind, möchte ich<br />
anregen, dass wir rasch eine Arbeitsgruppe bilden, in der auch interessierte Abgeordnete<br />
mit dabei sind, und diese Gruppe neue Beschaffungskriterien entwickelt, wo es<br />
nicht nur um den niedrigsten Preis geht, sondern auch um regionale Wertschöpfung,<br />
Bestbieter und eine gesamtvolkswirtschaftliche Betrachtungsweise. Ich denke, dass<br />
das notwendig ist, wenn künftighin die regionalen Unternehmen und die regionale Beschäftigung<br />
wieder eine Chance haben sollen. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
19.01<br />
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter<br />
Sacher. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.<br />
19.01<br />
Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr<br />
Präsident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Ich freue mich, Herr Präsident des Rechnungshofes,<br />
dass ich Ihnen auch auf dieser Ebene begegnen und mit Ihnen zusammenarbeiten<br />
darf, nachdem wir ja durch viele Jahre auf Landesebene im Bereich des<br />
Landes Niederösterreich in der Rechnungshofarbeit gut kooperiert haben. Und da<br />
möchte ich auch ansetzen mit meinen kurzen Ausführungen.<br />
Ich finde, dass diese Kooperation wichtig ist, dass sie aber auch noch intensiviert<br />
werden muss zum Wohle jener, die erwarten, dass Ihre Empfehlungen in der Realität<br />
dann auch durch die Politik umgesetzt werden, nämlich im Sinne des Bürgers, im<br />
Sinne des Steuerzahlers. Ich darf das an zwei ganz kurzen Beispielen aus meinem<br />
Bundesland Niederösterreich festmachen.<br />
Wenn Sie den Hochwasserschutz an der March zuletzt geprüft haben und hier feststellen,<br />
dass doch einiges unternommen werden sollte, damit die Baumaßnahmen<br />
beschleunigt, effizienter, eventuell sogar kostengünstiger werden, dann erwartet vor<br />
allem die Bevölkerung, dass das realisiert wird, was Sie empfehlen, denn das nächste<br />
Hochwasser kommt bestimmt.<br />
Ein zweites Beispiel: Wenn Sie im Nachfrageverfahren eine Prüfung der Strafvollzugsanstalt<br />
Stein – sie ist eine der wichtigsten Anstalten in Österreich – wieder aufgreifen<br />
und nachfragen, was von Ihren Empfehlungen umgesetzt wurde, so trifft das ganz<br />
direkt auch die Bürgerinnen und Bürger. Wir wissen wohl, dass in der Realität die<br />
Sicherheit dort eine sehr hohe ist. Etwas anderes ist aber das subjektive Sicherheitsempfinden<br />
der Bevölkerung. Und wenn nun die Bevölkerung aus den Medien<br />
erfährt, dass Ihre Empfehlungen zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Drogenproblem<br />
in der Anstalt noch nicht umgesetzt worden sind, dann verstehe ich als<br />
politischer Mandatar, dass die Bevölkerung in ihrem persönlichen, subjektiven Sicherheitsgefühl<br />
etwas misstrauisch ist.<br />
Daher hoffe ich, dass Ihre Empfehlungen raschestens umgesetzt werden, und in<br />
diesem Sinne freue ich mich auf eine sehr, sehr gute Zusammenarbeit im Sinne der<br />
Bürger und der Steuerzahler. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
19.03