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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 69<br />

Bundesministerin für Inneres Mag. Dr. Maria Theresia Fekter<br />

(Abg. Strache: Es hat einen rechtskräftigen Abschiebebescheid gegeben! Das ist alles<br />

unterlaufen!)<br />

Damit, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist sichergestellt, dass es keine<br />

Automatik gibt und keine Legalisierung von Illegalen. Niemand, der jahrelang illegal da<br />

ist, kann darauf pochen, dass er bleiben darf. Wir haben kein Bleiberecht geschaffen,<br />

keine Automatik geschaffen, sondern wir prüfen die humanitären Gründe im Einzelfall.<br />

Sehr geehrter Herr Kollege Strache, liebe Kolleginnen und Kollegen von BZÖ und<br />

Freiheitlichen, es ist richtig, dass wir viele Asylwerber haben, die in Österreich um Asyl<br />

angesucht haben, obwohl sie eigentlich aus einem sicheren Drittstaat kommen (Abg.<br />

Mag. Stefan: Nur! Woher denn sonst?) und nach dem Dublin-Verfahren in diese<br />

sicheren Drittstaaten auch zurückkehren müssen und dort ihre Verfahren abwickeln<br />

müssen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Aber es passiert ja nichts! Sie machen<br />

nichts!)<br />

Dafür, meine sehr verehrten Damen und Herren, und weil ich mehr Effizienz hineinbringen<br />

will in die Rückkehr in den sicheren Drittstaat, brauchen wir ein Kompetenzzentrum<br />

für die aufenthaltsbeendenden Maßnahmen. (Abg. Strache: Setzen Sie<br />

endlich die Gesetze um!) Stimmen Sie mit, dass wir so eine Infrastruktur schaffen!<br />

Seien Sie dafür, dass wir hier mehr Effizienz an den Tag legen! (Beifall bei der ÖVP<br />

und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Strache: Sie setzen keine Gesetze um!)<br />

Ihre Vorgangsweise, nämlich gegen solch ein Kompetenzzentrum zu sein (Abg.<br />

Strache: Sie setzen keine Gesetze um!), ist ungefähr damit zu vergleichen, dass man<br />

bei Feuer zwar Feuer schreit, aber dann die Feuerwehr nicht ausrücken lässt. Das ist<br />

Ihre Vorgangsweise! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir werden mit diesem Kernstück, wonach<br />

die humanitären Gründe in den Regelverfahren abzuwickeln sind, eine enorme Verfahrensbeschleunigung<br />

erreichen. Das ist gut so, denn es ist inhuman – es ist<br />

inhuman! –, die Menschen, die hier sind, in einen Antragsmarathon hineinzuberaten,<br />

permanent Kettenanträge zu stellen, die ohnehin nie Aussicht auf Erfolg haben.<br />

Das wollen wir abstellen, und das werden wir in den verfahrensverkürzenden Maßnahmen<br />

auch bewerkstelligen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Abg. Strache: Warum<br />

macht man es bei den Zogajs weiter? An den Taten, nicht an den Worten soll man die<br />

Innenministerin messen!)<br />

Bezüglich der Altfälle – Sonderverfahren – ist es so, dass jene Menschen, die seit<br />

1. Mai 2004 durchgehend in Österreich aufhältig waren, einen Antrag stellen können,<br />

dass ihre humanitären Gründe geprüft werden. In deren Verfahren – die sind ja schon<br />

so lange da – wurde das damals nämlich nicht geprüft, daher kann das jetzt – nach<br />

Menschenrechtskonvention notwendig – geprüft werden.<br />

Präsident Fritz Neugebauer: Frau Bundesminister, Sie haben noch eine halbe Minute<br />

der vereinbarten Redezeit. – Bitte.<br />

Bundesministerin für Inneres Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (fortsetzend): Diese<br />

Prüfung ist beim Landeshauptmann einzuleiten, der ist dafür laut Kompetenz, laut<br />

Verfassung zuständig. Die Ministerin wird dann eine Zustimmung erteilen und lässt<br />

sich durch einen Beirat beraten. Die Situation ist auch in Hinblick auf Selbsterhaltungsfähigkeit,<br />

Unterkunft, Unterhalt, Unbescholtenheit, Kenntnis der deutschen Sprache<br />

und schulische und berufliche Ausbildung zu prüfen, und erst dann, wenn das gegeben<br />

ist, können diese Familien ihren Antrag stellen und hoffen, dass sie hier bleiben<br />

können. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)<br />

11.41

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