Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 53<br />
Abgeordneter Heinz-Christian Strache<br />
Genauso kann es doch auch nicht sein, dass wir gesetzlich Neuerungsanträge<br />
weiterhin aufrechterhalten. Wenn jemand einen Asylantrag stellt und dieser rechtskräftig<br />
abgelehnt wurde, ist es heute Praxis, dass ein neuerlicher Antrag eingebracht<br />
wird. Wenn dieser abgelehnt wird, wird ein dritter – neuerlicher – Antrag eingebracht.<br />
Und wenn dieser abgelehnt wird, wird ein vierter – neuerlicher – Antrag eingebracht.<br />
So papierlt man doch, bitte, den Rechtsstaat Österreich – und Sie sind verantwortlich<br />
dafür, weil Sie dieses Neuerungsgebot noch immer nicht aufgehoben haben. Genau<br />
dort ist anzusetzen! (Beifall bei der FPÖ.)<br />
Und weiters sagt Herr Willfried Kovarnik:<br />
„Immer mehr dieser Leute nutzen die gesetzliche Möglichkeit, quasi unbeschränkt<br />
immer neue Asylanträge zu stellen und sich so jahrelang der Abschiebung zu entziehen.“<br />
Und das wollen Sie als Bundesregierung am Ende belohnen? Das wollen Sie am Ende<br />
belohnen?! (Abg. Öllinger: Wir können Ihnen noch was ... bringen!) – Nein! Da sagen<br />
wir klar und deutlich nein: Statt einer Bleiberechtsbelohnung muss das Asylrecht zum<br />
einen verschärft werden und endlich auch bei Missbrauchern die konsequente Abschiebung<br />
erfolgen. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
Wir wollen eine Verfahrensverkürzung. Das Verfahren darf nicht länger als maximal<br />
drei Monate dauern. Es muss auch ein striktes Neuerungsverbot geben, und unter das<br />
Schindluder in diesem Bereich muss endlich auch ein Schlussstrich gezogen werden.<br />
(Abg. Öllinger: Scherzkeks!)<br />
Wir verlangen die Aufnahme von Fingerprints in die Aufenthaltsberechtigungskarte und<br />
harte Maßnahmen gegen straffällige Asylwerber. Außerdem: die Verfahrenseinstellung<br />
beim Versuch des Erschleichens der Asyleigenschaft durch den Asylwerber, die<br />
Verfahrenseinstellung bei Täuschungen der Behörden über die Identität des Antragstellers,<br />
die Verfahrenseinstellung bei selbstverschuldeter Nichtvorlage von Reise-<br />
oder Ausweisdokumenten und eben die sofortige Ausweisung bei allen Verfahrenseinstellungen.<br />
(Zwischenruf der Abg. Mag. Korun.)<br />
Mit diesem Bleiberecht machen Sie genau das Gegenteil. Sie legalisieren den Asylbetrug,<br />
Sie leisten quasi noch staatliche Hilfe in Richtung Asylbetrug. Das ist im<br />
Grunde genommen skandalös! Ich sage ganz offen, die österreichische Bevölkerung<br />
ist schon in den letzten Jahren durch Ihre Politik in diesem Bereich massiv belastet<br />
worden. Sie hat sich so etwas nicht verdient. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
Sie ist auch zu Recht grantig darüber, dass Sie nicht dazu bereit sind, die Sorgen und<br />
Nöte der Österreicher zu erkennen und endlich zwischen wirklich verfolgten Menschen<br />
zu unterscheiden, denen wir Schutz, selbstverständlich auf Zeit, angedeihen lassen,<br />
und jenen Asylmissbrauchern und -betrügern, die abzuschieben sind. Dafür haben Sie<br />
Sorge zu tragen, obwohl Sie seit Jahren diesbezüglich säumig sind. (Anhaltender<br />
Beifall bei der FPÖ.)<br />
10.42<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter<br />
Kößl. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.<br />
10.42<br />
Abgeordneter Günter Kößl (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Geschätzte<br />
Damen und Herren hier im Hohen Haus! Aber vor allem den Menschen vor<br />
den Fernsehapparaten zuhause ein herzliches Grüß Gott! Ich glaube, dass das heute<br />
eine sehr interessante Diskussion, gerade im Asyl- und Fremdenrecht, sein wird.