Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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176 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael<br />
Spindelegger<br />
Sie mich einige wenige Bemerkungen zu diesem Übereinkommen und zur Änderung<br />
des österreichischen Bundesgesetzes machen.<br />
Es ist richtig, dass auch wir in Österreich eine intensive Diskussion darüber geführt<br />
haben, vor allem über Definitionsfragen, was Streumunition eigentlich ist. Das hat auch<br />
eine gehörige Zeit gedauert, aber ich glaube schon, dass man heute sagen kann, dass<br />
sich diese Bemühungen, die es in Österreich gegeben hat und die in anderen Staaten<br />
stattgefunden haben, gelohnt haben, da wir heute ein Übereinkommen dieser Art<br />
vorliegen haben, das in Oslo bereits 94 Staaten unterzeichnet haben.<br />
Wir dürfen das nicht überbewerten, das ist schon richtig, aber wir dürfen durchaus<br />
sagen, dass aus solchen Initiativen sehr wertvolle, große Initiativen werden. Ich darf<br />
Sie etwa nur an das Übereinkommen betreffend die Ächtung der Antipersonenminen<br />
erinnern, das zunächst ebenfalls klein begonnen hat, und mittlerweile haben nunmehr<br />
156 Staaten die Antipersonenminenkonvention unterzeichnet. – Es ist etwas möglich,<br />
und wir werden uns auch sehr bemühen und anstrengen, dass mehr als die jetzt 94<br />
Staaten, die in Oslo unterzeichnet haben, dieser Konvention beitreten.<br />
Ich möchte mich in diesem Zusammenhang aber auch bei jenen bedanken, die in<br />
diesem Haus dazu beigetragen haben, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Regierung, Parlament und der Zivilgesellschaft in Österreich gegeben hat. Das ist<br />
durchaus vorbildhaft für diese Art von Politik, und ich denke, das ist ein gutes Beispiel<br />
und eine gute Grundlage für künftige Fragen dieser Art.<br />
Wir werden uns sehr bemühen, dass wir weitere Abrüstungsbestrebungen, die wir uns<br />
vorgenommen haben und die im Regierungsprogramm stehen, mit Taten erfüllen. – So<br />
weit darf ich auch allen Rednerinnen und Rednern danken, die sich dafür eingesetzt<br />
haben.<br />
Ich darf bei dieser Gelegenheit noch etwas anmerken – Frau Abgeordnete Lunacek hat<br />
unseren Botschafter in Slowenien, Valentin Inzko, erwähnt –: Wir werden im Laufe<br />
dieses Monats so weit sein, dass er auch offiziell bestellt ist, aber so, wie es derzeit<br />
aussieht, hat er wirklich die besten Chancen, Hoher Repräsentant in Bosnien zu<br />
werden und diese Funktion im Laufe der nächsten Monate auch in die eines<br />
Repräsentanten der Europäischen Union in diesem Land überzuführen.<br />
Ich denke, dass er alle guten Voraussetzungen erfüllt, das auch in hervorragender<br />
Weise durchzuführen: Er spricht die Sprachen des Landes, er ist erfahren – er war<br />
bereits einmal Botschafter in Sarajevo –, und er hat auch als Person, so glaube ich,<br />
das Zeug dazu, diese Aufgabe hervorragend zu bewältigen.<br />
In diesem Sinn bedanke ich mich auch für das Lob für Valentin Inzko, dem ich mich nur<br />
vollinhaltlich anschließen kann. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie bei<br />
Abgeordneten der Grünen.)<br />
17.31<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Großruck. – Bitte.<br />
17.31<br />
Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter<br />
Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Es war das Jahr 1995, als der Bürgerkrieg<br />
in Bosnien durch das Dayton-Abkommen beendet wurde, und ein halbes Jahr<br />
später hat es dort Wahlen gegeben.<br />
Ich kann mich daran erinnern, dass, als ich damals dort zum ersten Mal Wahlbeobachter<br />
war, die Instruktion des britischen Offiziers, den wir dort, in Banja Luka in der<br />
Republika Srpska,getroffen haben, sich nicht darauf bezog, uns in die Wahlen<br />
einzuführen und uns zu erklären, wie das geht, sondern die Hauptaufgabe war, uns vor