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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 57<br />

Abgeordneter Ing. Peter Westenthaler<br />

sicheren Drittstaaten umgeben. (Abg. Mag. Lunacek: Sie wissen nicht, wovon Sie<br />

reden!)<br />

Das heißt, Österreich wäre verpflichtet – und das ist eine Politik, die verantwortungsvoll<br />

wäre –, Menschen, die hier herkommen, in jenen sicheren Drittstaat zurückzuführen,<br />

aus dem sie gekommen sind. Das wäre eine Politik, die wir von Ihnen verlangen, Frau<br />

Innenministerin. (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)<br />

Ich gebe zu, auch der BZÖ-Klub hat sich vor zwei Jahren Gedanken darüber gemacht,<br />

was wir mit jenen Asylanträgen und mit jenen Asylanten machen würden, die mehr als<br />

fünf Jahre hier sind und die hier integriert sind. Es gibt eine Familie in der Steiermark,<br />

in Leoben, die Familie Sharifi, wo das wunderbar funktioniert hat.<br />

Allerdings, der Unterschied zwischen dem heutigen Gesetz und unserer Meinung ist<br />

der, dass wir gesagt haben, es muss jemand aus Verschulden der Behörde so lange –<br />

länger als fünf Jahre – hier sein, und nicht aus Eigenverschulden.<br />

Heute, zwei Jahre später, kommen wir drauf, dass es solche Fälle gar nicht mehr gibt.<br />

Es gibt solche Fälle gar nicht mehr, weil sich mittlerweile eine geradezu grüne Industrie<br />

von Rechtsanwälten und Beratern aufgetan hat, die immer wieder durch neue<br />

Antragstellungen (Beifall bei BZÖ und FPÖ) – und da hat Strache schon recht – diese<br />

Menschen hier im Land belässt. Immer wieder werden neue Anträge gestellt, immer<br />

wieder wird verzögert. Es gibt keinen Behördenverzug, sondern das machen diese<br />

Leute.<br />

Wenn ich nicht genau wüsste, dass aufgrund der neuen Ordnungsruf-Praxis der Frau<br />

Präsidentin der Begriff „grüne Schlepperbande“ hier im Parlament einen Ordnungsruf<br />

nach sich zöge, dann würde ich das heute wieder behaupten – ich tue es aber nicht,<br />

Kollegen von den Grünen! Aber ich würde es wieder behaupten. (Beifall beim BZÖ und<br />

bei Abgeordneten der FPÖ.)<br />

Es ist noch etwas in diesem Gesetz; das ist auch so eine Symbolik, Frau Ministerin<br />

(Zwischenruf des Abg. Öllinger): Erstmals wird in der österreichischen Gesetzesterminologie<br />

von „Einwanderungsrecht“ gesprochen. – Sehr interessant, Kolleginnen und<br />

Kollegen von der ÖVP. Sie definieren heute erstmals ein Einwanderungsrecht! Da<br />

frage ich mich schon, was das überhaupt bedeuten soll. (Abg. Dr. Graf: Einwanderung<br />

für Illegale! Nur für Illegale!) – Bei den Roten wissen wir es, aber Sie von der ÖVP<br />

wollen ein Einwanderungsrecht deklarieren, das trotz hoher Arbeitslosigkeit, trotz<br />

Kurzarbeit, trotz Problemen am heimischen Arbeitsmarkt in Zukunft das Scheinasylantentum<br />

florieren lassen wird. Und das wollen wir nicht, meine sehr geehrten Damen<br />

und Herren! (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)<br />

Noch etwas, Frau Ministerin. Letztes Mal haben Sie es noch bestritten, seit gestern<br />

wissen wir mehr: Es gibt eine neue Kriminalstatistik für die ersten beiden Monate –<br />

Jänner, Februar – dieses Jahres. Selbst wenn wir – Sie wissen das – dieser Kriminalstatistik<br />

kritisch gegenüberstehen – selbst die offizielle Kriminalstatistik sieht einen<br />

Rekordanstieg der Kriminalität in Österreich: 92 756 Straftaten allein in den ersten<br />

beiden Monaten! Wissen Sie, was das heißt? – 1 572 Straftaten pro Tag oder 65 Straftaten<br />

pro Stunde haben wir mittlerweile in Österreich!<br />

Jetzt werden Sie sich fragen: Was hat das mit dem Asylgesetz zu tun? – Frau<br />

Ministerin, wenn, wie wir mittlerweile wissen, jeder zweite Asylwerber ein Krimineller<br />

ist, dann hat das auch mit der steigenden Kriminalität etwas zu tun, und dann sollten<br />

Sie hier nicht Asylanten, die Scheinasylanten sind, legalisieren, sondern mit denen<br />

„abfahren“ und sie nach Hause schicken, wenn sie hier in Österreich kriminell werden.<br />

(Beifall bei BZÖ und FPÖ. – Bundesministerin Dr. Fekter: Das stimmt nicht! –<br />

Abg. Kößl: Bleiben Sie bei der Wahrheit!)

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