Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 97<br />
Abgeordneter Werner Herbert<br />
Was Sie sich verdient hätten, das wäre ein brauchbares und taugliches Gesetz gewesen,<br />
nämlich eines, das man vollziehen kann und das auch sichergestellt hätte,<br />
dass hier klare Richtlinien für die Zukunft vorliegen.<br />
Eine solche mangelhafte – muss ich sagen – Regierungsvorlage ist daher absolut abzulehnen,<br />
und ich denke, es wäre wohl auch im Interesse der Republik, des<br />
Rechtsstaates Österreich, aber auch im Interesse der Beamtenschaft gewesen, gerade<br />
in einer so sensiblen Materie wie dem Fremden- und Asylrecht praktikable und geeignetere,<br />
vor allem à la longue, langfristig vollziehbare gesetzliche Bestimmungen einzuführen.<br />
So denke ich, dass dieses komplizierte und diffizile Gesetz wohl in Kürze<br />
wieder Geschichte sein wird. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
13.08<br />
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter<br />
Heinzl. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.<br />
13.08<br />
Abgeordneter Anton Heinzl (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin!<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Allen Menschen recht getan ist eine<br />
Kunst, die niemand kann! – Es ist daher meine Überzeugung, dass mit dem neuen<br />
Bleiberecht ein ausgewogener Mittelweg zwischen dem Schutz von echten Flüchtlingen<br />
nach der Genfer Konvention und der Verhinderung eines übermäßigen Zuzugs<br />
von Wirtschaftsflüchtlingen erreicht wird.<br />
Aber auch die überzogene Kritik der Oppositionsparteien von beiden Seiten des politischen<br />
Spektrums ist ein Signal für mich für die Ausgewogenheit des vorliegenden<br />
Beschlusses. Im Expertenhearing im Innenausschuss, das heute schon so oft angesprochen<br />
worden ist, wurde das Bleiberecht aus meiner Sicht überwiegend positiv<br />
bewertet.<br />
Hohes Haus! Wir haben in den vergangenen Monaten über die Medien immer wieder<br />
die Schicksale von Menschen verfolgen können, die jahrelang ohne abgeschlossenes<br />
Asylverfahren in Österreich lebten, sich aber in diesen Jahren hier eine Existenz<br />
aufgebaut haben. Es ist vor allem im Sinne der Betroffenen, bereits im Erstverfahren<br />
die Entscheidung zu treffen, ob Flüchtlinge ein Recht auf humanitären Aufenthalt<br />
haben.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Wir müssen aber nicht nur dafür<br />
sorgen, dass in Zukunft Flüchtlinge schneller Klarheit über ihre Chance auf humanitären<br />
Aufenthalt haben, wir müssen auch eine Lösung für die Menschen finden, die seit<br />
Jahren ohne abgeschlossenes Asylverfahren in Österreich leben. Menschen, die gut<br />
integriert sind, für sich selbst sorgen können und auch sonst ein geordnetes Leben<br />
führen, sie sollen das Recht haben, hier zu bleiben. Das ist meine Meinung.<br />
Es ist ein großer Fortschritt, sehr geehrte Damen und Herren, dass zukünftig die Frau<br />
Minister bei ihren Entscheidungen über einen humanitären Aufenthalt von einem Beirat<br />
unterstützt wird, denn es ist wichtig, vor allem jene mit einzubeziehen, die über lokale<br />
Verhältnisse urteilen können.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Das neue Bleiberecht steht abseits von<br />
blindem Fremdenhass und auch naiver Blauäugigkeit, es ist ein solides Gesetz auf<br />
dem goldenen Mittelweg. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
13.10<br />
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Petzner.<br />
Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.