Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
94 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Abgeordneter Karl Öllinger<br />
bei den Grünen. – Abg. Strache: ... die organisierte Kriminalität, die gegenseitig zugeschlagen<br />
hat!)<br />
Aber kommen wir zum Thema, meine sehr geehrten Damen und Herren (Abg. Rädler:<br />
Wäre gescheit, ja!): Als im Jahr 2001 in den USA tatsächlich ein terroristischer Akt<br />
stattgefunden hat und in der Folge die USA die Freiheits-, die Bürger- und die<br />
Menschenrechte ihrer Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt haben, ist das auf Kritik<br />
von Kolleginnen und Kollegen aller Parteien gestoßen. Die Einschränkung der<br />
Freiheits-, Menschen- und Bürgerrechte im Interesse der Abwehr des Terrorismus, das<br />
war – egal aus welcher Partei man war – allen Parteien zu viel.<br />
Wenn Sie hier, jetzt und heute, weil wir im Zusammenleben zwischen verschiedenen<br />
Nationen Probleme haben – natürlich, das soll man gar nicht leugnen! –, dazu aufrufen,<br />
wie Sie es heute gemacht haben, das Asylrecht einzuschränken beziehungsweise<br />
gar nicht anzuerkennen ... (Abg. Strache: Den Missbrauch zu ...!) – Nein, Herr<br />
Kollege Strache! Sie waren es, der eingefordert hat (Abg. Strache: Den Missbrauch!),<br />
dass, wenn bei jemandem auch nur der Verdacht besteht (Abg. Strache: Den<br />
Missbrauch zu bekämpfen, darum geht es! Sie drehen ja wieder alles um! Straftäter,<br />
Kriminelle!), dass er missbräuchlich Asyl beantragen könnte, er gar keinen Asylantrag<br />
stellen darf! Das ist Verfassungsbruch, das ist Rechtsbruch! (Präsident Neugebauer<br />
gibt das Glockenzeichen.)<br />
Sie von der Freiheitlichen Partei – gerade Sie, Herr Strache, der sich eindeutig für eine<br />
Schusswaffe für jeden Österreicher/jede Österreicherin ausgesprochen hat (Präsident<br />
Neugebauer gibt neuerlich das Glockenzeichen – Abg. Strache: Das ist ein Unsinn!<br />
Das ist ein absoluter Unsinn!) – sollten vor Ihrer eigenen Tür kehren im Angesicht<br />
dessen, was in den letzten Tagen passiert ist.<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Den Schlusssatz, bitte!<br />
Abgeordneter Karl Öllinger (fortsetzend): Sie sind verantwortlich für eine Aufhetzung,<br />
für eine Kriminalisierung, für eine Gewaltdebatte, wie sie in Österreich hoffentlich bald<br />
beendet sein wird, ... (Präsident Neugebauer – neuerlich das Glockenzeichen gebend<br />
– schaltet Abg. Öllinger das Mikrophon ab. – Abg. Öllinger – ohne Mikrophon –:<br />
..., weil wir sie nicht führen wollen! – Beifall bei den Grünen.)<br />
12.58<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Fernsehredezeiten<br />
sind ausgeschöpft.<br />
Ich möchte für die weitere Debatte in Erinnerung rufen und Sie darum bitten, dass eine<br />
Verballhornung von Namen und verachtende Äußerungen, die uns einen guten Diskurs<br />
eigentlich nicht mehr ermöglichen, unterlassen werden. (Abg. Grosz – in Richtung<br />
ÖVP –: Zuhören! Zuhören!) Ich wünsche den weiteren Beratungen alles Gute.<br />
Als Nächster gelangt Herr Kollege Gahr zu Wort. – Bitte.<br />
12.59<br />
Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren!<br />
Eingangs möchte ich mich bei Frau Bundesministerin Fekter bedanken, die diese<br />
Gesetzesvorlage ins Parlament gebracht und, wie ich glaube, breiten Raum für Diskussion,<br />
Information und dann auch für Emotion gelassen hat. – Entscheidend aber ist,<br />
dass wir heute ein Bleiberecht beschließen, das ausgewogen ist: Was für manche zu<br />
viel ist, ist für andere zu wenig. Ich bedanke mich also außerordentlich bei Frau<br />
Bundesministerin Fekter für diese Gesetzesvorlage und dass wir diese heute<br />
beschließen können. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)