29.10.2013 Aufrufe

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

60 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Otto Pendl<br />

aber auch eine humane Lösung im Sinne jener, die unsere gemeinsame Hilfe<br />

brauchen, zu erarbeiten. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)<br />

Meine Herren, es wird nicht richtiger, und es wird nicht besser – Sie können ununterbrochen<br />

vom „Bleiberecht“ reden: Wir hatten kein Bleiberecht, wir haben kein Bleiberecht,<br />

und wir bekommen kein Bleiberecht! (Abg. Strache: Sicher!) Wir reden hier von<br />

humanitärem Aufenthalt (Abg. Strache: Humanitäres Bleiberecht! Das ist es!), und Sie<br />

wissen es. Und trotzdem wollen Sie der Bevölkerung genau das vor Augen führen. Das<br />

lehnen wir ab, denn wir nehmen diese so wichtige Materie ernst, meine geschätzten<br />

Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg.<br />

Strache: ..., was Sie da zum Besten geben! Das glauben ja Sie selber nicht, den<br />

Unsinn!)<br />

Lassen Sie mich aber in der Sache auf einige mir wichtig erscheinenden Punkte<br />

eingehen. (Abg. Ing. Westenthaler: „Wir beginnen mit dem Dank ...!“)<br />

Als die Frau Bundesministerin vor Weihnachten den Gesetzentwurf in Begutachtung<br />

geschickt hat, wurden von den unterschiedlichsten Institutionen Vorschläge gemacht,<br />

und wir hatten gemeinsam in vielen Stunden mit vielen weit außerhalb unserer<br />

Regierungsfraktion angesiedelten Einrichtungen – ich denke da an die NGOs, an<br />

kirchliche Stellen und dergleichen mehr – versucht, hier eine Lösung zu erarbeiten,<br />

durch die wir eine rechtsstaatliche, aber auch eine menschliche Lösung, wie wir es<br />

glauben, auch ganz einfach umsetzen können. (Heiterkeit der Abgeordneten<br />

Dr. Belakowitsch-Jenewein und Vilimsky.) – Und weil Sie immer lachen: Sie<br />

brauchen sich bei niemandem zu bedanken. Vielleicht werden Sie von den Menschen<br />

auch einmal dementsprechend gesehen werden. (Abg. Ing. Westenthaler: Jetzt<br />

kommt der Dank! Jetzt geht’s los! – Gegenruf der Abg. Mag. Wurm.)<br />

Ich stehe nicht an, denjenigen, die daran mitgewirkt haben – ob es NGOs sind, ob es<br />

Kirchen sind, ob es unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros des<br />

Ministeriums oder der Klubs waren –, auch Danke zu sagen, weil wir stundenlang, ja<br />

nächtelang versucht haben, hier eine ordentliche Lösung zu erarbeiten.<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie halten ja nicht einmal die Altfälle und die<br />

Neufälle auseinander. Nicht einmal das tun Sie! Sie vermischen verschiedene Gesetzesmaterien.<br />

Und jetzt sage ich ganz bewusst: Sie vermischen sogar die Altfälle und<br />

die Neufälle! Und Sie vermischen hier auch, und das ist wahrscheinlich auch Ihr<br />

Interesse an diesem Gesetz ... (Abg. Mag. Stefan: ... legal ...!) – Und wenn man schon<br />

immer etwas von „Legalität“ hier hereinschreit: ... (Abg. Ing. Westenthaler: Sind sie<br />

jetzt illegal da oder nicht?)<br />

Nun, dann sagt doch mit anderen Worten, ihr wollt den Verfassungsgerichtshof kritisieren,<br />

oder ihr kritisiert den Artikel 8 EMRK! Sagt es doch! (Zwischenrufe der<br />

Abgeordneten Scheibner, Ing. Westenthaler und Grosz.)<br />

Wir versuchen, auf dem Boden der Verfassung und ganz einfach auf dem Boden der<br />

Rechtsstaatlichkeit eine Lösung herbeizuführen. Und das wollt ihr nicht! (Neuerliche<br />

Zwischenrufe der Abgeordneten Scheibner, Ing. Westenthaler und Grosz.)<br />

Es wird sich bei dieser Gesetzesmaterie für die Zuhörer wie folgt darstellen: BZÖ und<br />

FPÖ werden uns von dieser Seite kritisieren, und die Grünen werden uns von der<br />

anderen Seite kritisieren; denn die einen sagen: Alle heim!, und die anderen sagen:<br />

Alle bleiben da! – Wir aber versuchen, eine menschliche, rechtsstaatliche Lösung in<br />

der Mitte zu erreichen, meine geschätzten Damen und Herren. (Beifall bei SPÖ und<br />

ÖVP. – Abg. Grosz: Lei-lei!)<br />

Lassen Sie mich aber nun doch auf einige inhaltliche Punkte zu sprechen kommen.<br />

Herr Abgeordneter Westenthaler! (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist ja ein Faschings-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!