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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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32 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Mag. Albert Steinhauser<br />

Meine konkrete Frage: Warum ist Ihnen der heikle Bereich des Rechtsstaats und der<br />

Justiz so wenig wert, dass Sie in diesem Bereich keine Priorität setzen? Was sind die<br />

Gründe dafür?<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.<br />

Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek:<br />

Herr Kollege, ich weise zurück, dass mir der Rechtsstaat wenig wert ist. Mir ist der<br />

Rechtsstaat sehr, sehr viel wert – wie, glaube ich, jeder und jedem, die hier herinnen<br />

tätig sind und für diesen Rechtsstaat arbeiten.<br />

Tatsache ist, dass im Regierungsübereinkommen festgehalten ist, dass wir im Bereich<br />

der Sicherheit in Bezug auf Polizeiausbildungsplätze aufstocken werden und im<br />

Bereich der Bildung jede Pensionierung nachbesetzen werden. Das heißt, die Zahl der<br />

Lehrerinnen und Lehrer wird gleich bleiben.<br />

Der Bereich der Justiz setzt sich von den Bediensteten her so zusammen: Richter/Richterinnen,<br />

Staatsanwälte/Staatsanwältinnen und Justizwachebeamte/Justizwachebeamtinnen,<br />

und alle sind mir gleich viel wert, weil ich glaube, dass jeder auf<br />

seine Art wirklich gute und hervorragende Arbeit leistet. Aber wenn ich eine<br />

Budgetvorgabe habe, muss ich auch die Stellen danach bewerten, und wir haben im<br />

Justizbereich – so wie in jedem Ressort – Einsparungen vorgenommen. Und glauben<br />

Sie mir, sie sind verträglich! Ich habe lange und hart mit der Justizministerin<br />

verhandelt, und wir sind beide, glaube ich, einander maximal entgegengekommen. Es<br />

liegt nun an ihr, festzulegen, wo sie diese Einsparungen vornehmen möchte.<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gelangen nun zur Anfrage 13/M, das ist die<br />

der Frau Abgeordneten Schenk. – Bitte um die Frage, Frau Abgeordnete.<br />

Abgeordnete Martina Schenk (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte<br />

Frau Bundesministerin! Wir haben ja gestern hier im Hohen Haus sehr ausführlich über<br />

die Steuerreform diskutiert.<br />

Meine konkrete Frage ist nun:<br />

13/M<br />

„Wie erklären Sie Ihre Zustimmung zur Steuerreform im Ministerrat, obwohl sogar die<br />

Regierungsvorlage offen zugibt, dass die aufgrund der Einkommensschere weniger<br />

verdienenden Frauen steuerlich benachteiligt werden?“<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.<br />

Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek:<br />

Zunächst einmal, ich habe es heute schon gesagt, freue ich mich sehr, dass diese<br />

Steuerreform vorgezogen wurde, das heißt, dass die Bürgerinnen und Bürger schneller<br />

etwas von dieser Steuerentlastung haben.<br />

Zum Zweiten denke ich, es ist wichtig anzumerken, dass zum ersten Mal auch in<br />

diesen Gesetzestexten der Genderaspekt so aufgelistet ist, dass er richtig darlegt,<br />

dass höhere Einkommen – und höhere Einkommen sind in diesem Land nun einmal<br />

Männereinkommen – absolut stärker entlastet werden als niedrigere Einkommen. Die<br />

niedrigeren Einkommen, das mag jetzt kein Trost sein, sind relativ, nämlich vom<br />

Verhältnis her, besser entlastet.<br />

Ich möchte aber schon anmerken, dass ein Teil der Steuerreform bereits letztes Jahr<br />

vorgezogen wurde und Einkommen bis 1 350 € dermaßen entlastet wurden, dass die<br />

Arbeitslosenversicherungsbeiträge zum Teil oder ganz gestrichen werden konnten.

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