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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 175<br />

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek<br />

Rot, in Gelb, in Blau –, und Sie wissen, was dann passieren kann, wenn Kinder,<br />

möglicherweise Jahre später, herumlaufen und dieses Ding in die Hand nehmen,<br />

woraufhin es explodiert. – Mir wurde damals klar, wie gefährlich diese Streumunition<br />

ist!<br />

Damals, und zwar im Frühling 2006 – also noch unter Schwarz/Blau beziehungsweise<br />

damals schon Schwarz/Orange –, war ein Vertreter des Verteidigungsministeriums<br />

dabei und eine Vertreterin des Außenministeriums, und beide haben gesagt: Ja, wir<br />

sind auch gegen eine Produktion solcher Waffen, aber Österreich kann solch einem<br />

Vertrag nicht zustimmen! – Der Hintergrund war, dass sehr wohl auch das österreichische<br />

Bundesheer noch Streumunition gelagert hatte und diese nicht vernichten<br />

wollte. Ich habe mir damals gedacht: Wenn man sie nicht einsetzen will, warum sollte<br />

man sie dann weiterhin lagern? – Das verstehe ich nicht! (Beifall bei den Grünen.)<br />

Es kamen Neuwahlen, und danach war es dann tatsächlich so – diesmal unter<br />

Rot/Schwarz; in diesem Fall muss ich das lobend erwähnen –, dass ein neuer<br />

Verteidigungsminister nach weiteren Informationen, und zwar auch Informationen von<br />

NGOs und von Menschen, die unter Streumunition gelitten haben, gesagt hat: Gut,<br />

auch Österreich wird Streumunition abschaffen und vernichten! – Ehrlich gesagt, weiß<br />

ich jetzt nicht, ob das tatsächlich schon geschehen ist. Das ist ein Grund für eine<br />

Anfrage an Herrn Minister Darabos; ich nehme mir das vor.<br />

Dann war es möglich, dass die österreichische Bundesregierung gesagt hat: Österreich<br />

wird einer der ersten Staaten sein, der dieser Konvention beitritt und sie ratifiziert<br />

beziehungsweise ein diesbezügliches Gesetz beschließt! – Insofern ist die halbherzige<br />

Zustimmung schade, die ich jetzt von meinen Vorrednern vernommen habe. Ich freue<br />

mich darüber, dass sie zustimmen, aber ich finde diese Konvention schon wichtig,<br />

auch wenn die großen Staaten jetzt nicht dabei sind.<br />

Das war bei der Landminenkonvention auch so: Da waren und sind die Großen immer<br />

noch nicht dabei, und dennoch ist es wichtig, dass das geschehen ist, dennoch rettet<br />

sie Leben und Minen verstümmeln nicht weiterhin Menschen. – Das trifft nich auf alle<br />

zu, denn es gibt immer noch zu viele dieser Waffen, aber es ist wichtig, dass es<br />

geschieht, und insofern freue ich mich sehr, dass das heute der Fall ist. Darüber<br />

hinaus hoffe ich sehr, dass auch und gerade im Zuge der österreichischen Mitgliedschaft<br />

im Sicherheitsrat weitere Abrüstungsinitiativen von österreichischer Seite initiiert<br />

werden. (Beifall bei den Grünen.)<br />

Lassen Sie mich zum Schluss kurz noch ein ganz anderes außenpolitisches Thema<br />

erwähnen: Ich möchte von dieser Stelle aus dem bisherigen österreichischen Botschafter<br />

in Slowenien, Herrn Valentin Inzko, herzlich dazu gratulieren, dass er jetzt<br />

doch zum Hohen Beauftragten der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien und<br />

Herzegowina nominiert wurde.<br />

Ich freue mich sehr darüber und ich finde es großartig, dass wieder und damit schon<br />

zum zweiten Mal ein österreichischer Diplomat diese hohe Funktion einnehmen wird.<br />

Und was mich darüber hinaus besonders freut: Es ist zum zweiten Mal ein Kärntner<br />

Slowene. Zweisprachigkeit bringt’s, meine Damen und Herren! – Danke. (Beifall bei<br />

den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)<br />

17.28<br />

Präsident Fritz Neugebauer: Nun gelangt Herr Bundesminister Dr. Spindelegger zu<br />

Wort. – Bitte, Herr Minister.<br />

17.28<br />

Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael<br />

Spindelegger: Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Lassen

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