Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 191<br />
Abgeordnete Mag. Christine Lapp<br />
liche Instanzen geben kann, die dann eine zusätzliche Kontroll- und Prüfungstätigkeit<br />
ausführen, dass dann die Institutionen des Staates von sieben verschiedenen Organisationen<br />
geprüft werden, sondern es ist wichtig, dass das in unser Staatsgefüge<br />
eingepasst wird. Dabei sind Fragen wie Unabhängigkeit und Weisungsungebundenheit<br />
sehr, sehr wichtig.<br />
Ich denke, auch mit der Arbeit in der Verwaltungsreformgruppe wird auch da ein<br />
richtiger Schritt in die Richtung gemacht werden, damit wir eben darauf achten können,<br />
dass Steuermittel effizient verwendet werden. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
18.24<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gahr. – Bitte.<br />
18.24<br />
Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter<br />
Herr Präsident des Rechnungshofes! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir diskutieren<br />
heute Berichte aus dem vorigen Jahr. Und die neue Gesetzgebungsperiode<br />
verpflichtet uns dazu, dass Berichte zusammengefasst werden. Daher haben wir heute<br />
ein dickes Konvolut an Berichten. Aus dem Bericht III-16 möchte ich einige kleine<br />
Positionen herausnehmen und hier zur Diskussion stellen.<br />
Es ist so, dass der Rechnungshof insgesamt immer bewertet, wie die Dinge, die geprüft<br />
werden, umgesetzt werden. Ich habe da ein Beispiel von einer Follow-up-Prüfung<br />
der Bundespolizeidirektion Salzburg, wo der Rechnungshof geprüft hat, und im<br />
Vergleich dazu eine Prüfung bei der Bundespolizeidirektion Wien. Dieser Vergleich<br />
zeigt, dass in Salzburg zum Beispiel die Empfehlungen des Rechnungshofes sehr<br />
positiv und vorbildhaft umgesetzt wurden: etwa eine neue Organisation des Aufbaus<br />
der Polizeidirektion, Beschaffung von Dienstfahrzeugen, Vollzugskosten für Schubhäftlinge<br />
wurden evaluiert, Unfalldatenspeicher eingeführt. Im Vergleich dazu: Bei der<br />
Polizeidirektion Wien wurden mögliche Außendienst-Präsenzen nicht gemacht. Es<br />
hätte hier Einsparungsmöglichkeiten von 35 Millionen € gegeben, und das wurde nicht<br />
umgesetzt. Es wurden Doppelgleisigkeiten nicht abgebaut. Es wurden Mängel in der<br />
Planstellenbewirtschaftung nicht abgebaut. Einzig und allein dieser Unfalldatenspeicher<br />
wurde eingeführt. Das zeigt, inwieweit heute gerade in der Umsetzung<br />
Unterschiede gegeben sind.<br />
Ein weiteres Kapitel ist das Bundesbahnstrukturgesetz. Da geht es um das gemeinsame<br />
Dach der Österreichischen Bundesbahnen in Form einer Holding, unter dem vier<br />
operative Aktiengesellschaften agieren. Diese wurden im Jahr 2005 gestartet. Der<br />
Rechnungshof hat hier klare Empfehlungen abgegeben. Insgesamt lautet die Conclusio<br />
aus diesem Bericht: Der Rechnungshof hat klare Bedenken gegen das zentral<br />
geführte System, das schrittweise wieder faktisch vorgeschrieben wird. Der Rechnungshof<br />
hat also klar zur Vorsicht gemahnt, es wird aber leider nicht eingehalten.<br />
Es gibt weiters einen Bericht: Ruhestandsversetzungen bei den ÖBB. Die Pensionslast<br />
des Bundes bei den ÖBB ist von 2003 auf 2006 von 1,26 Milliarden € auf 1,43 Milliarden<br />
gestiegen, also um 13 Prozent. Das Pensionierungsalter ist nach wie vor<br />
52,45 Jahre. Wir diskutieren hier, dass die Menschen länger in der Arbeit bleiben, und<br />
bei den Bundesbahnen verändert sich sehr wenig.<br />
Insgesamt gäbe es noch viele Dinge zu berichten. Wir haben in den Ausschüssen<br />
intensiv diskutiert. Es wurde auch medial sehr gut nach außen transportiert. Ich kann<br />
mir nur wünschen, dass zukünftig solche Dinge, wie wir da heute präsentiert haben,<br />
besser umgesetzt werden, denn die Arbeit des Rechnungshofes soll auch honoriert<br />
werden. Es geht darum, dass wir sparsam wirtschaften und nicht öffentliches Geld<br />
verprassen. – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)<br />
18.27