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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 151<br />

Abgeordneter Dr. <strong>Andrea</strong>s Karlsböck<br />

Einhaltung seiner Regeln und Vorschriften respektiert wird. Dafür braucht man leider<br />

Kontrollmaßnahmen. In unserem Fall ist eine Überwachung der Gesetze nur durch<br />

eine eindeutige Identifizierung des Patienten möglich, durch Definition eines Identifikationsmerkmales,<br />

wobei wir ein Foto für geeignet halten.<br />

Grundsätzlich muss gesagt werden, wer nicht bereit ist, ein Minimum an Überwachung<br />

zur Einhaltung der selbst gestellten Regeln zu leisten, verliert die Achtung vor sich<br />

selbst. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn wir als Land, als Gesellschaft nicht mehr<br />

wahrgenommen werden, nicht mehr ernst genommen werden – allein schon deshalb<br />

ist ein Foto Pflicht. (Abg. Bucher: Wer wird nicht ernst genommen?)<br />

Laut Gesetz hat der Arzt heutzutage das Recht, bei begründetem Verdacht auf Missbrauch<br />

einen Ausweis zu verlangen. Ich betone, er hat das Recht, nicht die Pflicht.<br />

Das ist ein himmelhoher Unterschied, allein schon wegen der Haftungsfragen; da gibt<br />

es oft ein Missverständnis in der Begrifflichkeit.<br />

Herr Minister, weil Sie aus mir nicht verständlichen, fast schon dogmatischen Gründen<br />

kein Foto zur Identifizierung auf der e-card wollen, soll nun die Ärzteschaft als<br />

Kontrollorgan verpflichtet werden. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte werden<br />

aber nicht die Polizei des Hauptverbandes spielen und jeden ihnen nicht bekannten<br />

Patienten einer genauen Identitätsprüfung unterziehen. (Abg. Öllinger: Wer macht es<br />

dann?)<br />

Aufgabe des Arztes und seines Ordinationsteams ist es, zu diagnostizieren und zu<br />

therapieren, jene des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger,<br />

zu administrieren. Jeder soll seinen Part zufriedenstellend lösen. Unsinnig ist es, wenn<br />

der Hauptverband die Administrationsprobleme auslagern will und eine Identitätskontrolle<br />

in den Ordinationen verlangt. – Also wieder einmal eine subtile Unterstellung<br />

einer Schuld der Ärzte am e-card-Missbrauch.<br />

Das Kostenargument ist auch keines. Jeder Staatsbürger besitzt heute ein Foto, einen<br />

Pass mit Foto, er besitzt einen Führerschein. Er muss sich nur irgendwo identifizieren,<br />

dann wird es angefertigt. Also wenn man will, kann das relativ unkompliziert und<br />

günstig ablaufen.<br />

Herr Minister, sorgen Sie bitte durch die Verpflichtung des Anbringens eines Fotos auf<br />

der e-card dafür, dass die Republik Österreich ihre Vorschriften durchsetzen und somit<br />

dem Betrug weitgehend ein Riegel vorgeschoben werden kann! (Beifall bei der FPÖ.)<br />

16.09<br />

Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Rasinger<br />

mit einer 2-minütigen gewünschten Redezeit zu Wort. – Bitte.<br />

16.09<br />

Abgeordneter Dr. Erwin Rasinger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr<br />

geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Lieber Kollege Karlsböck, ich habe den Eindruck,<br />

ich muss dich bald einmal retten, wenn du so schnell und so hektisch redest und<br />

vielleicht einmal mit einem Herzinfarkt zusammenbrichst. – Nein, Spaß beiseite, zum<br />

Thema!<br />

Zur Sache mit dem Foto. – Ich bin an und für sich auch für das Foto, aber ich weiß aus<br />

der Diskussion in Deutschland, wie schwierig das ist, ein Foto von allen zu bekommen;<br />

die Passfotos werden ja leider nicht gespeichert. Daher, denke ich, ist unser Antrag<br />

sehr wohl richtig, dass wir sagen, man möge eine bessere Identifikation überlegen.<br />

Man kann nicht immer mit dem Kopf durch die Wand und sagen, nur das Foto sei das<br />

einzig Seligmachende auf der Welt, und das mit dem Missbrauch begründen. Ich kann<br />

dir sagen (in Richtung des Abg. Dr. Karlsböck), du bist Insider, ich bin Insider, ich stehe<br />

jeden Tag in der Praxis mit den sogenannten Betrügern: Ich sehe die Betrüger nicht

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