Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 225<br />
Abgeordneter Dr. Harald Walser<br />
nachher noch mit ihm unterhalten. Er hat in Ihrem Text gezählte vier Fehler mehr<br />
gefunden als ich. Es würde mich interessieren, welche das im Detail gewesen sind.<br />
(Abg. Strache: Neue Freunde!)<br />
Auf einen Aspekt möchte ich in der Genese Ihres Textes noch besonders hinweisen:<br />
Sie schreiben in Frage 61 in Ihrer Anfrage vor zwei Jahren: „Wie viele Schulklassen<br />
der verschiedenen Schultypen in Österreich haben einen Anteil an Schülern nichtdeutscher<br />
Muttersprache und ausländischen Schülern von über 100 Prozent?“<br />
(Heiterkeit bei den Grünen.)<br />
Ich kann es Ihnen sagen: Es gibt keine Schule in Österreich, die einen derartigen Anteil<br />
haben kann! Ich kann Ihnen aber einen Rat mit auf den Weg geben, den der berühmte<br />
Österreicher – für einige von Ihnen ist er vielleicht kein Österreicher, für uns ist er ein<br />
ganz großer Österreicher – Karl Kraus Ihrer Vorgängerpartei in den dreißiger Jahren<br />
mit auf den Weg gegeben hat.<br />
Karl Kraus hat gemeint – Zitat –: Bevor Sie Deutsch denken wollen, sollten Sie zuerst<br />
einmal Deutsch schreiben lernen. – Zitatende.<br />
Ich glaube, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, obwohl es von Karl Kraus<br />
noch ein zweites schönes Zitat gegeben hat:<br />
„Es ist eben eine alte Erfahrung: Deutsch denken und Deutsch können ist zweierlei.“ –<br />
Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)<br />
20.24<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt nun Herr Abgeordneter<br />
Dr. Graf, Dritter Präsident, mit 5 Minuten gewünschter Redezeit zu Wort. – Bitte.<br />
20.24<br />
Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr<br />
geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Schule und Unterricht gehören natürlich<br />
zusammen und sind untrennbar zu diskutieren, und ich bin froh, dass wir in den<br />
Ausschüssen die beiden Anträge, die wir gestellt haben, diskutieren können.<br />
An die Adresse des Herrn „Oberlehrers“, der tatsächlich hier versucht, uns aufs Glatteis<br />
zu führen und wiederum vom Rednerpult aus Zusammenhänge herzustellen, die<br />
nicht existieren: Wir werden uns darüber im Ausschuss mit etwas mehr Redezeit noch<br />
unterhalten, keine Frage!<br />
Ich habe heute etwas zur Kenntnis genommen: ... (Abg. Dr. Moser: Wie geht das mit<br />
über 100 Prozent?) – Herr Lehrer, Sie werden es wissen: Es gibt keine dummen<br />
Fragen, sondern nur dumme Antworten. Ich nehme an, dass der Apparat der Frau<br />
Bundesminister die Frage richtig beantwortet hat. Das war eine Intelligenzfrage!<br />
(Heiterkeit bei der FPÖ.) Hören wir uns die Antwort an, oder lesen wir sie!<br />
Ich musste am heutigen späten Abend zur Kenntnis nehmen, dass es Wetteiferer –<br />
wobei die Betonung auf „Eiferer“ liegt – in Fragen der deutschen Sprache und der<br />
Hochhaltung dieser Kultur et cetera gibt, nämlich das BZÖ, vertreten durch Ewald<br />
Stadler, und die Grünen, vertreten durch Herrn Zinggl. Das sind die Wetteiferer in<br />
dieser Angelegenheit, wobei die Betonung auf Eiferer liegt. (Beifall bei der FPÖ. –<br />
Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.)<br />
Diskutieren wir das ohne großartige Polemik aus, weil es durchaus auch im europäischen<br />
Zusammenhang nottut, eine Lobby, wie ich einmal sagen möchte – und<br />
Fremdwörter sind kein Widerspruch zur deutschen Sprache, das wissen Sie auch –, für<br />
die deutsche Sprache zu finden. Wir wollen in der deutschen Sprache endlich