Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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198 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Abgeordneter Ernest Windholz<br />
Die Prüfungen in Richtung Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit sollten ja<br />
für viele – ich sage jetzt nicht einmal, dass da die Furcht ausbricht, dass da Dinge<br />
aufgedeckt werden – wirklich eine Hilfestellung sein. Denn das Wesentliche ist ja: Wie<br />
macht man es in Zukunft besser? Wie macht man es effizienter? Und wie macht man<br />
es für den Steuerzahler günstiger?<br />
Wenn es jetzt die Debatte über Prüfungsmöglichkeiten für Gemeinden unter 20 000<br />
Einwohnern gibt, dann sehe ich das nicht so, dass man jetzt noch Überlegungen in<br />
Richtung einer zusätzlichen Kontrollinstanz anstellt. Man muss sich einmal Gedanken<br />
darüber machen, wie die Kontrollen jetzt funktionieren. Und wenn man hier vom<br />
Rednerpult aus sagt – das hat einer der ÖVP-Vertreter hier gemacht –, dass da alles in<br />
Ordnung wäre, muss ich dem entgegenhalten: Ich teile diese Meinung keinesfalls! Man<br />
sollte bei diesen Ebenen gesundschrumpfen und dem Bundesrechnungshof jedenfalls<br />
eine Prüfkompetenz geben.<br />
Der Rechnungshof gibt wirklich Hilfestellung, und bei vielen Gemeinden schüttelt man<br />
dann den Kopf. Ich kenne das von Prüfberichten und von Prüfmöglichkeiten, denn ich<br />
bin seit 1995 in einer niederösterreichischen Gemeinde geschäftsführender Gemeinderat.<br />
Also der erste Bereich, der aus dem Gemeinderat selbst kommt, da ist es schon<br />
einmal ganz, ganz schwierig, wenn in einem Fünfergremium drei Angehörige der<br />
Bürgermeisterpartei sind. Da gibt es schon einmal die ersten Einschränkungen.<br />
Und das Land selbst – das habe ich heute schon in einer Rede gesagt – hat eine<br />
eigene Abteilung für Abgaben, Steuern. Es hat sogar eine ÖVP-Bürgermeisterin aus<br />
Niederösterreich hier von diesem Rednerpult aus gesagt, drei Tage Prüfung, und was<br />
herauskommt, ist in aller Regel die Empfehlung, Abgaben, Gebühren, Steuern zu<br />
erhöhen. Also ich glaube, da sollte man wirklich nachdenken, versuchen, mehr Effizienz<br />
hineinzubringen. Dr. Moser und sein Team sind für mich Garanten dafür, dass<br />
das auch klappen wird. (Beifall beim BZÖ.)<br />
Zu den Empfehlungen: Der Jahresbericht hat ja klar vor Augen geführt, was es hier an<br />
Empfehlungen gibt, 519, die Zahl wurde schon genannt; auch von der ÖVP ein<br />
bisschen bagatellisiert: Nur 25 Prozent sind in etwa offen! – Es sind 128, die offen sind!<br />
Das ist somit auch ein Auftrag an uns Parlamentarier, dafür zu sorgen, dass diese Zahl<br />
auf null herunterkommt. 128 sind um 128 zu viel! Und ich kann jeden nur ermuntern,<br />
hier fleißig an die Arbeit zu gehen, das Anfragerecht zu nutzen, das Antragsrecht zu<br />
nutzen, denn all das bedeutet unnötigen Steuerverlust. Und gerade in Zeiten der<br />
knappen Budgets sollten wir darangehen, alles auszuschöpfen, um den Steuerzahler<br />
zu schonen. (Beifall beim BZÖ.)<br />
18.51<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Faul. – Bitte.<br />
18.52<br />
Abgeordneter Christian Faul (SPÖ): Meine Herren Präsidenten! Kolleginnen und<br />
Kollegen! Herr Präsident des Rechnungshofes, ich habe letztes Mal nach der Followup-Prüfung,<br />
nach der Sitzung über Sie nachgedacht, über die qualitätvolle Arbeit, die<br />
Sie und Ihre Beamten machen, und habe mich gefragt, wie es Ihnen gehen wird, wenn<br />
Sie die von den Kollegen angesprochene geringe Erfüllungsrate sehen. Bedeutet das<br />
jetzt eine Frustration oder nicht? Ist Ihnen das egal oder nicht?<br />
Ich habe zwei Dinge herausgenommen, das eine war die Bildung, und habe gesehen,<br />
dass aufgrund verschiedenster Umstände dort dem Prüfauftrag beziehungsweise den<br />
Empfehlungen noch nicht nachgekommen wurde, weil die Zeit nicht gereicht hat.<br />
Ich habe aber auf der anderen Seite auch die AMA-Prüfung gesehen. Dort hat man,<br />
obwohl man dort auch eine Prüfstelle und eine Qualitätsstelle ist, bewusst gesagt: