Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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52 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Abgeordneter Heinz-Christian Strache<br />
Diese Familie gehört im Sinne der Familienzusammenführung endlich in den Kosovo<br />
gebracht. (Beifall bei der FPÖ.) Dort kann man sicher leben. Aber diese Familie soll<br />
nicht uns, den Österreichern in solchen Fragen auf der Nase herumtanzen.<br />
Anstatt da endlich konsequent zu sein, schaut man jahrelang zu, lässt es einfach<br />
geschehen und zieht die falschen Schlüsse daraus.<br />
Frau Innenministerin, aus dem Fall Zogaj kann man lernen. Man kann lernen, dass<br />
Asylverfahren nicht endlos verschleppt werden dürfen. Man kann daraus lernen, dass<br />
konsequent abgeschoben werden muss, wenn der Asylbescheid negativ ausfällt. Und<br />
wenn das Innenministerium konsequent gewesen wäre, hätte die mediale Gutmensch-<br />
Inszenierung, die den Österreichern bereits seit zwei Jahren auf die Nerven geht, in<br />
dieser Frage nicht stattfinden können. (Abg. Öllinger: Sie gehen uns auf die Nerven!)<br />
Es hätte längst eine Familienzusammenführung stattgefunden, wenn man den Rechtsstaat<br />
umgesetzt hätte. Wir leben in einem Rechtsstaat und nicht in einem „Linksstaat“ –<br />
dies an die Grünen gerichtet. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
Da können Sie heute hier noch so heftig herumkreischen und schreien. Wenn es nach<br />
Frau Glawischnig ginge, würde jeder dahergelaufene Asylbetrüger sofort die Staatsbürgerschaft<br />
erhalten. Das wissen wir. Aber glauben Sie mir, das wollen die Österreicher<br />
nicht, und das ist auch der Hintergrund dafür, dass Sie bei den letzten<br />
Nationalratswahlen Wählerstimmen verloren haben. Wenn es nach Ihnen ginge, würde<br />
wahrscheinlich ganz Österreich zum Asylanten-Aufnahmelager Traiskirchen umgebaut.<br />
Das ist sicherlich nicht im Interesse der Österreicher, sondern im Interesse der<br />
Österreicher ist, dass man mit Scheinasylanten anders umgeht, als das bisher der Fall<br />
ist, und dass man illegale Einwanderer abschiebt, wenn man diese aufgefunden und<br />
das erkannt hat.<br />
Viele Tausende Asylmissbraucher in unserem Land, aber auch illegale Einwanderer<br />
haben klare, eindeutige Rechtsbrüche begangen, und da hat der Rechtsstaat umgesetzt<br />
zu werden. Anstatt das leider Gottes ohnehin in vielen Bereichen lasche<br />
Asylgesetz weiter zu verschärfen, weichen Sie es weiter auf, wo Verschärfungen<br />
notwendig wären. Berichte über kriminelle Asylwerber sind ja Monat für Monat in der<br />
Kriminalstatistik nachzulesen. Der jährliche Sicherheitsbericht bestätigt das ja auch.<br />
Jener für das Jahr 2005 besagt, dass von rund 70 000 ermittelten fremden Tatverdächtigen<br />
in Österreich mehr als 12 000 Asylwerber waren. Im Jahr 2006 wurde in<br />
Österreich gegen 13 295 Asylwerber als Tatverdächtige ermittelt.<br />
Nicht umsonst und nicht zufällig schrieb die „Wiener Zeitung“ am 5. Februar dieses<br />
Jahres – ich zitiere –: „Immer mehr Kriminelle schützen sich mit Asyl“. Und in diesem<br />
Artikel sagt Willfried Kovarnik, der Chef der Verwaltungsrechtlichen Abteilung, Folgendes<br />
– ich zitiere –:<br />
„Einerseits steige die Zahl jener, die illegal einreisen, hier Verbrechen begehen und<br />
erst nach einer Verhaftung Asylantrag stellen. Andererseits würde immer mehr<br />
verurteilte Kriminelle, die einen negativen Asylbescheid bekommen und abgeschoben<br />
werden sollen, oft schon am Flughafen unter den abenteuerlichsten Begründungen‘“ –<br />
oftmals unterstützt, das füge ich hinzu, durch NGOs – „,einen neuen Asylantrag stellen,<br />
der neuerlich behandelt werden muss und uns die Hände bindet‘.“ – Zitatende.<br />
Das ist genau die Situation. Da gehören die Gesetze geändert. Es kann doch nicht<br />
sein, dass jemand zu uns einreist, vielleicht ein halbes Jahr oder ein Jahr sogar hier<br />
lebt, kriminell wird, verurteilt wird und, nachdem er verurteilt wird, einen Asylantrag<br />
stellt – und wir Österreicher lassen uns papierln. Solch ein Asylantrag ist nicht einmal<br />
anzunehmen.