Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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192 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Präsident Fritz Neugebauer<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte.<br />
18.27<br />
Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Herr Präsident des Rechnungshofes!<br />
Angesichts der knappen Zeitvorgabe – ich könnte sonst auch ein paar<br />
Geschichten erzählen – möchte ich mich darauf beschränken, Ihnen für die bisher<br />
geleistete Arbeit zu gratulieren. Ich freue mich auf die arbeitsreichen Monate, die jetzt<br />
vor uns liegen. Der Rechnungshof grundsätzlich ist eine sehr spannende Materie, weil<br />
es eine sehr breit gefächerte Palette gibt, auch für uns Abgeordnete lebenslanges<br />
Lernen gleich hier in der Praxis zu betreiben. Wie gesagt, ich freue mich darauf.<br />
Vielleicht etwas Allgemeines: Mein Zugang zu Prüfungen, zu Revisionen, zum Rechnungshof<br />
ist jener, dass es – das habe ich auch im Ausschuss festgestellt – nichts<br />
Negatives ist, wenn man prüft oder geprüft wird, weil es immer auch die Chance<br />
beinhaltet, sich selbst sicherzustellen. Vor Fehlern ist niemand gefeit. Insofern würde<br />
ich es selbstverständlich begrüßen, dass die Kleingemeinden geprüft werden können.<br />
Überdies weiß ich aus der eigenen nahen Umgebung – ich bin selbst auch Gemeinderat<br />
–, dass die Bürgermeister beziehungsweise Gemeindebediensteten dieser Idee<br />
ebenfalls sehr positiv gegenüberstehen. Es wäre natürlich auch zu überlegen, ob man<br />
gewisse Doppelgleisigkeiten vermeiden kann und sich die Gemeindeaufsicht in den<br />
Bezirken, in den Ländern oder der Landesrechnungshof et cetera miteinander vereinen<br />
lassen oder ob es Synergien gibt.<br />
Was mich persönlich ein bisschen traurig stimmt, ist der Umgang in der Steiermark in<br />
der Causa Spielberg mit den ganzen Zahlungen an jene, die das Projekt verhindern<br />
wollten. Das Problem ist nicht, dass diese die Zahlungen erhalten haben, sondern<br />
grundsätzlich der Umgang mit Steuergeld. Wenn eine politische Vertretung nicht fähig<br />
ist, ein Projekt so zu planen, dass es nicht angreifbar ist, und dann sozusagen mit<br />
Schweigegeldzahlungen ihr Projekt durchbringen muss, dann halte ich das für sehr<br />
bedenklich und durchaus für durch den Rechnungshof prüfenswert. Dazu fehlt<br />
allerdings die Zuständigkeit des Bundes, das ist mir klar. Es wäre schön gewesen,<br />
wenn der Steiermärkische Landesrechnungshof da etwas hätte machen können.<br />
Noch ganz kurz zum Kapitel ASFINAG. Die Finanzierung ist ein bisschen inkongruent<br />
– wollen wir es so nennen. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal meiner<br />
Hoffnung Ausdruck geben, dass die Vignettenpreise für die Konsumentinnen und<br />
Konsumenten in diesem Land nicht teurer werden. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)<br />
18.30<br />
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Kollege Grosz. – Bitte.<br />
18.30<br />
Abgeordneter Gerald Grosz (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr<br />
geehrter Herr Präsident des Rechnungshofes! Ich darf Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern für den Prüfbericht und für Ihre Tätigkeiten danken, die Sie im<br />
Interesse der sparsamen und effizienten Gebarung der Republik Österreich tagtäglich<br />
durchführen, stelle mir aber angesichts des Tätigkeitsberichtes, der jetzt vorliegt, schon<br />
die Frage nach der Sinnhaftigkeit.<br />
Ich stelle den Rechnungshof nicht in Frage. Wir sind stolz darauf, dass wir den Rechnungshof<br />
haben und dass der Rechnungshof ein effizientes Prüforgan ist. (Beifall beim<br />
BZÖ.)<br />
Wenn ich aber in diesem Bericht lese, dass von 519 Empfehlungen im vorigen Jahr nur<br />
209 – also 40,3 Prozent – umgesetzt worden sind, dann frage ich mich schon, was<br />
diese Regierung im Umgang mit dem Rechnungshof und im Umgang mit dem<br />
Steuergeld zu unternehmen gedenkt, denn weder der Präsident des Rechnungshofes