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Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl

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220 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler<br />

Dann hatte ich die Hoffnung, dass es bei diesem Gesetzesantrag, den Kollege Kurzmann<br />

jetzt stellt, besser wird. Aber leider: Auch dieser ist voller Rechtschreibfehler; ich<br />

habe diese gar nicht gezählt. Aber jetzt komme ich zum Sinn dieses Antrages – und<br />

das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen.<br />

Kollege Kurzmann schlägt einen „Sprachbeirat“ vor und schreibt dazu Folgendes – ich<br />

zitiere –:<br />

„§ 5 (3) Als Mitglieder des Sprachbeirats“ – da hat er ein „e“ vergessen –„ sind<br />

geeignete Personen heranzuziehen.“ – Na epochal kann man nur sagen!<br />

Kollege Kurzmann will auch einen „Sprachbericht“ – und ich zitiere wieder aus diesem<br />

seinem Antrag:<br />

„§ 6 (1) Der Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur hat jährlich einen Bericht<br />

zur Lage der deutschen Sprache zu erstellen und dem Nationalrat vorzulegen.<br />

(2) Der Bericht zur Lage der deutschen Sprache hat folgende Punkte zu enthalten:<br />

1.) Lage der deutschen Sprache.“ (Heiterkeit und Beifall beim BZÖ.)<br />

Ich habe gar nicht gewusst, meine Damen und Herren, dass die deutsche Sprache<br />

überhaupt eine Lage hat; aber bei diesem Antrag habe ich schon bemerkt, dass sie<br />

offensichtlich eine Schieflage hat.<br />

Ich zitiere weiter aus diesem Antrag 404/A, was der Bericht „zur Lage der deutschen<br />

Sprache“ noch beinhalten soll:<br />

„2.) Statistik über Verletzungen der deutschen Sprache ...“ – Jetzt weiß ich, dass die<br />

deutsche Sprache ein Sanitätsproblem hat; auch das ist für mich ganz erhellend<br />

gewesen. (Heiterkeit.)<br />

Ich habe mir das aber gestern schon gedacht, als ich mir einiges im Internet – im<br />

„Zwischennetz“ natürlich – betreffend die Firma des Kollegen Roman Haider angeschaut<br />

habe. Aber ich will jetzt darauf gar nicht eingehen, denn auf dieser Homepage<br />

hat es nur so gestrotzt vor Anglizismen. Englisch ist ja diese „böse“ Sprache, die man<br />

nach Ansicht des Kollegen Kurzmann nicht verwenden soll, und das macht ja die FPÖ<br />

sicher nirgends.<br />

Und siehe da, da entdecke ich auch noch ein Plakat der FPÖ, also der „Heimatpartei<br />

FPÖ“, und zwar mit dem Konterfei des HC Strache – und darunter steht bitte: „Du bist<br />

unser Held! We love you.“ – Huch! (Heiterkeit.)<br />

Meine Damen und Herren, das kann doch nicht von einem Anhänger der FPÖ sein!<br />

Nein, das glaube ich nicht! (Heiterkeit und Beifall beim BZÖ.)<br />

Wenn Strache das Wort „Anhänger“ verwendet, dann meint er – wie der Vorsitzende<br />

der FPÖ einmal im Fernsehen gesagt hat – immer „beide Geschlechtsteile“. (Neuerliche<br />

Heiterkeit und Beifall beim BZÖ.)<br />

Meine Damen und Herren, dieses „We love you“, das kann doch nur ein böser Anschlag<br />

auf einem FPÖ-Plakat sein, und zwar von ganz perfiden, hinterhältigen<br />

marxistisch-leninistischen Feministinnen! (Heiterkeit.) – Ich will das aber jetzt nicht<br />

übersetzen, denn das würde wirklich zu weit führen.<br />

Dann habe ich ein anderes FPÖ-Plakat entdeckt und mir gedacht: Na das ist aber jetzt<br />

wirklich deutsch, heißt es doch auf diesem: „Asylbetrug heisst Heimatflug“ – und war<br />

natürlich nicht mit „ß“ geschrieben, sondern mit „ss“.

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