Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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Nationalrat, XXIV. GP 12. März 2009 17. Sitzung / 205<br />
Abgeordnete Mag. Ruth Becher<br />
häufig auch Teilzeitarbeit machen. Innerhalb der verschiedenen Wirtschaftsbranchen<br />
sind natürlich auch deutliche Differenzen feststellbar.<br />
Der vorliegende Rechnungshofbericht ist wie immer auch als ein Handlungsauftrag an<br />
die Regierung, an die heimische Wirtschaft zu sehen. Die Frauen in Österreich verdienen<br />
natürlich einen gleichberechtigten Platz, daher ist es in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten ganz besonders wichtig, dass die Frauen aktiv am Arbeitsplatz, am<br />
Arbeitsmarkt unterstützt werden. Da gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die ich sehr<br />
positiv sehe. Vor allem die Einführung des Mindestlohnes – diese wird voraussichtlich<br />
mit Sommer abgeschlossen sein, werden doch bis dahin alle Kollektivverträge<br />
unterzeichnet sein – und auch der Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitbeschäftigte sind als<br />
sehr positiv hervorzuheben.<br />
Im Regierungsübereinkommen ist festgehalten, dass den Frauen 50 Prozent der Mittel<br />
für aktive Arbeitsmarktpolitik zustehen. Darüber hinaus stellt die Bundesregierung auch<br />
75 Millionen € im zweiten Konjunkturpaket für die Schaffung von Arbeitsplätzen und für<br />
Beschäftigungsmaßnahmen für Frauen zur Verfügung.<br />
Frauenministerin Heinisch-Hosek möchte ich danken dafür, dass es unter ihrer Leitung<br />
erstmals zu einem nationalen Aktionsplan zur Gleichstellung kommen wird, von dem<br />
wir uns sehr viele positive Impulse erwarten. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
19.15<br />
Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete<br />
Schittenhelm. Gewünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.<br />
19.15<br />
Abgeordnete Dorothea Schittenhelm (ÖVP): Sehr geehrte Herren Präsidenten!<br />
Hohes Haus! Dieser Einkommensbericht des Rechnungshofes ist ein Werk, möchte ich<br />
sagen, weil er nicht nur sehr gut durchdacht und sehr genau erarbeitet wurde, sondern<br />
vor allem auch in der Darstellung dokumentiert, wie sich die Einkommenssituation in<br />
der Republik allgemein, aber auch in den einzelnen Bundesländern darstellt.<br />
Ich habe mir natürlich auch die Einkommen der Männer und Frauen angesehen.<br />
Gerade heute haben wir diesen Plenartag mit einer Fragestunde an Frauenministerin<br />
Heinisch-Hosek begonnen, und es kam immer wieder die Frage an die Frau<br />
Bundesministerin: Warum bekommen Frauen bis zu 30 Prozent weniger Einkommen<br />
bei gleicher Stundenanzahl, bei gleichwertiger Arbeit?<br />
Mein besonderer Dank gilt Herrn Präsidenten Moser und seinem Team, die dieses<br />
Material ganz hervorragend – das haben wir auch im Ausschuss gesagt – erarbeitet<br />
und dokumentiert haben. Es ist schon so, dass dieser Bericht, den wir vorliegen haben,<br />
ein Bericht über das Einkommen der Frauen generell ist. Wir müssen uns schon<br />
fragen: Wo liegt denn hier Österreich im europäischen beziehungsweise im weltweiten<br />
Vergleich? – Zwischen Mosambik und Ecuador, natürlich nicht geographisch, aber<br />
wenn es um die Einkommen der Frauen geht. Das war für mich erschreckend, meine<br />
Damen und Herren, dass eigentlich seit dem Jahr 1996 ... (Abg. Mag. Lunacek: Und<br />
wie lange ist Ihre Partei an der Regierung?)<br />
Frau Kollegin, wir haben hier alle gemeinsam eine große Aufgabe vor uns, und ich<br />
meine, dass wir die Vorschläge und Maßnahmen, die wir heute Vormittag im Rahmen<br />
der Fragestunde eingebracht und auch angeregt haben, gemeinsam umsetzen sollten.<br />
(Abg. Mag. Lunacek: Machen Sie es einfach!)<br />
Klar ist auf jedenfalls – das zeigt sich eindeutig, denn es wurde auch die Teilzeitarbeit<br />
der Frauen genau unter die Lupe genommen –: Mit der Kindererziehungsphase, mit<br />
der Karenzzeit, aber auch mit der Pflege in der Familie findet ein Abbruch der<br />
Berufstätigkeit statt, wodurch es natürlich auch zu einem Einbruch beim Einkommen,