Stenographisches Protokoll - Andrea Gessl-Ranftl
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138 / 17. Sitzung 12. März 2009 Nationalrat, XXIV. GP<br />
Abgeordnete Heidrun Silhavy<br />
geschützt werden wollen. Aber es gibt – das dürfen Sie nicht ganz vergessen – auch<br />
Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser Branche, die ebenfalls eines Schutzes<br />
bedürfen und die auch ein Recht auf diesen Schutz haben. Ich denke, diese<br />
Hürden kann man nicht einfach ignorieren. (Beifall bei der SPÖ.)<br />
Mit der Kennzeichnungsverordnung ist man einen Weg gegangen, um auch den<br />
Konsumentinnen und Konsumenten, den Gästen zu signalisieren, in welchem Bereich<br />
man sich befindet, wo man sich aufhält. Aber was ganz klar ist – und ich möchte mich<br />
jetzt nicht auf das Niveau des Villacher Faschings begeben –: Ich meine, im Hohen<br />
Haus sollten wir ein anderes Niveau pflegen, und ich appelliere an Sie, sich auch an<br />
dieses Niveau zu halten. (Abg. Petzner: Na geh!)<br />
Herr Kollege Petzner! Ich weiß schon, in Kärnten gibt es vielleicht andere Maßstäbe,<br />
das mag schon sein. Aber hier sind wir in der Bundespolitik, und hier legen wir schon<br />
noch Wert darauf, dass wir die Ernsthaftigkeit dieses Hauses auch so wahren, wie es<br />
dieses Haus und vor allem die Menschen, die wir vertreten, verdienen. (Beifall bei der<br />
SPÖ. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Petzner.)<br />
Auf jeden Fall meine ich, dass es ganz wesentlich ist, die Betriebe der Freizeit- und<br />
Tourismuswirtschaft dahin gehend einzubeziehen, dass sie auch diese Regelungen<br />
entsprechend mittragen. Wir haben ja nicht zuletzt auch aus diesem Grund diese<br />
Übergangsfristen geschaffen, damit genau jene Betriebe, die Arbeitgeber sind, zugleich<br />
aber auch den Qualitätstourismus ansprechen, einen entsprechenden Zeitraum<br />
haben, diese Regelung auch umzusetzen.<br />
Wir sind jedenfalls weiterhin mit der Tourismusbranche und mit der Freizeitwirtschaft in<br />
Verbindung, um zu schauen, wie wir weitere Verbesserungen anstreben können. Die<br />
Vorschläge, die von Ihnen gemacht worden sind, sind jedenfalls keine positiven<br />
Lösungen für diese Fragen. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)<br />
15.35<br />
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Weinzinger zu<br />
Wort. 3 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.<br />
15.35<br />
Abgeordneter Lutz Weinzinger (FPÖ): Geschätzte Frau Präsidentin! Meine Damen<br />
und Herren! Es wurde mir von den Vorrednern schon mitgeteilt, dass ich nicht von<br />
mündigen Bürgern reden darf. Ich darf auch nicht populistisch sein. Ich darf also nicht<br />
das sagen, was das Volk im Allgemeinen sagt. Das wäre nicht der Würde dieses<br />
Hohen Hauses entsprechend. Und jemand hat sogar gesagt, wir sind ja kein „niedriges<br />
Haus“, ohne an die Baugeschichte dieses Hauses zu denken, dass es deswegen<br />
Hohes Haus genannt wird, weil es so hoch die Grundfesten aufgebaut hat.<br />
Aber sei es, wie es sei. Wir haben also jetzt ein Rauchergesetz, das sehr viele unbefriedigende<br />
Entwicklungen mit sich gebracht hat – zutiefst unbefriedigende Entwicklungen!<br />
Und da muss man doch nachdenken. Es sind die Bürger nicht zufrieden, zu<br />
einem großen Teil sind die Raucher nicht zufrieden, zu einem großen Teil sind die<br />
Nichtraucher nicht zufrieden, zum Teil sind die Gastronomen nicht zufrieden. Und es<br />
gibt auch entsprechende Einbußen in der Wirtschaft.<br />
Schauen Sie sich bitte am Flughafen Wien an, wie die dortigen Restaurants gehen, wie<br />
die dortigen Kaffeehäuser gehen! Schauen sie sich an, wie es nach meiner<br />
Überzeugung eigentlich verächtlich ist, wie die Raucher vor die Tür gestellt werden und<br />
draußen irgendwo um einen Aschenbecher herum versammelt stehen!<br />
Wie kommen wir dazu – ich bin Raucher und bekenne mich dazu –, dass wir nicht<br />
einmal auf den Bahnsteigen im Freien, in der Öffentlichkeit rauchen dürfen, wo der