Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
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und Reich Gottes. All diese Thema kreisen um die „semantische Achse“ der Offenbarung<br />
Gottes in der Geschichte, wobei sich diese in <strong>einem</strong> historischen Kontext, der von<br />
Beherrschung und Unterdrückung geprägt ist, als Befreiung bzw. als Befreiungsgeschichte<br />
manifestiert.<br />
<strong>Das</strong> fünfte Kapitel konzentriert sich <strong>auf</strong> die Praxis der théologie sous l’arbre. Während<br />
das vorhergehende Kapitel die wesentlichsten theologischen Inhalte der théologie sous<br />
l’arbre gesondert im Blick hatte, geht es in diesem Kapitel um die zusammenhängende<br />
Darstellung des Prozesses der theologischen Praxis am konkreten Beispiel von Jean-<br />
Marc Elas Analyse und Kritik der Négritude.<br />
Im Schlußkapitel formuliere ich Fragen an die théologie sous l’arbre, die sich aus einer<br />
westlichen Perspektive stellen, die an sich selbst einen bewußt kritischen Anspruch<br />
stellt, und offeriere einige abschließende Reflexionen, die den Bogen zu unserem Kontext<br />
in der Ersten Welt wieder schließen: Sie versuchen, die théologie sous l’arbre als<br />
eine Herausforderung an Erste-Welt-Theologie zu begreifen, und zu formulieren, worin<br />
diese Herausforderung bestehen könnte. Diese dürfte wohl vorrangig darin bestehen,<br />
daß wir herausgefordert sind, eine unserem Kontext gemäße Befreiungstheologie zu<br />
entwickeln, die sich zwischen den Polen „Befreiung der Unterdrückten“ - „Befreiung<br />
der Unterdrücker“ bewegen müßte.<br />
Müßte eine solche Befreiungstheologie im Kontext der Ersten Welt angesichts unserer<br />
säkularen Gesellschaft vielleicht eine Art „religionsloses Christentum“ im Auge haben?<br />
Vielleicht sogar explizit religionskritisch sein - einerseits bezüglich unserer Vorstellungen<br />
von Gott und ihrer sozialen Verankerung, andererseits angesichts der (pseudo-)religiösen<br />
Aura, die das Kapital und der „Markt“ um sich verbreiten? Soviel zumindest<br />
dürfte gewiß sein, daß am Anfang eine „Relektüre“ unseres Kontextes im<br />
Licht der Bibel und unseres Glaubens stehen muß ... Oder steht womöglich auch dieser<br />
unser Glaube noch <strong>auf</strong> der Anklagebank? Wenn Glaube mit einer bestimmten Praxis<br />
korrespondiert, woran glauben wir dann - von unserer tatsächlichen Praxis her betrachtet:<br />
Gott oder Mammon?!? Daß wir in der Ersten Welt - unterderhand - einer neuen<br />
Konfession bzw. sogar Religion huldigen - dies ist mithin eine der schärfsten Anklagen,<br />
die uns von seiten vieler Dritte-Welt-TheologInnen treffen!<br />
Danksagung<br />
Verschiedenen Leute bin ich zu Dank verpflichtet. An erster Stelle sei hier meine Frau Meike<br />
Friedrichs genannt, die nach der Geburt unseres jüngsten Kindes Erziehungs-„Urlaub“ genommen<br />
hat und es mir so erst ermöglichte, mich - entbunden meiner „Hausmannspflichten“ - dieser<br />
Arbeit und dem Abschluß meines Studiums zu widmen.<br />
Des weiteren danke ich Erika Engelbrecht, Theo Haag-Bühnemann und Matthias Stöckle für das<br />
Korrekturlesen des Manuskriptes (bzw. einzelner Teile daraus) und Yan-Christoph Pelz für die<br />
Überprüfung der Übersetzungen aus dem Französischen und der französischen Zitate.<br />
Schließlich bin ich auch Jan P. Heijke zu Dank verpflichtet, der als einziger Europäer bisher eine<br />
zusammenhängende Darstellung des Werkes von Jean-Marc Ela <strong>auf</strong> dem Hintergrund seines<br />
Kontextes vorgelegt hat und dem ich von daher einige wichtige Anregungen und Hinweise ver-