Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 63<br />
dem Afrika immense Reichtümer besitzt, die von den Herren des Geldes ausgebeutet<br />
werden. 29<br />
In dieser Situation bleibt Afrika „ein Rohstoffreservoir für den Westen und seine Bevölkerung<br />
eine billige Arbeitskraft für die ausländischen Investoren“ 30 . Die gegenwärtige<br />
globale Situation ist gekennzeichnet durch krasse Ungleichheiten zwischen <strong>einem</strong><br />
Westen, der im Überfluß lebt, <strong>auf</strong> der einen Seite, und <strong>einem</strong> verarmten bzw. arm gemachten<br />
Afrika <strong>auf</strong> der anderen Seite, wo „eine Art Club derjenigen Einheimischen,<br />
die ihre Schäfchen im trockenen haben, und die an der Ausbeutung der Massen mitbeteiligt<br />
sind“ 31 , gegründet <strong>wurde</strong>. Selbst ein sogenanntes „revolutionäres“ Regime entgeht<br />
nicht der - Elend und Ungerechtigkeit erzeugenden - neo-kolonialen Abhängigkeit.<br />
„Die Beherrschung hat hier viele Formen und sie erstreckt sich <strong>auf</strong> alle Bereiche<br />
des nationalen Lebens: Handel, Banken, Industrie, Landwirtschaft, Massenkultur, etc.<br />
...“ 32 Für Jean-Marc Ela steht letztlich fest: „<strong>Das</strong> abhängige und blockierte Afrika ist zu<br />
<strong>einem</strong> Land der Unterdrückung und der Ungerechtigkeit geworden“ 33 : „Hier ist die<br />
Gewalt nicht länger jene der in den nationalen Befreiungskämpfen engagierten Rebellen<br />
oder Widerstandskämpfer, sondern die, die der neo-koloniale Staat ausübt, um sein<br />
Überleben zu gewährleisten und seine Apparate instand zu halten.“ 34<br />
In vielen afrikanischen Ländern ist die Presse einer strikten Reglementierung unterworfen<br />
- „als ob ein Journalist schon qua Amt ein Opponent wäre, der der Orthodoxie<br />
des offiziellen Denkens unterworfen werden müßte“ 35 . Viele Regimes können sich in<br />
der Tat nur durch „eine wahrhaftige Meinungsdiktatur“ (une véritable dictature sur<br />
l’opinion) an der Macht halten. „Subversive Umtriebe“ in Form von als tendenziös<br />
betrachteten schriftlichen oder mündlichen Äußerungen werden als gefährlich für die<br />
„nationale Sicherheit“ betrachtet und unterliegen einer besonderen Rechtsprechung.<br />
Die Besessenheit durch die Angst vor <strong>auf</strong>rührerischen Umtrieben geht manchmal so<br />
weit, daß diese Gesetze selbst <strong>auf</strong> Personen ausgedehnt werden, die wichtige staatliche<br />
Ämter bekleiden, die aber durch ihr Verhalten oder ihre Äußerungen die staatlichen<br />
Institutionen „untergraben“. Die Meinungsüberwachung (surveillance de l’opinion)<br />
nimmt selbst im Ausland lebende BürgerInnen nicht aus, wenn sie dort auch nur irgend<br />
etwas gegen eine Regierung sagen, die mit ihrem Mutterland Beziehungen unterhält.<br />
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„L’idée de ,sous-développement‘ [...] véhicule [...] une idéologie qui masque la nature réelle de l’Etat<br />
néocolonial prédominant en Afrique Noire. En effet, la ,pauvreté‘ sous toutes ses formes, est un effet de<br />
la domination imposée à la grande majorité des Africains. Il faut renoncer à parler de ,pauvreté‘ dans<br />
un contexte où l’Afrique possède d’immenses richesses exploitées par les puissances d’argent“; ebd.<br />
„L’Afrique reste un réservoir de matières premières pour l’Occident et sa population une main-d’œuvre<br />
à bon marché pour les investisseurs étrangers“; a.a.O., S. 81f.<br />
„[...] une sorte de club des nantis autochtones associés à l’exploitation des masses“; a.a.O., S. 82.<br />
„La domination est ici multiforme et elle s’étend à tous les secteurs de la vie nationale: commerce,<br />
banque, industrie, agriculture, culture de masse, etc. ...“; ebd.<br />
„A la limite, l’Afrique dépendante et bloquée est devenue une terre d’oppression et d’injustice“; ebd.<br />
(African Cry, S. 65).<br />
„Ici la violence n’est plus celle des rebelles ou des maquisards engagés dans les luttes de libération<br />
nationale, mais celle qu’exerce l’Etat néo-colonial pour assurer sa survie et entretenir ses appareils“;<br />
ebd.<br />
„[...] comme si le journaliste était, d’office, un opposant qu’il faut soumettre à l’orthodoxie de la pensée<br />
officielle“; ebd.