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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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Einleitung<br />

Biographischer Zugang<br />

Um meinen persönlichen Zugang zum Thema dieser Arbeit transparent zu machen,<br />

gebe ich zu Beginn einen Überblick über meinen biographischen Hintergrund - gewissermaßen<br />

über das, was „vor“ dem geschriebenen „Wort“ des folgenden Textes steht.<br />

Zugleich sollen meine Anliegen und Interessen bei der Auseinandersetzung mit „Dritte-Welt-Theologie“<br />

1 deutlich werden.<br />

Die Offenlegung meines persönlichen Zugangs zum Thema dieser Arbeit mag zwar für<br />

eine wissenschaftliche Arbeit ungewöhnlich erscheinen, sie ist mir jedoch insofern<br />

wichtig, als sie das ganze Vorhaben „relativiert“, d.h. bewußt und explizit in Bezug<br />

setzt zu mir als Autor, dessen Interessen, Perspektive und Art und Weise des Zugangs<br />

den Gegenstand der Untersuchung mitbestimmen. Der Sinn dieser Relativierung - d.h.<br />

der Explizierung der Relativität (bzw. Relationalität) von „Forschungs-Subjekt“ und<br />

„Forschungs-Objekt“ - besteht darin, daß eine falsche Verabsolutierung der Position<br />

des (angehenden) Wissenschaftlers vermieden werden soll. Diese ist weder absolut<br />

noch (wert)neutral oder universal und kann auch niemals über allen Zweifel erhaben<br />

sein. Vielleicht könnte die Position eines Wissenschaftlers bzw. einer Wissenschaftlerin<br />

„universal“ sein in dem Sinn, daß er oder sie an <strong>einem</strong> weltweiten Diskussionszusammenhang<br />

teilnimmt, wobei der herrschende internationale Diskurs jedoch nur die<br />

,halbe Wahrheit‘ ist. „Universal“ könnte er sich erst dann nennen, wenn die marginalisierten<br />

bzw. ausgegrenzten Stimmen - diejenigen aus der Peripherie, aber auch diejenigen<br />

der anderen ausgegrenzten Gruppen, wie z.B. der Frauen - angemessene Partizipationsmöglichkeiten<br />

hätten. Auf eine dieser Stimmen hinzuweisen und sie darzustellen,<br />

ist eine Intention der vorliegenden Arbeit.<br />

Diese Überlegungen treffen sich mit dem, was Nicole P. Zunhammer in ihrem Artikel über Hermeneutik<br />

im Wörterbuch der feministischen Theologie als den „Ausgangspunkt für eine neue<br />

menschgemäße Hermeneutik“ beschreibt. Dieser besteht insbesondere in der „Verdeutlichung<br />

der Perspektive“: <strong>„Der</strong> eigene Standpunkt bestimmt bewußt den Blickwinkel, aus welchem ein<br />

Sachverhalt betrachtet wird. Zudem wird eine Veränderung des gesamten wissenschaftlichen<br />

Paradigmas (und damit verbunden eine Umverteilung der Machtverhältnisse) gefordert, denn:<br />

Wie kann Wissenschaft allgemeingültig sein, wenn sie nur von <strong>einem</strong> Teil der Menschheit und<br />

nach dessen Normgefüge ausgeübt wird?“ 2 Dies gilt in gleicher Weise für die Frauen wie für die<br />

1<br />

2<br />

Mit „Dritte-Welt-Theologie“ meine ich - in Anlehnung an das Selbstverständnis von TheologInnen aus<br />

der Dritten Welt, wie es z.B. in der Arbeit von EATWOT (Ecumenical Association of Third World Theologians)<br />

zum Ausdruck kommt - die Theologie von solchen TheologInnen, die Theologie bewußt von ihren<br />

kulturellen Wurzeln her und in kritischem Bezug zu ihrem jeweiligen („Dritte Welt“-) Kontext<br />

betreiben.<br />

NICOLE P. ZUNHAMMER, Art. Hermeneutik, in: ELISABETH GÖSSMANN, ELISABETH MOLTMANN-WENDEL u.a.<br />

(Hg.), Wörterbuch der feministischen Theologie, Gütersloh (Mohn), 1991, 183-186, S. 184. Vgl. auch

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