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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 112<br />

ziehung der Bauern - all dies bleibt dem Willen und den Interessen des Agro-<br />

Business untergeordnet. 211<br />

Insbesondere die Kindersterblichkeitsrate ist weniger <strong>auf</strong> die bäuerlichen Mentalitäten<br />

als <strong>auf</strong> die „landwirtschaftliche Modernisierung“ zurückzuführen, die oft „die Züge<br />

einer ökonomischen und kulturellen Kolonisation“ trägt, „deren Kosten die Bauern<br />

unmittelbar bezahlen“ 212 , denn<br />

die systematische Herabwürdigung all dessen, was „traditionell“ ist, durch den<br />

Unterricht, die Institutionen und die Projekte, die Zerstörung landwirtschaftlicher<br />

Strukturen durch die Verführung zum Anbau eines einzigen Exportproduktes,<br />

die Unzulänglichkeiten der landwirtschaftlichen Forschung, die Schwäche<br />

der Preispolitik und der Infrastrukturen sind Faktoren, die für die geringe Produktivität<br />

ebenso eine Erklärung bieten wie die bäuerlichen Mentalitäten. Es<br />

gibt sozio-ökonomische, kulturelle und politische Realitäten, für welche die<br />

Umwelt weit mehr Verantwortung trägt als die bäuerlichen Gemeinschaften. 213<br />

Wenn die Lebensmittelknappheiten nicht so sehr ein Unheil der Natur und ein<br />

dem Klima zu verdankendes Schicksal sind, als vielmehr die Folge einer Politik<br />

der Beherrschung, der die Bauern unterworfen sind, dann lassen sich all die ernährungsbedingten<br />

Krankheiten, die zu der Kindersterblichkeit führen, nicht allein<br />

der Unwissenheit, den Nahrungsmitteltabus oder einer fortschrittsfeindlichen<br />

Mentalität zuschreiben. 214<br />

Die Ursachen für diese Situation, die durch die niedrigen Einkünfte der Menschen <strong>auf</strong><br />

dem Land noch verschärft wird, liegen in einer <strong>auf</strong> sozialen Disparitäten <strong>auf</strong>gebauten<br />

Gesellschaft begründet:<br />

Die Reichtümer des Landes werden heute von den Gerissensten und all denen,<br />

welche die Güter der Allgemeinheit zu ihrem Nutzen veruntreuen, konfisziert.<br />

211 „Comme on le voit dans plusieurs régions, toute l’économie d’une région est dominée par un seul<br />

produit exportable sans que les problèmes nutritionnels trouvent leur place dans une planification<br />

effective. Les priorités agricoles, les investissements, la recherche, l’industrie et les rapports,<br />

l’encadrement des paysans restent subordonnés à la volonté et aux intérêts des agro-business“; a.a.O., S.<br />

98 (Mein Glaube als Afrikaner, S. 83).<br />

212 „[...] les traits d’une colonisation économique et culturelle dont les paysans font directement les frais“;<br />

ebd.<br />

213 „[...] le dénigrement systématique de tout ce qui est ,traditionnel‘ par l’enseignement, les institutions et<br />

les projets, la désarticulation des économies agraires par l’incitation aux seules cultures d’exportation,<br />

les insuffisances de la recherche agronomique, la faiblesse des politiques de prix et des infrastructures<br />

sont des facteurs aussi explicatifs de la sous-productivité de l’agriculture que les mentalités paysannes.<br />

Il existe des réalités socio-économiques, culturelles et politiques dont les responsabilités incombent bien<br />

plus au monde environnant qu’aux communautés paysannes“; ebd.<br />

214 „Si les pénuries alimentaires ne sont pas tant une calamité naturelle et une fatalité due au climat que la<br />

résultante d’une politique de domination sur les paysans, on ne saurait attribuer à la seule ignorance,<br />

aux tabous alimentaires ou à la mentalité rétrogrades toutes les maladies nutritionnelles qui provoquent<br />

la mortalité infantile“; a.a.O., S. 99 (Mein Glaube als Afrikaner, S. 83f).

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