Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 77<br />
Neben ihrem Engagement zur Freilassung der SklavInnen und den Schulen betrieben<br />
die Missionen auch Polikliniken und Hospitäler. Diese „Werke der Barmherzigkeit“<br />
kosteten allesamt Geld. Dieses Geld versuchten sich die Missionen jedoch nicht vor<br />
Ort zu beschaffen, sondern in ihren Heimatländern:<br />
In der Tat gab es in den Missionen keine finanziellen Mittel, die nicht aus den<br />
Herkunftsländern der Missionare kamen. Dies erreichte ein solches Ausmaß,<br />
daß viele der Strukturen schon bald nach dem Weggang der Missionare, die ihr<br />
Funktionieren garantiert hatten, verschwanden. Seit dem 19. Jahrhundert sind<br />
Europa, die Vereinigten Staaten und Kanada die Herkunftsländer der Ressourcen<br />
für die Verkündigung des Glaubens: Gottesdienstgebäude, Schulen, Polikliniken,<br />
Seminare, Katechetenschulen, Waisenhäuser, Lepraheime, etc. ... <strong>wurde</strong>n<br />
durch Fonds unterhalten, die von außerhalb der Missionsländer kamen. So mußte<br />
z.B. jeder Seminarist einen „Wohltäter“ haben; er lernte keinen Beruf, der<br />
sein Überleben hätte sichern können, er mußte als Unterentwickelter leben, nach<br />
den Erfordernissen einer hetero-zentrierten Ökonomie. Für alle ihre Aktivitäten<br />
mußte die Mission ausländische Geldgeber finden. 81<br />
Auch wenn es gewisse Spannungen zwischen den Missionen und den Kolonialmächten<br />
gab, so war deren Verhältnis doch ein ziemlich enges. Die vereinzelten positiven<br />
Aspekte der Mission können ihre grundsätzlich ambivalente Rolle im Kontext der<br />
kolonialen Situation nicht verbergen:<br />
Gewiß, die Missionen opponierten manchmal gegen die kolonialen Eroberungen,<br />
sie versuchten die Folgen zu begrenzen und eine genuin afrikanische Entwicklung<br />
zu fördern. Die meisten der afrikanischen Leader <strong>wurde</strong>n in Missionsschulen<br />
ausgebildet und die Kampagnen gegen die koloniale Ausbeutung hatten<br />
in der Tatsache der Mission ihren Ausgangspunkt. Obgleich es sich gegenüber<br />
den afrikanischen Traditionen als feindlich erwies, leistete das Missionschristentum<br />
nichtsdestotrotz einen Beitrag zur Förderung der einheimischen Sprachen<br />
und unterstützte die Entwicklung in Richtung der Ausbildung von Führungskräften,<br />
deren Zeichen bald schon schwarze Pastoren und dann katholische<br />
Priester sind. Händler und Pflanzer griffen die Missionen oft scharf an und<br />
81<br />
traditionnelles, il s’agit, pour les missions, de s’attaquer aux obstacles socio-culturels du monde africain,<br />
en faisant découvrir aux jeunes l’irrationalité des pratiques ancestrales, la vacuité des croyances<br />
auxquelles les parents restent accrochés. Bref, il faut réduire les comportements traditionnels à des<br />
représentations archaïques et rétrogrades. Dans la stratégie missionnaire, l’école est le champ de bataille<br />
où l’on fait surgir une élite en rupture avec le paganisme africain. C’est un pari sur l’avenir. Puisqu’il<br />
n’y a rien à faire avec les vieux, il faut déplacer le terrain de la lutte et investir sur les jeunes“; a.a.O., S.<br />
30 (African Cry, S. 19f).<br />
„De fait, il n’y a pas de ressources financières dans les missions qui ne viennent pas du pays d’origine<br />
des missionnaires au point que bien des structures disparaîtraient rapidement avec le départ des<br />
missionnaires qui en assuraient le fonctionnement. Dès le XIX e siècle, l’Europe, les Etats-Unis et le<br />
Canada sont la source de provenance des ressources de la Propagation de la Foi: lieu de culte, écoles,<br />
dispensaires, séminaires, écoles de catéchistes, orphelinats, léproserie, etc. ... seront entretenus par des<br />
fonds extérieurs aux pays de mission. Ainsi, chaque séminariste devra avoir un ,bienfaiteur‘; il<br />
n’apprendra pas un métier pour survivre, il devra vivre en sous-développé, selon les exigences d’une<br />
économie hétéro-centrée. Pour toutes ses activités, la mission devra trouver des bailleurs de fonds à<br />
l’étranger“; a.a.O., S. 30f (African Cry, S. 20).