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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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4 Die biblisch-theologischen Grundlagen der théologie sous l’arbre 168<br />

Israel versteht die Befreiung aus Ägypten nicht als endgültige und vollkommene Erfüllung<br />

der Verheißungen Gottes, sondern als ein Ereignis, das die Aufmerksamkeit <strong>auf</strong><br />

ein zukünftiges Ereignis, einen neuen Exodus bzw. eine neue Schöpfung lenkt: <strong>auf</strong><br />

„eine Zukunft Gottes in der Geschichte“. <strong>Das</strong> Exodus-Ereignis bezieht sich<br />

nicht <strong>auf</strong> einen Gott, der ist, sondern <strong>auf</strong> einen Gott, der kommt, und dessen<br />

Verheißung sich niemals in ihren historischen Realisierungen erschöpft. Die<br />

fundamentale Bedeutung des Exodus besteht letztlich in der Offenbarung eines<br />

Gottes, dessen charakteristische Eigenschaft die Zukunft ist. Wenn die Offenbarung<br />

nicht in erster Linie eine Doktrin ist, sondern eine Verheißung, die sich<br />

durch ihre Verwirklichung in der Zukunft der Welt verifizieren muß, dann führt<br />

sie un<strong>auf</strong>hörlich hinaus <strong>auf</strong> die Zukunft einer neuen Schöpfung, eines neuen<br />

Exodus. Die Offenbarung Gottes in der Geschichte beinhaltet stets die Perspektive<br />

einer Zukunft, in der sich der Plan Gottes in seiner ganzen Fülle vollenden<br />

wird. 53<br />

Diese „Logik der Offenbarung“ bringt eine progressive Dynamik in die Geschichte -<br />

eine Hoffnung begründende und <strong>auf</strong> die Zukunft ausgerichtete historische Dynamik -,<br />

die quer steht zu dem Konzept einer mythischen Zeit bzw. der Vorstellung ewig wiederkehrender<br />

kosmischer Zyklen:<br />

Der Gott, der seinen Namen offenbart, erweist sich nicht als eine Naturgewalt,<br />

deren Epiphanie den ewigen Prozeß von Leben und Tod bedeuten würde. Er ist<br />

kein Gott, der den Menschen <strong>auf</strong> den ständigen Wiederbeginn des kosmischen<br />

Zyklus ausrichtet, sondern <strong>auf</strong> die Zukunft, <strong>auf</strong> die seine ganze Geschichte hinführt.<br />

Schließlich ist der Gott, der seinen Namen offenbart, der Gott der Hoffnung<br />

<strong>auf</strong> eine Zukunft einer unumkehrbaren Bewegung und einer radikalen<br />

Neuheit. Der Exodus ist das Ereignis par excellence, welches das Volk Gottes<br />

un<strong>auf</strong>hörlich neu liest und erinnert, während er zugleich Israel verstehen läßt,<br />

wer Gott ist. Indem er den Menschen <strong>auf</strong> eine Zukunft Gottes verweist, wird der<br />

göttliche Name des Exodus zu <strong>einem</strong> Aufruf zur Hoffnung. 54<br />

Da die Geschichte der Menschen nicht ohne Belang für Gott ist, der sich selbst ausdrücklich<br />

in der Geschichte offenbart und hier seine Verheißungen erfüllt, können das<br />

Glück der Menschen, Gerechtigkeit, Freiheit, Versöhnung und Frieden nicht in ein<br />

Jenseits verlagert werden, das mit der heutigen konkreten Realität nichts zu tun hat:<br />

53<br />

54<br />

„[...] il ne renvoie pas au Dieu qui est mais au Dieu qui vient et dont la promesse n’est jamais épuisée<br />

par ses réalisations historiques. A la limite, la signification fondamentale de l’Exode est donnée par la<br />

révélation d’un Dieu qui a le futur comme propriété de son être. Si la Révélation n’est pas d’abord une<br />

doctrine mais une promesse appelée à se vérifier dans sa réalisation dans l’avenir du monde, elle ouvre<br />

sans cesse sur l’avenir d’une nouvelle création, d’un nouvel exode. La Révélation de Dieu dans l’histoire<br />

comporte toujours un horizon d’avenir où s’accomplira en plénitude le dessein de Dieu“; a.a.O., S. 45.<br />

„Le Dieu qui révèle son nom montre donc qu’il n’est pas une force de la nature dont l’épiphanie<br />

signifierait l’éternel processus de vie et de mort. Il n’est pas un Dieu qui oriente l’homme vers le<br />

perpétuel recommencement du cycle cosmique, mais vers l’avenir où l’achemine toute son histoire. En<br />

définitive, le Dieu qui révèle son nom est le Dieu de l’espérance à l’avenir d’une mouvement irréversible<br />

et d’une radicale nouveauté. L’Exode est l’événement par excellence que le peuple de Dieu relit sans<br />

cesse et commémore dans l’exacte mesure où il fait comprendre à Israël qui est Dieu. Renvoyant<br />

l’homme à une avenir de Dieu, le nom divine de l’Exode devient un appel à l’espérance“; a.a.O., S. 46f.

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