Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info
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2 Der Kontext der théologie sous l’arbre 70<br />
beobachten läßt, <strong>auf</strong> der internen Ebene, zum Ort des Verständnisses existierender<br />
Gesellschaften. Dieser Ort definiert sich durch die Konfrontation zwischen externer<br />
und interner Dynamik.“ 58 Aus der Perspektive der Beherrschten hat die Dependenztheorie<br />
in diesem Sinn also weiterhin ihre unwiderlegbare Berechtigung. Solange sich<br />
an dieser Situation einer alles durchdringenden strukturellen Beherrschung nichts Entscheidendes<br />
ändert, wird sie diese auch in Zukunft noch beibehalten.<br />
2.2 Jean-Marc Elas Analyse der afrikanischen Missionsgeschichte<br />
Die missionarischen Einrichtungen, die lange Zeit Trägerinnen der Evangelisierung Afrikas<br />
waren, „haben das afrikanische Christentum durch die Beiträge des Westens geprägt, durch<br />
seinen Einfluß, sein Denken, seine Institutionen und seine Traditionen“ 59 - so Jean-Marc Ela.<br />
Auch das Ökumene-Lexikon weiß zu berichten, daß insbesondere das Christentum in Kamerun<br />
„stark von der kolonialen Vergangenheit geprägt“ ist, und daß zu dieser Zeit Missionare der<br />
verschiedensten Konfessionen und Denominationen miteinander um die Gunst der „heidnischen<br />
Seelen“ konkurrierten. 60<br />
Jean-Marc Ela analysiert die ambivalente Geschichte der christlichen Mission in Afrika im 2.<br />
Kapitel von Le Cri de l’homme Africain: „Les ambiguïtés de la mission. Le cas africain“ (18-39),<br />
und zwar unter der Fragestellung, „wie und <strong>auf</strong> welcher sozio-ökonomischen Grundlage sich die<br />
Expansion der Kirchen im 19. Jahrhundert verstehen läßt“ 61 . Ausgehend von der Tatsache, daß<br />
die „Geschichte der Missionen im 19. Jahrhundert bis heute einen Bereich darstellt, der noch zu<br />
erschließen ist“ 62 , stellt sich Jean-Marc Ela die Aufgabe, aus <strong>einem</strong> „spezifisch afrikanischen<br />
Blickwinkel [...] die Widersprüche, die Leistungen und die politischen Implikationen der Mission<br />
im 19. Jahrhundert <strong>auf</strong>zuklären“ 63 .<br />
Zunächst stellt Jean-Marc Ela fest, daß sich die äthiopischen Kirchen 64 nicht weiter in<br />
Afrika ausbreiteten. Dieses <strong>auf</strong>fallende Fehlen missionarischer Ambitionen und Aktivitäten<br />
erklärt Jean-Marc Ela durch den spezifischen politischen Kontext der äthiopischen<br />
Kirchen:<br />
58<br />
59<br />
60<br />
61<br />
62<br />
63<br />
64<br />
„Ainsi, l’articulation de ce qui se fait ,par le haut‘ au niveau international et de ce qui s’observe ,par le<br />
bas‘ sur le plan interne, devient le lieu d’intelligibilité des sociétés vivantes. Ce lieu se définit autour de<br />
la confrontation entre ,les dynamiques du dehors et les dynamiques du dedans‘ “; a.a.O., S. 11f.<br />
„[...] ils ont marqué le christianisme africain par les apports de l’Occident, son influence, sa pensée, ses<br />
institutions et ses traditions“; Le Cri de l’homme Africain, S. 129 (African Cry, S. 106).<br />
Art. „Kamerun“, in: Ökumene-Lexikon (1987 2 ), Sp. 604.<br />
„[...] comment, et sur quelles bases socio-économiques, peut-on comprendre l’expansion des Eglises au<br />
XIX e siècle?“; Le Cri de l’homme Africain, S. 18 (African Cry, S. 9).<br />
„L’histoire des missions au XIX e siècle demeure elle-même un secteur à défricher“; a.a.O., S. 19 (African<br />
Cry, S. 10).<br />
„[...] d’un point de vue surtout africain [...] mettre en lumière les contradictions, les enjeux et les<br />
implications politiques de la mission au XIX e siècle“; ebd.<br />
Ihre Geschichte reicht evtl. bis ins 1. Jh. zurück (vgl. Apg 8,26-40), ist spätestens jedoch ab dem 4. Jh.<br />
manifest.