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Das Titelbild („Der Baum“) wurde auf einem ... - Afrikanet.info

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4 Die biblisch-theologischen Grundlagen der théologie sous l’arbre 158<br />

tegie der Beherrschung beruht, keine Entwicklung geben kann, fordert die ChristInnen<br />

und die Kirchen zu einer tiefgreifenden Umkehr zum Evangelium heraus - „in einer<br />

neuen Situation, in der es die erste Pflicht des Menschen ist, völlig Mensch zu sein“ 10 .<br />

Die ChristInnen müssen deutlich machen, daß ihr Glaube an Christus „den Menschen<br />

nicht davon entbindet, ein freies und verantwortliches Subjekt zu sein“ 11 :<br />

Wir müssen Menschen sein, die ihr Schicksal meistern wollen, und nicht Menschen,<br />

die sich leben lassen und erwarten, daß die anderen an ihrer Stelle denken<br />

und handeln. In diesem Sinn handelt es sich darum, in unserem Kontext die<br />

permanente Neuheit des Christentums hervorzuheben, die nicht in erster Linie<br />

eine Doktrin ist, sondern eine Lebensweise, eine Bewegung, die den Menschen<br />

und die Geschichte verändert. 12<br />

Es genügt jedoch nicht, den AfrikanerInnen zu sagen, was Entwicklung aus der Perspektive<br />

des Glaubens bedeutet. Die Gläubigen müssen den AfrikanerInnen gleichzeitig<br />

demonstrieren, wie sie selbst sich von der Entwicklungsproblematik her in Frage<br />

stellen und sich „bekehren“. - Dies mag genügen als Skizzierung des theologischen<br />

und gesellschaftlichen Kontextes, in dem Jean-Marc Ela mit seinen schöpfungstheologischen<br />

Reflexionen ansetzt.<br />

Gott schuf den Menschen in s<strong>einem</strong> Bilde,<br />

im Bilde Gottes schuf er ihn,<br />

männlich, weiblich schuf er sie.<br />

Gott segnete sie,<br />

Gott sprach zu ihnen:<br />

Fruchtet und mehrt euch und füllet die Erde und bemächtigt<br />

euch ihrer!<br />

schaltet über das Fischvolk des Meeres, den Vogel des Himmels<br />

und alles Lebendige, das <strong>auf</strong> Erden sich regt! (Gen 1,27f)<br />

In bezug <strong>auf</strong> diesen Text aus der Schöpfungsgeschichte der Genesis - und im Hinblick<br />

<strong>auf</strong> die oben referierten Gedanken - hebt Jean-Marc Ela einen wesentlichen Aspekt der<br />

Schöpfung hervor: Dieser besteht darin, daß der Mensch von Gott als ein Schöpfer<br />

geschaffen <strong>wurde</strong>, dessen Aufgabe es ist, die Welt zu gestalten. Zugleich ist es seine<br />

kollektive, der Schöpfung gemäße Bestimmung, die gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

frei und gerecht zu organisieren: „[...] die kollektive Meisterung des sozialen Wandels<br />

als Ausführung eines Projektes der Gerechtigkeit und der Freiheit ist eine Bestimmung<br />

10<br />

11<br />

12<br />

„[...] dans une situation nouvelle où le premier devoir de l’homme est d’être pl<strong>einem</strong>ent homme“; ebd.<br />

„[...] manifester une foi au Christ qui ne dispense pas l’homme d’être un sujet libre et responsable“; ebd.<br />

(African Cry, S. 87f).<br />

„Nous devons être des hommes qui veulent maîtriser leur destin et non des hommes qui se laissent vivre<br />

et attendent que les autres pensent et agissent à leur place. Dans ce sens, il s’agit de mettre en relief dans<br />

le contexte où nous sommes la permanente nouveauté du christianisme qui n’est pas d’abord une<br />

doctrine mais une vie, un mouvement transformateur de l’homme et de l’histoire“; ebd. (African Cry, S.<br />

88).

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