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3 Hermeneutik und Methode der théologie sous l’arbre - Der epistemologische Bruch 126<br />

unserem Kontext stellen. Wir müssen nämlich, um dem Evangelium und unseren<br />

Völkern treu zu sein, uns über die Wirklichkeiten unserer eigenen Situation<br />

Gedanken machen und das Wort Gottes im Verhältnis zu diesen Wirklichkeiten<br />

interpretieren. Eine bloß akademische Theologie, die vom Handeln getrennt ist,<br />

weisen wir als belanglos zurück. Wir sind bereit, in der Epistemologie einen radikalen<br />

Bruch zu vollziehen, der das Engagement zum ersten Akt der Theologie<br />

macht und sich <strong>auf</strong> eine kritische Reflexion oder die Realitätspraxis der Dritten<br />

Welt einläßt. 5<br />

Im folgenden versuche ich, die einleitende Charakterisierung der Hermeneutik und Methode der<br />

théologie sous l’arbre in einer systematisierenden Darstellung zu entfalten. Ich spreche von<br />

„versuchen“, weil einerseits Jean-Marc Ela seine Methode selbst nicht systematisch dargestellt<br />

hat und andererseits der „hermeneutische Zirkel“ - oder besser: die hermeneutische „Spirale“ -<br />

die Eigenart besitzt, die Entscheidung, womit denn zu beginnen sei, nicht gerade zu erleichtern.<br />

Folgende Gliederung scheint mir die überzeugendste zu sein:<br />

I.) „Prämissen“<br />

1.) Biographischer Hintergrund<br />

2.) Der Einbruch der Armen<br />

II.) „Theologische Praxis“<br />

1.) Befreiendes Engagement: Praxis des Glaubens<br />

2.) Sozio-analytische Vermittlung: Kontext-Analyse<br />

3.) Hermeneutische Vermittlung: Biblische Orientierung und Sprache des Glaubens<br />

4.) Praktische Vermittlung: Revision und Strategie der Befreiung<br />

III.) „Konkretionen“ - Praxisebenen<br />

1.) Jean-Marc Ela als Missionar<br />

2.) Jean-Marc Ela als Pastoralarbeiter<br />

3.) Jean-Marc Ela als Theologe bzw. als theologischer Schriftsteller<br />

IV.) Konsequenzen<br />

1.) Ende des theologischen Monopols des Westen<br />

2.) Hermeneutische Konflikte<br />

3.) Dialog<br />

3.2 „Prämissen“<br />

Es gibt zwei Momente, die Jean-Marc Elas Entscheidung für die von ihm praktizierte Methode<br />

vorausgehen. Beides sind historische Momente und insofern meta-theoretisch; in <strong>einem</strong> gewissen<br />

Sinn haben sie sogar so etwas wie einen „axiomatischen“ Charakter. <strong>Das</strong> eine Moment gehört zu<br />

Jean-Marc Elas persönlicher Geschichte, das andere ist ein weltgeschichtliches Ereignis.<br />

5<br />

Herausgefordert durch die Armen. Dokumente der Ökumenischen Vereinigung von Dritte-Welt-<br />

Theologen 1976-1986 (Theologie der Dritten Welt; Bd. 13), Freiburg i.Br. (Herder), 1990, [zitiert als:<br />

Herausgefordert durch die Armen] S. 43f.

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